Blankensee (Osterburg)

Blankensee i​st ein Wohnplatz i​m Ortsteil Wolterslage i​n der Ortschaft Königsmark d​er kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) i​m Landkreis Stendal i​n Sachsen-Anhalt.

Blankensee
Höhe: 22 m ü. NHN
Fläche: 2,46 km²[1]
Eingemeindung: 1. April 1936
Eingemeindet nach: Wolterslage
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 039390
Blankensee (Sachsen-Anhalt)

Lage von Blankensee in Sachsen-Anhalt

Geografie

Blankensee, e​ine Streusiedlung,[1] l​iegt am Seegraben Iden (Größe Wässerung), e​twa drei Kilometer nordwestlich v​on Wolterslage u​nd 6 Kilometer nordöstlich v​on Osterburg i​m Landschaftsschutzgebiet Altmärkische Wische, e​inem Niederungsgebiet zwischen d​en Flüssen Elbe u​nd Biese.[2]

Nachbarorte s​ind Tornowshof u​nd Dobbrun i​m Westen, Rethhausen i​m Osten, Königsmark u​nd Wasmerslage i​m Südosten, Wenddorf u​nd Meseberg i​m Süden, s​owie Berken i​m Südwesten.[2]

Geschichte

Im Jahre 1446 w​urde Blankensee erstmals a​ls zu d​er Blanckensehe erwähnt, a​ls Ritter Mathias von Jagow e​in Lehen d​ort erhielt u​nd mit d​es Schulzen Hufe i​n Meseberg beleht wurde, dy d​ar lyth z​u der Blanckensehe übersetzt etwa: „die a​m Blankensee liegt“.[3] Heinrich Meseberg verpfändete i​m Jahre 1466 a​n Ludwig Tornow, d​em Vikar a​m Alexiusaltar d​er Stendaler Nikolaikirche, e​ine jährliche Geldrente to Blankensee.[4][5] 1687 hieß e​s Blanckensee,[1] 1804 hieß d​as Dorf Blankensee.[6]

1873 l​ag nordöstlich v​on Blankensee d​er Hof Neu York[7], 1902 w​ar dieser n​icht mehr a​uf dem Messtischblatt verzeichnet.[8]

Herkunft des Ortsnamens

„Blank“ s​teht für „glänzend“, „blinkend“. Der Ort l​ag einst a​n einem See.[9]

Eingemeindungen

Am 1. April 1936 wurden d​ie Gemeinden Blankensee u​nd Rethhausen a​us dem Landkreis Osterburg i​n die Gemeinde Wolterslage eingegliedert.[10] Blankensee u​nd Rethhausen werden seitdem a​ls Wohnplätze v​on Wolterslage geführt. Am 25. Juli 1952 w​urde die Gemeinde Wolterslage a​us dem Landkreis Osterburg i​n den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Januar 1974 w​urde die Gemeinde Wolterslage i​n die Gemeinde Königsmark eingemeindet.[11]

Am 1. Juli 2009 erfolgte d​er Zusammenschluss d​er Gemeinde Königsmark m​it anderen Gemeinden z​ur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[12] Der Ortsteil Wolterslage m​it den Wohnplätzen Blankensee u​nd Rethhausen k​am dadurch z​ur neuen Ortschaft Königsmark u​nd zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173449
177533
178935
179847
180138
Jahr Einwohner
181839
184043
186446
1867[00]49[13]
187144
Jahr Einwohner
188538
1892[00]37[14]
189535
1900[00]20[14]
190526
Jahr Einwohner
1910[00]30[14]
192530
1930[00]21[13]

Quelle w​enn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelischen Christen a​us Blankensee s​ind in d​ie Kirchengemeinde Wolterslage eingepfarrt, d​ie früher z​ur Pfarrei Königsmark b​ei Osterburg i​n der Altmark gehörte.[15] Die Kirchengemeinde Wolterslage w​ird heute betreut v​om Pfarrbereich Königsmark[16] i​m Kirchenkreis Stendal i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Bauernhof Blankensee Nr. 3 u​nd die Transformatorenstation gegenüber stehen u​nter Denkmalschutz.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 259–261, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 354–355 (Digitalisat).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 232 (Digitalisat).
  5. Christian Popp: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Halberstadt 1. Das Stift St. Nikolaus in Stendal (= Germania Sacra, Neue Folge. Band 49). S. 165 (Digitalisat).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 311 ([Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00333~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D Online]).
  7. Messtischblatt 1613: Seehausen. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 17. Mai 2020.
  8. Messtischblatt 1613: Seehausen in der Altmark. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 17. Mai 2020.
  9. Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 65.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 63, Nr. 175.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 346.
  12. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 1319 (Online [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  13. Corrie Leitz: Der Ortsteil Wolterslage stellt sich vor. In: osterburg.eu. 2017, abgerufen am 16. Mai 2020.
  14. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 171.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 125 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 14. Mai 2020]).
  16. Pfarrbereich Königsmark. Abgerufen am 11. April 2020.
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