Amtshauptmannschaft Schwarzenberg
Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute zum Erzgebirgskreis in Sachsen. Von 1939 bis 1947 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Schwarzenberg und von 1947 bis 1951 Landkreis Aue.
Basisdaten[1] | |
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Kreishauptmannschaft | Zwickau |
Verwaltungssitz | Schwarzenberg |
Fläche | 496 km² (1939) |
Einwohnerzahl | 131.231 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 265 Einw./km² (1939) |
Lage der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg 1895 | |
Geschichte
1874 wurden im Königreich Sachsen im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform neue Kreishauptmannschaften und Amtshauptmannschaften eingerichtet. Aus den Gerichtsamtsbezirken Eibenstock, Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schneeberg und Schwarzenberg, die zuvor zu den Amtshauptmannschaften Annaberg und Zwickau gehört hatten, wurde die neue Amtshauptmannschaft Schwarzenberg gebildet. Die sächsischen Amtshauptmannschaften waren hinsichtlich ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem (preußischen) Landkreis. Im Bereich der Rezessherrschaften Schönburg wurde diese Reform erst 1878 abgeschlossen. Zum Kreisgebiet kam der Gerichtsamtsbezirk Lößnitz der schönburgischen Herrschaft Hartenstein hinzu.
1924 wurde die Stadt Aue als bezirksfreie Stadt aus der Amtshauptmannschaft ausgegliedert und 1939 wurde die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg in Landkreis Schwarzenberg umbenannt. Nach Kriegsende 1945 blieb der Landkreis und angrenzende Gebiete von den Alliierten zunächst unbesetzt (siehe dazu Freie Republik Schwarzenberg).
1946 wurde die Stadt Aue wieder in den Landkreis eingegliedert, der 1947 in Landkreis Aue umbenannt wurde. Mit der Auflösung des Landkreises Stollberg am 1. Juli 1950 kamen Teile dieses Landkreises zum Landkreis Aue. Am 17. Dezember 1951 wurden die Städte Johanngeorgenstadt und Schneeberg als Stadtkreise aus dem Landkreis ausgegliedert. Gleichzeitig wurde das verbleibende Kreisgebiet in die neuen Kreise Aue und Schwarzenberg aufgeteilt, die 1952 dem Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet wurden.
Amtshauptleute und Landräte
- 1874–1877: Gustav Adolf Vodel
- 1877–1898: Karl Ado Wilhelm Heinrich von Wirsing
- 1898–1902: Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein
- 1903–1910: Martin Konrad Demmering
- 1910–1919: Ernst Ferdinand Wimmer
- 1919–1922: Wolfgang Kaestner
- 1922–1933: Christian Klemens Ferdinand von Schwartz
- 1933–1939: Harry von Craushaar
- 1940–1944: Gerhard Zesch
- 1944–26. Juli 1945: Friedrich Hänichen (amtierend)
- 26. Juli 1945–1. August 1952: Ernst Scheffler
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1900 | 1910 | 1925 | 1939 |
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Einwohner[2] | 122.267 | 142.976 | 130.506 | 131.231 |
Gemeinden
Gemeinden der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg mit mehr als 2000 Einwohnern (Stand 1939):[2]
Gemeinde | Einwohner |
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Beierfeld | 4.801 |
Bermsgrün | 2.691 |
Bernsbach | 5.842 |
Bockau | 4.587 |
Breitenbrunn | 2.554 |
Eibenstock | 8.710 |
Grünhain | 3.356 |
Johanngeorgenstadt | 6.866 |
Lauter | 7.860 |
Lößnitz | 7.481 |
Markersbach | 2.736 |
Neustädtel | 5.157 |
Niederschlema | 2.504 |
Oberschlema | 2.625 |
Pöhla | 2.158 |
Raschau | 3.927 |
Rittersgrün | 2.794 |
Schneeberg | 14.550 |
Schönheide | 7.177 |
Schwarzenberg | 12.252 |
Sosa | 2.752 |
Zschorlau | 5.254 |
Die kreisfreie Stadt Aue hatte 1939 25.435 Einwohner.
Liste aller Gemeinden 1947:[2]
Literatur
- Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 406–408.
Einzelnachweise
- Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (sachsen.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).
- Michael Rademacher: Schwarzenberg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .