Röthenberg

Röthenberg gehört zur Ortschaft Krevese und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Röthenberg
Höhe: 54 m ü. NHN
Einwohner: 22 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 30. September 1928
Eingemeindet nach: Dequede
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 03937
Röthenberg (Sachsen-Anhalt)

Lage von Röthenberg in Sachsen-Anhalt

Geografie

Röthenberg, eine kleine Siedlung, liegt 2½ Kilometer nordwestlich von Krevese und etwa 7 Kilometer nordwestlich von Osterburg in der Gemarkung Dequede im Landschaftsschutzgebiet „Ostrand der Arendseer Hochfläche“ in der Altmark.[3]

Nachbarorte sind Bretsch im Nordwesten, Dequede im Osten, Krevese im Südosten und Stapel im Südwesten.[3]

Geschichte

1684 wurden die zum Rittergut Krevese gehörigen Schäfereien Röthenberg und Altenhof erstmals erwähnt. Sie wurden vermutlich im 17. Jahrhundert angelegt.[4] 1721 heißt es eine Schäfferei, der Röthenberg genannt.[5] Weitere Nennungen sind 1745 Rötenberg,[6] 1775 Rödenberg oder Röthenberg,[7] 1789 Schäferey Röthenberg[6], 1801 Röthenberg[8], 1873 hieß es Vorwerk Rothenberg.[9]

Ab 1913 gehörte das Vorwerk dem rheinischen Industriellen und Kunstsammler Hans-Georg Oeder, der es mit dem Gut Bretsch gekauft hatte.[4] Bei der Bodenreform wurde das Rittergut Röthenberg mit 191,7 Hektar enteignet. 134 Hektar wurden in ein Provinzialgut umgewandelt, dieses 1947 zur Umsiedlung von Wischebauern übergeben und 1948 aufgelöst.[10] Danach wurde Röthenberg mit Neubauernstellen aufgesiedelt. Erst im Jahre 1960 gründeten sie unter erheblichem politischem Druck die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ I, die LPG „Einigkeit“.[4]

Eingemeindungen

Noch 1871 gehörte das Vorwerk zur Landgemeinde Krevese.[9]

Am 30. September 1928 wurde das Vorwerk Röthenberg mit der Landgemeinde Dequede vereinigt. Röthenberg hatte davor zum Gutsbezirk Bretsch gehört.[11] Am 1. Februar 1974 wurde die Gemeinde Dequede in die Gemeinde Krevese eingemeindet.[12] So kam der Ortsteil Röthenberg zu Krevese. Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Krevese mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[13] Die Ortsteile Röthenberg, Dequede und Polkern kamen dadurch zur neuen Ortschaft Krevese und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
178906
179808
181804
187132
188526
Jahr Einwohner
189519
190522
2011[00]32[14]
2012[00]32[14]
2018[00]25[15]
Jahr Einwohner
2019[0]22[15]
2020[0]22[1]
2021[0]22[1]

Quelle bis 1905, wenn nicht angegeben:[6]

Religion

Die evangelischen Christen aus Röthenberg sind in die Kirchengemeinde Dequede eingepfarrt, die früher zur Pfarrei Krevese gehörte.[16] Die Kirchengemeinde Dequede wird heute betreut vom Pfarrbereich Kossebau im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[18]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nico Maß: Immer weniger Osterburger. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 13. Januar 2022, DNB 1047269554, S. 13.
  2. Hansestadt Osterburg (Altmark): Hauptsatzung Hansestadt Osterburg (Altmark), § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Juli 2019. 5. Juli 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Corrie Leitz: Der Ortsteil Röthenberg stellt sich vor. In: osterburg.de. 2017, abgerufen am 8. Mai 2021.
  5. nach Rohrlach: BLHA, Rep. 40 A, Nr. 2, fol 177
  6. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1803–1804, doi:10.35998/9783830522355.
  7. Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. Berlin 1775, S. 230 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000755~SZ%3D00326~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 319 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00341~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 3 (Digitalisat Nr. 28).
  10. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 505, doi:10.35998/9783830522355.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 345, 346.
  13. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 1319 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  14. So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
  15. Nico Maß: Nur noch vierstellig. In: Osterburger Volksstimme. 21. Januar 2020, DNB 1047269554, S. 13.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 86 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Kossebau. Abgerufen am 5. August 2021.
  18. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 8. Mai 2021.
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