Amtshauptmannschaft Freiberg
Die Amtshauptmannschaft Freiberg war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Mittelsachsen in Sachsen. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Freiberg.
Basisdaten[1] | |
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Kreishauptmannschaft | Dresden |
Verwaltungssitz | Freiberg |
Fläche | 624 km² (1939) |
Einwohnerzahl | 81.007 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 130 Einw./km² (1939) |
Lage der Amtshauptmannschaft Freiberg 1905 | |
Geschichte
Die mit Wirkung vom 15. Oktober 1874 gegründete Amtshauptmannschaft umfasste die Territorien der Gerichtsämter Brand, Freiberg und Sayda. Zwischen 1915 und 1946 gehörte die Stadt Freiberg nicht zur Amtshauptmannschaft und war in dieser Zeit bezirksfrei.
1939 wurde die Amtshauptmannschaft Freiberg gemäß der reichseinheitlichen Bezeichnung in Landkreis Freiberg umbenannt. 1952 endete die territoriale Existenz durch die DDR-Kreisreform, als die Nachfolgekreise Freiberg und Brand-Erbisdorf entstanden, die dem Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet wurden. Der äußerste Süden wurde dem Kreis Marienberg (ebenfalls Bezirk Karl-Marx-Stadt) zugeschlagen.
Amtshauptleute und Landräte
- 1874–1875 Karl Gustav von Oppen
- 1875–1882 Albin Hugo Le Maistre
- 1882–1889 August Otto Fischer
- 1889–1893 Reinhold Ludwig Haberkorn
- 1893–1908 Albrecht Otto Julius Steinert
- 1908–1909 Georg Böhme
- 1909–1918 Richard Fritz Vollmer
- 1918–1919 Max Georg von Loeben
- 1919–1922 Bernhard Knüpfer
- 1923–1924 Johannes Schirmer
- 1925–1945 Georg Uhlig
…
- 1948–1950 Paul Blechschmidt (SED)
Geographie
Die Amtshauptmannschaft Freiberg hatte um 1910 eine Größe von etwa 650 km² mit rund 117.500 Einwohnern.
Sie erstreckte sich als in Nord-Süd-Richtung langgezogenes Territorium an der Westgrenze der übergeordneten Kreishauptmannschaft Dresden. Im Westen wurde sie von den Amtshauptmannschaften Flöha und Marienberg, im Osten von der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, im Süden vom Königreich Böhmen bzw. ab 1918 von der CSR sowie im Norden und Nordosten von den Amtshauptmannschaften Dresden und Meißen begrenzt.
Verwaltungsgliederung
Die Amtshauptmannschaft Freiberg bestand aus über 80 Gemeinden, darunter den Städten Brand (ab 1912 Brand-Erbisdorf), Freiberg und Sayda. In Sayda bestand eine amtshauptmannschaftliche Delegation.[2]
Literatur
- Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 338–340.
Weblinks
Einzelnachweise
- Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (Online [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).
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