Azelainsäure
Azelainsäure (Nonandisäure, 1,7-Heptandicarbonsäure) ist eine chemische Verbindung aus der homologen Reihe der Dicarbonsäuren. Ihre Salze und Ester heißen Azelate.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Azelainsäure | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C9H16O4 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer, kristalliner Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||||||||
ATC-Code |
D10AX03 | ||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Aknemittel | ||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 188,22 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,23 g·cm−3[2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt | |||||||||||||||||||
pKS-Wert | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
schwerlöslich in Wasser (2,4 g·l−1 bei 20 °C)[1] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Eigenschaften
Als zweiwertige Säure dissoziiert sie in Wasser in zwei Protolysestufen. Es existieren drei polymorphe Formen, die in α, β und γ unterschieden werden.[5]
Darstellung
Azelainsäure kann durch Oxidation von Rizinusöl mit Kaliumpermanganat hergestellt werden. Dabei wird zuerst das Rizinusöl zu Rizinolsäure hydrolysiert, die anschließend zu Azelainsäure oxidiert wird.
Die industrielle Herstellung von Azelainsäure erfolgt durch Ozonolyse von Ölsäure. Durch Alkalischmelze von Rizinusöl mit NaOH werden über Rizinolsäure als Zwischenstufe Sebacinsäure und 2-Octanol (Caprylalkohol) industriell hergestellt.[6]
Verwendung
Azelainsäure wird als pharmazeutischer Wirkstoff in der topischen Therapie der Akne und Rosazea verwendet. Es kommen 20%ige Creme- und 15%ige Gelzubereitungen zum Einsatz. Azelainsäurepräparate sind rezeptpflichtig.
Verschiedene Diester von Azelainsäure, wie beispielsweise mit 2-Ethylhexanol (Diisooctylazelat, DIOZ)[7], mit Butanol (Dibutylazelat, DBZ)[8] oder mit Octanol (Dioctylazelat, DOZ), finden Anwendung als Weichmacher für Kunststoffe.
Einzelnachweise
- Datenblatt Azelainsäure (PDF) bei Merck, abgerufen am 30. März 2010.
- Datenblatt Azelainsäure bei AlfaAesar, abgerufen am 30. März 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
- CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- Eintrag zu Azelainsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
- P. M. Babkov et al. Ukr. Fiz. Zh. (Russ Ed.) 1985.
- T. W. Abraham, R. Höfer, Lipid-Based Polymer Building Blocks and Polymers, In: K. Matyjaszewski, M. Möller (eds.): Polymer Science: A Comprehensive Reference, Vol 10, Polymers for a Sustainable Environment and Green Energy, J. E. McGrath, M. A. Hickner, R. Höfer (Vol. Edts.) Elsevier, Amsterdam, Oxford, Waltham (2012) pp. 15-58
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Diisooctylazelat: CAS-Nummer: 26544-17-2, EG-Nummer: 247-774-8, ECHA-InfoCard: 100.043.416, PubChem: 66934, Wikidata: Q72467323.
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Dibutylazelat: CAS-Nummer: 2917-73-9, EG-Nummer: 220-850-8, ECHA-InfoCard: 100.018.956, PubChem: 18016, ChemSpider: 17020, Wikidata: Q27290265.