Amtshauptmannschaft Pirna
Die Amtshauptmannschaft Pirna war die flächengrößte Amtshauptmannschaft im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Sie wurde im Jahre 1874 aus Teilen der Gerichtsamtsbezirke Hohnstein, Königstein, Lauterbach, Neustadt (Sachsen), Pirna, Schandau, Sebnitz und Stolpen gebildet. 1939 wurde sie in Landkreis Pirna umbenannt. Das Verwaltungsgebiet bestand auch im nachfolgenden Freistaat, Gau bzw. Land bis 1952. Sein Gebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen.
Basisdaten[1] | |
---|---|
Kreishauptmannschaft | Dresden |
Verwaltungssitz | Pirna |
Fläche | 887 km² (1939) |
Einwohnerzahl | 141.060 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 159 Einw./km² (1939) |
Lage der Amtshauptmannschaft Pirna 1895 | |
Geographie
Die Amtshauptmannschaft umfasste 170 Gemeinden, darunter die Städte Berggießhübel, Dohna, Gottleuba, Hohnstein, Königstein, Liebstadt, Neustadt, Pirna, Schandau, Sebnitz, Stolpen und Stadt Wehlen. 1910 lebten in dem Verwaltungsgebiet 165.479 Einwohner.[2] Die Stadt Pirna gehörte von 1924 bis 1946 nicht zur Amtshauptmannschaft, sondern war bezirksfrei.
Begrenzt wurde die Amtshauptmannschaft im Norden von der Amtshauptmannschaft Dresden, im Osten von den Amtshauptmannschaften Kamenz und Bautzen (zur Kreishauptmannschaft Bautzen gehörend), im Süden vom Königreich Böhmen (Österreich-Ungarn) bzw. ab 1918 der ČSR und im Westen von der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. In der Stadt Schandau existierte bis Ende 1877 eine „amtshauptmannschaftliche Delegation“.
Der Begriff Amtshauptmannschaft wurde 1939 in die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis überführt. 1952 wurde der Landkreis Pirna in der DDR-Kreisreform neugliedert. Nachfolger wurden der kleinere Kreis Pirna und der Kreis Sebnitz.
Amtshauptleute und Landräte
- 1874–1875: Heinrich Max von Koppenfels
- 1875–1882: Georg Otto von Ehrenstein
- 1882–1893: Albin Le Maistre
- 1893–1897: Wilhelm Otto Kunze
- 1897–1905: Hans Freiherr von Teubern
- 1905–1914: Hans Gottfried von Nostitz-Drzewiecki
- 1914–1916: Felix Wach
- 1917–1936: Otto von Thümmel
- 1937–1938: Georg Wolfgang von Zobel
- 1938/39–1942: Siegfried Müller
- 1943–1945: Friedrich Leipner
Städte und Gemeinden
Am 1. Januar 1945 umfasste der Landkreis folgende 12 Städte[3]
|
|
|
und 124 Gemeinden:[3]
|
|
|
Literatur
- Thomas Klein (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 349–352.
- Alfred Meiche: Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden 1927. (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (sachsen.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).
- Archivverwaltung Sachsen (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945