Bismut(III)-oxid
Bismut(III)-oxid ist eine chemische Verbindung (ein Oxid) aus Bismut und Sauerstoff. Sie ist die wichtigste industriell verwendete Bismutverbindung.
Kristallstruktur | ||||||||||||||||||||||
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_ Bi3+ _ O2− | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Name | Bismut(III)-oxid | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | Bi2O3 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
hellgelber, geruchloser Feststoff[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 465,959 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Dichte |
8,93 g·cm−3[1] | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Siedepunkt |
1890 °C[1] | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen
Natürlich kommt Bismut(III)-oxid in dem Mineral Bismit (Wismutocker) vor, wird jedoch meist als Nebenprodukt bei der Verhüttung von Kupfer-, Zinn- und Bleierzen gewonnen.
Gewinnung und Darstellung
Gewonnen werden kann Bismut(III)-oxid durch Verbrennung von Bismut.
Analysenreines Bismut(III)-oxid erhält man durch Erhitzen von reinstem Bismut(III)-nitrat-pentahydrat bis auf 700 °C.[3]
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Bismut(III)-oxid kommt in vier verschiedenen Kristallstrukturen (α-δ) vor, wovon bei Raumtemperatur die monokline α-Variante vorliegt.
Chemische Eigenschaften
Bismut(III)-oxid ist unlöslich in Wasser und den üblichen organischen Lösungsmitteln, aber löslich in nicht zu verdünnten Säuren und in starken konzentrierten Laugen bei Glycerin-Zusatz.[3] Mit anderen Metalloxiden geht Bismut(III)-oxid leicht feste Lösungen ein, so löst geschmolzenes Bismut(III)-oxid jedes Metalloxid und korrodiert sogar Platin.
Mit Salz- oder Flusssäure reagiert Bismut(III)-oxid zu Bismut(III)-chlorid bzw. Bismut(III)-fluorid.
Verwendung
Bismut(III)-oxid wird verwendet:
- Als Ausgangsstoff zur Herstellung von Bismut (Reduktion von Bismut(III)-oxid mit Kohle)
- Als Chemikalie für Feuerwerke
- In Festoxidbrennstoffzellen
- In Gläsern
- Als Katalysator in der Keramikindustrie[1]
- Als arzneilicher Wirkstoff zur Eradikation von Helicobacter pylori
Siehe auch
- Bismut(III,V)-oxid Bi4O7
- Bismut(V)-oxid Bi2O5
Literatur
- Römpp Chemie Lexikon (9.), S. 439.
Einzelnachweise
- Eintrag zu Bismut(III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
- Datenblatt Bismuth(III) oxide (PDF) bei Fisher Scientific, abgerufen am 13. Februar 2014.
- Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 601.