Radovljica
Radovljica (deutsch: Radmannsdorf) ist eine Gemeinde und Stadt in der Region Gorenjska in Slowenien.
Radovljica | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Oberkrain / Gorenjska | ||
Statistische Region | Gorenjska (Oberkrain) | ||
Koordinaten | 46° 20′ N, 14° 10′ O | ||
Fläche | 118,7 km² | ||
Einwohner | 18.664 (2008) | ||
Bevölkerungsdichte | 157 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 4240 | ||
Kfz-Kennzeichen | KR | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Janko Sebastijan Stušek | ||
Website |
Lage und Einwohner
In der aus 52 Ortschaften und Weilern bestehenden Gesamtgemeinde leben rund 18.664 Menschen. Die Stadt Radovljica hat allein 5937 Einwohner und liegt 6 km von Bled entfernt am Zusammenfluss der Wurzener Save und der Wocheiner Save zur Save.
Geschichte
Im Jahre 1296 wurde der Ort erstmals erwähnt. Nach einem wirtschaftlichen Höhenflug im Mittelalter begann im 18. Jahrhundert der wirtschaftliche Niedergang. Dadurch wurde eine weitere Modernisierung unterbunden. Daher blieben in der Altstadt noch viele historische Gebäude erhalten.[1] Bekannt ist der Ort auch für das Imkerei-Museum in der Altstadt.[2] Bis zum Ende des Habsburgerreichs gehörte die Stadt zum Kronland Krain, wobei Radovljica eine selbständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Radmannsdorf (politischer Bezirk Radmannsdorf) bildete und Sitz des Bezirksgerichts sowie der Bezirkshauptmannschaft war.
Im Ortsteil Begunje ist das Schloss Kamen sehenswert. In Kropa ist einer der ältesten noch erhaltenen Schmelzöfen Europas zu sehen. Der Ortsteil war schon im 14. Jahrhundert ein wichtiger Platz für eine Eisenschmiede. Seit 1953 ist Kropa ein technisches und kulturelles Nationaldenkmal.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Radovljica gliedert sich in folgende Ortschaften:
- Begunje (dt. Vigaun)
- Brda (dt. Ecken bei Siedendorf)
- Brezje (dt. Pirkendorf)
- Brezovica (dt. Bresowitz)
- Dobravica (dt. Hartel)
- Dobro Polje (dt. Gutenfeld)
- Dvorska vas (dt. Hofdorf in der Oberkrain)
- Češnjica pri Kropi (dt. Kerschdorf)
- Črnivec (dt. Schwarzenbach)
- Globoko (dt. Globokau)
- Gorica (dt. Görtz)
- Hlebce (dt. Clebitz)
- Hraše (dt. Hrasche)
- Kamna Gorica (dt. Steinbüchel in der Oberkrain)
- Kropa (dt. Siedendorf)
- Lancovo (dt. Lanzau)
- Lesce (dt. Lansdorf)
- Lipnica (dt. Kleinsaifnitz)
- Ljubno (dt. Lauffen)
- Mišače (dt. Mischatsch)
- Mlaka (dt. Moos unterm Berge)
- Mošnje (dt. Möschnach)
- Nova vas pri Lescah (dt. Neudorf)
- Noše (dt. Noschach)
- Otoče (Slowenien) (dt. Groß Ottock)
- Ovsiše (dt. Haberlandt)
- Peračica (dt. Piraschitz)
- Podnart (dt. Gerschdorf)
- Poljče (dt. Pöllitisch)
- Poljšica pri Podnartu (dt. Pogelschitz)
- Posavec (dt. Posautz)
- Praproše (dt. Praprotschdorf)
- Prezrenje (dt. Pressrein)
- Ravnica (dt. Raunitz)
- Rovte (dt. Gereuth)
- Slatna (dt. Dobrisch)
- Spodnja Dobrava (dt. Niederhardt)
- Spodnja Lipnica (dt. Nieder Leifnitz)
- Spodnji Otok (dt. Unterwert)
- Srednja Dobrava (dt. Mitterhardt)
- Srednja vas (dt. Mitterdorf)
- Studenčice (dt. Kaltenbrunn)
- Vošče (dt. Laschitz in der Oberkrain)
- Vrbnje (dt. Werblach)
- Zadnja vas
- Zaloše (dt. Galloschach)
- Zapuže (dt. Sappelschach bei Untersauenstein)
- Zgornja Dobrava (dt. Oberhardt)
- Zgornja Lipnica (dt. Ober Leifnitz)
- Zgornji Otok (dt. Oberwert)
- Zgoša (dt. Güsch)
Schloss Thurn
Das mittelalterliche Schloss in der Mitte des Linhart-Platzes wurde von der Grafschaft Ortenburger erbaut. Als es zusammen mit der Stadt in den Besitz der Habsburger gelangte, vermieteten diese alles miteinander an verschiedene Adelsfamilien. Das Schloss wurde nach dem Erdbeben von 1511 gründlich umgebaut und im 17. Jahrhundert für den Grafen von Thurn-Valsassin vergrößert. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand ein großes Treppenhaus mit ovalem Vorraum und die Fassade erhielt reichen Figuren-Stuck. Heute befindet sich im Schloss die Verwaltung der Museen der Gemeinde Radovljica (Bienenzuchtmuseum und Šivec-Haus in Radovljica, Geiselmuseum in Begunje, Schmiedehandwerksmuseum in Kropa). Das zentrale slowenische Bienenzuchtmuseum ist besonders wichtig; mit reichhaltigen Sammlungen stellt es die Entwicklung und Bedeutung des Imkereiwesens in Slowenien vor, das durch A. Janša als einem hervorragenden Fachmann für Bienen und Imkerei im 18. Jahrhundert in Europa bekannt wurde. Im Museum gibt es auch eine Sammlung alter Bienenstockverzierungen (meist handelt es sich um humorvoll bemalte Stirnbrettchen der Bienenstöcke) aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die eine Besonderheit der slowenischen Volkskunst sind. Im Schloss findet man ferner ein Linhart-Gedenkzimmer, wo man das Werk des Historikers und Dramatikers Anton Tomaž Linhart besichtigen kann.
Persönlichkeiten
- Laurenz Janscha (1749–1812), Graphiker, im Ortsteil Rodin geboren
- Anton Tomaž Linhart (1756–1795), Dramatiker, Dichter, Historiker und Gelehrter
- Ivan Vurnik (1884–1971), Architekt
- Pavel Šivic (1908–1995), Komponist
- Anton Dermota (1910–1989), Lyrischer Tenor, im Ortsteil Kropa geboren
- Wolfgang Marchart (1945–2008), Bezirkshauptmann in Klagenfurt
- Matej Jovan (* 1970), Skirennfahrer
Weblinks
- Webseite der Gemeinde slowenisch und englisch