Bahnstrecke Tarvisio–Ljubljana
Die Bahnstrecke Tarvisio–Ljubljana ist eine nur noch teilweise in Betrieb befindliche, eingleisige Hauptbahn in Italien und Slowenien, die ursprünglich von der Kronprinz-Rudolf-Bahn (Sankt Valentin–Laibach) erbaut und betrieben wurde. Zwischen Jesenice und Ljubljana ist sie heute Teil der Fernverbindung von Salzburg über Villach nach Ljubljana, der Abschnitt Tarvisio–Jesenice ist stillgelegt, daher spricht man auch von Bahnstrecke Ljubljana–Jesenice (slowenisch Železniška proga Ljubljana – Jesenice).
Tarvisio–Ljubljana | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 20 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 64,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 3 kV = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Die Bahnstrecke von Tarvisio (Tarvis) über Jesenice (Aßling) nach Ljubljana (Laibach) wurde am 14. Dezember 1870[1][2] als Teil der österreichischen Kronprinz-Rudolf-Bahn eröffnet. Nachdem 1873 auch die Verbindung von Villach nach Tarvisio fertiggestellt war, bestand so eine direkte Verbindung von Prag nach Ljubljana, das bereits seit 1849 durch die Südbahn mit der Hauptstadt Wien verbunden war.
Seit 1906 ist Jesenice durch den Karawankentunnel und die Karawankenbahn auch direkt mit Villach und Klagenfurt verbunden.
Nach 1918 fiel der Streckenabschnitt von Tarvisio bis zur italienisch-slowenischen Grenze an Italien, der Streckenabschnitt von der Grenze über Jesenice nach Ljubljana an Jugoslawien. 1967 wurde der italienische Streckenabschnitt stillgelegt, zwei Jahre später der Abschnitt von der Grenze bis Jesenice. Die verbleibende Strecke Jesenice–Ljubljana wird nach der Auflösung Jugoslawiens seit 1992 wird der Slovenske Železnice (Slowenische Eisenbahn) betrieben.
Auf Teilen der ehemaligen Bahntrasse im slowenischen Savetal zwischen Kranjska Gora und Jesenice besteht seit Mitte der 1990er Jahre ein fast durchgehender Radweg.
Betrieb
Die bestehende Strecke Jesenice–Ljubljana ist eingleisig und mit 3 kV Gleichspannung elektrifiziert. Sie stellt mit dem in Jesenice anschließenden Karawankentunnel eine wichtige Verbindung zwischen Österreich und den Balkanländern dar. Die Strecke durch den Karawankentunnel ist mit 15 kV Wechselspannung elektrifiziert, der Bahnhof Jesenice ist deshalb ein klassischer Systemwechselbahnhof mit Quertrennung nach italienischem Vorbild. Elektrische Lokomotiven fahren abgebügelt in das jeweils andere Stromsystem ein und werden entweder von einer Rangier- oder der neuen Zuglokomotive abgezogen und unter das eigene Stromsystem zurückgeschoben. Mehrsystemfähige Maschinen werden beim Verkehrshalt im Stand umgeschaltet. Die Fahrleitungsanlage ermöglicht auch Durchfahrten, jedoch muss beim Systemwechsel auch der Stromabnehmer gewechselt werden.
Streckenverlauf
Tarvis – Jesenice (heute Radweg)
Der im alten Bahnhof Tarvisio Centrale beginnende Rudolfsbahn-Ast verließ in einer scharfen Linkskurve die Station, übersetzte sofort die tief eingeschnittene Gailitz und wandte sich, einer Kehrschleife gleich, hoch über dem Gailitztal ostwärts in den Graben des Weissenbachs (Rio Bianco) und strebte an dessen Südabhängen bzw. (ab dem heutigen Villabassa / Seebach) in Seitengräben steil bergan Richtung Fusine in Valromana. Um die Talstufe östlich von Fusine zu bewältigen, hatte die Linie dabei bereits über Fusine deutlich an Höhe gewonnen, mittels derer der Talboden bei der heutigen Staatsgrenze zu Slowenien – dem Ratece – auf etwa 850 m Seehöhe ü. A. erreicht wurde. Ab hier fällt die Strecke im Savetal bis Laibach.
Zunächst hielt sie sich, Kranjska Gora tangierend, an die südliche Talflanke, übersetzte beim früheren Rute (jetzt Gozd Martuljek) den Fluss nordwärts und hielt sich daraufhin an den Fuß der nördlichen Talflanke bis zum Bahnhof Jesenice/ Assling, im Talboden an der Save gelegen.
Jesenice – Kranj
In Jesenice verlässt die Wocheinerbahn die Rudolfsbahn nach Süden, während diese wiederum am nördlichen Bergfuß entlang weiter Richtung Südwesten gelangt. Bei Žirovnica / Scheraunitz überbrückt die Eisenbahn die hier tief eingegrabene, aus einem östlichen Seitental kommende, Zavrsnica und deren südlichen Höhenrücken und tritt unmittelbar in die weite, ebene Hochterrasse geradlinig bis Radovljica / Radmannsdorf ein. Ab Radmannsdorf steigt die einspurige Rudolfsbahn zunächst an der nordöstlichen Abbruchkante der Beckenebene zur Save zum Gewässer hinab, überbrückt Letzteres nach Globoko und zieht weiter, nunmehr hochwassergeschützt auf der Uferterrasse bzw. am Hangfuss, an der südlichen Saveseite bis Kranj / Krainburg.
Südlich von Kranj wird dann, das weite, flache Becken geradlinig querend, Skofja Loka / Bischoflack angebunden, was einen Umweg nach Medvode bedeutet, wo die Save wieder entlang der Sora erreicht wird. Weiter südöstlich wird das weite Laibacher Becken erreicht und geradlinig Ljubljana Hauptbahnhof angestrebt, in den die Linie in einem scharfen Linksbogen einfährt.
Weblinks
Einzelnachweise
- Correspondenz. Aus Oberkrain, 12. Dezember. In: Laibacher Zeitung, Nr. 285/1870, 14. Dezember 1870, S. 2056. – Volltext online (PDF).
- Ignaz Konta: Geschichte der Bahnen Österreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Geschichte der Eisenbahnen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 25 (archive.org).