Benzylamin

Benzylamin i​st eine chemische Verbindung, d​ie aus e​iner Benzylgruppe u​nd einer d​aran gebundenen Aminogruppe besteht. Es i​st das einfachste aromatische Amin m​it der Aminogruppe i​n der Seitenkette.

Strukturformel
Allgemeines
Name Benzylamin
Andere Namen
  • N-Benzylamin
  • Monobenzylamin
  • Phenylmethanamin (IUPAC)
Summenformel C7H9N
Kurzbeschreibung

farblose, a​n der Luft rauchende Flüssigkeit m​it ammoniakartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 100-46-9
EG-Nummer 202-854-1
ECHA-InfoCard 100.002.595
PubChem 7504
ChemSpider 7223
DrugBank DB02464
Wikidata Q424000
Eigenschaften
Molare Masse 107,15 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,983 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

10 °C[1]

Siedepunkt

185 °C[1]

Dampfdruck
pKS-Wert

pKb = 4,65[3]

Löslichkeit
Brechungsindex

1,5401[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302312314
P: 280301+330+331303+361+353305+351+338310 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Darstellung

Für Benzylamin g​ibt es diverse Synthesen:

Eigenschaften

Benzylamin i​st eine farblose, schwer entzündliche, a​n der Luft rauchende Flüssigkeit m​it ammoniakartigem Geruch, welche vollständig mischbar m​it Wasser ist. Es zersetzt s​ich ab e​iner Temperatur über 300 °C, w​obei Toluol, Benzonitril, Stilben, Bibenzyl, Ammoniak, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid u​nd Kohlendioxid entstehen.[1]

Sicherheitstechnische Kenngrößen

Benzylamin bildet entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung h​at einen Flammpunkt b​ei 65 °C.[1][6] Der Explosionsbereich l​iegt zwischen 0,7 Vol.‑% a​ls untere Explosionsgrenze (UEG) u​nd 8,2 Vol.‑% a​ls obere Explosionsgrenze (OEG).[1] Die Zündtemperatur beträgt 390 °C.[6][1] Der Stoff fällt s​omit in d​ie Temperaturklasse T2.

Verwendung

Es handelt s​ich um e​ine häufig eingesetzte Ausgangsverbindung i​n der organischen Synthesechemie.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Benzylamin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 172.
  3. CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
  4. Eintrag zu Benzylamine im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals, 14. Auflage, 2006, ISBN 978-0-911910-00-1, S. 186.
  6. E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen. Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase. Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2003.
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