Amtshauptmannschaft Oschatz
Die Amtshauptmannschaft Oschatz war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen sowie Teil der Kreishauptmannschaft Leipzig. Ihr Gebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Nordsachsen in Sachsen. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Oschatz.
Basisdaten[1] | |
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Kreishauptmannschaft | Leipzig |
Verwaltungssitz | Oschatz |
Fläche | 565 km² (1939) |
Einwohnerzahl | 61.972 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 110 Einw./km² (1939) |
Lage der Amtshauptmannschaft Oschatz 1895 | |
Geschichte
Die Amtshauptmannschaft Oschatz wurde 1875 gebildet. Sie war rund 570 km² groß; in ihr lebten etwa 1875 ca. 52.000 Menschen. Sie bildete den nordöstlichen Teil der Kreishauptmannschaft Leipzig.[2] Die Amtshauptmannschaft wurde 1939 in die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis überführt. Der Landkreis bestand bis zur Gebietsreform von 1952 in der DDR fort und wurde dann auf die neuen Kreise Oschatz und Döbeln im Bezirk Leipzig sowie Riesa im Bezirk Dresden aufgeteilt.
Verwaltungssitz
Das Amtshauptmann-Dienstgebäude befand sich von 1876 bis 1927 in der Lutherstraße 17/ Ecke Promenade. Der erste Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude wurde nach Übergabe des Bauplatzes von der Stadt Oschatz am 10. Juni 1926 vollzogen. Am 28. Oktober 1927 wurde das Gebäude, nach einer Bauzeit von 17 Monaten, feierlich seiner Bestimmung übergeben.[3] Heute befindet sich in dem Gebäude die Außenstelle Oschatz des Landratsamtes Nordsachsen.
Amtshauptleute und Landräte
Name | Regierungszeit |
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Karl Georg Levin von Metzsch-Reichenbach | 1. Januar 1875 bis 31. Mai 1880 |
Alfred von Boxberg | 1. Juni 1880 bis 30. September 1883 |
Kurt von Schröter | 1. Oktober 1883 bis 31. August 1894 |
Ernst von Salza und Lichtenau | 1. September 1894 bis 31. März 1898 |
Oswald von Carlowitz | 1. April 1898 bis 28. Februar 1906 |
Heinrich von Leipzig | 1. März 1906 bis 31. Dezember 1909 |
Felix Wach | 1. Januar 1910 bis 30. Juni 1914 |
Friedrich zu Castell-Castell | 1. Juli 1914 bis 31. Juli 1918 |
Max von Seydewitz | [4] | 1. August 1918 bis 1. März 1920
Hermann Vogel von Frommannshausen | [5][6] | 1. August 1920 bis 30. Juni 1934
Richard Oesterhelt | 20. November 1934[7] bis August 1937 |
Helmuth Haupt | 1937–1945 |
Literatur
- Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 381–384.
Einzelnachweise
- Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (Online [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).
- Beiträge zur Kenntnis der Amtshauptmannschaft und des Bezirksverbandes Oschatz 1927
- Gerhard Heinz: 65 Jahre Landratsamtsgebäude Oschatz, Oschatz 1992
- Oschatzer Tageblatt und Anzeiger Nr. 50 vom 2. März 1920
Das Gesamtministerium hat Amtshauptmann von Seydewitz vom 1. März ab zum Vortragenden Rat im Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts mit der Dienstbezeichnung Geheimer Regierungsrat ernannt. Bis zum Antritt eines Nachfolgers wird Regierungsamtmann Bäßler die Geschäfte der Amtshauptmannschaft leiten - Oschatzer Gemeinnützige Nr. 150 vom 30. Juni 1934
- Verweser 1. Juli 1934 bis 19. November 1934 Regierungsrat Haase
- Oschatzer Gemeinnützige Nr. 271 vom 20. November 1934