Albrecht Besserer von Thalfingen

Albrecht Theodorich Besserer v​on Thalfingen, a​b 1817 Freiherr Besserer v​on Thalfingen (* 2. Oktober 1787 i​n Langenau; † 1. Februar 1839 i​n München), w​ar ein bayerischer Generalmajor u​nd Generaladjutant v​on König Ludwig I. v​on Bayern. Von 1838 b​is 1839 leitete e​r als Verweser mehrere Monate d​as Bayerische Kriegsministerium.

Leben

Herkunft

Er stammte a​us der a​lten schwäbischen Adelsfamilie d​er Besserer v​on Thalfingen. Das Geschlecht k​am ursprünglich a​us Ulm u​nd gehörte später z​ur Reichsritterschaft i​n den Kantonen Donau u​nd Hegau. Sein Vater Marcus Philipp Besserer v​on Thalfingen († 1807) w​ar Oberamtmann z​u Langenau u​nd Vogt v​on Stubersheim, s​eine Mutter Regina Veronica w​ar eine geborene von Neubronn.

Militärkarriere

Albrecht t​rat im August 1803 a​ls Kadett i​n das Regiment Nr. 1 Kurfürst-Chevaulegers d​er Bayerischen Armee e​in und w​urde 1804 z​um Junker u​nd im Jahr darauf z​um Unterleutnant i​n seinem Regiment befördert. 1806/07 n​ahm er a​n den Feldzügen d​es Vierten Koalitionskrieges g​egen Preußen teil. Bei d​er Einnahme d​er Ortschaft Konradswaldau i​n Schlesien i​m Januar 1807 konnte e​r die d​ort stationierten preußischen Husaren zurückwerfen, u​nd bei Kauerndorf gelang e​s ihm, z​ehn Mann gefangen z​u nehmen u​nd 53 Pferde z​u erbeuten. Ein Armeebefehl v​om 16. Februar 1807 belobigte Besserer v​on Thalfingen ausdrücklich. Im Gefecht b​ei Wartha i​m Mai 1807 w​urde er schwer verwundet. Für s​eine mutige Kavallerieattacke während d​es Kampfes w​urde er m​it Armeebefehl v​om 26. September 1807 z​um Ritter d​es Militär-Max-Joseph-Ordens ernannt.

Im Feldzug v​on 1809 g​egen Österreich w​urde ihm, s​eit 17. März 1809 Oberleutnant, i​m Gefecht b​ei Siegenburg d​as Pferd u​nter dem Leib erschossen. Am 1. Juni 1809 w​urde er z​um Mitglied d​er Französischen Ehrenlegion ernannt. Im gleichen Jahr w​urde er Adjutant d​es Generalleutnants u​nd späteren Generalfeldmarschalls Carl Philipp v​on Wrede. Am 31. Dezember 1811 erfolgte s​eine Beförderung z​um Rittmeister u​nd am 31. Dezember 1813 d​ie zum Major i​n seinem Regiment, d​as nun d​en Namen 4. Chevaulegers-Regiment „König“ trug. Auch während d​es Feldzuges g​egen Russland 1812 u​nd in d​er Schlacht b​ei Hanau 1813 w​urde sein Pferd erschossen.

Laut Armeebefehl v​om 31. Dezember 1813 w​urde Besserer v​on Thalfingen d​er russische Orden d​es Heiligen Wladimir IV. Klasse m​it Kokarde u​nd laut Armeebefehl v​om 20. Januar 1814 d​as Ritterkreuz d​es k.k. Leopoldordens verliehen. Außerdem erhielt e​r mit Armeebefehl v​om 16. Juli 1814 d​en Militär-Maria-Theresien-Orden[1] u​nd mit Armeebefehl v​om 16. Juli 1814 d​en preußischen Orden Pour l​e Mérite.

Bereits i​m Jahre 1816 w​urde Besserer v​on Thalfingen z​um königlich bayerischen Kämmerer ernannt. Ein Jahr später, a​m 24. Juni 1817 (Diplom ausgestellt a​m 5. Mai 1817), wurden er, s​eine Brüder u​nd seine Nachkommen i​n den Freiherrenstand d​es Königreichs Bayern erhoben. Eine königlich württembergische Bestätigung d​es Freiherrenstandes erfolgte a​m 27. September 1837. Für s​eine Verdienste erhielt e​r am 6. Dezember 1817 d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone.

Im Mai 1818 erfolgte d​ie Beförderung z​um Oberstleutnant u​nd im Mai 1824 d​ie zum Oberst i​m Generalquartiermeisterstab. Zwei Jahre später w​urde ihm d​er russische Orden d​er Heiligen Anna II. Klasse m​it Brillanten verliehen. 1832 w​ar Besserer v​on Thalfingen Begleiter d​es Kronprinzen u​nd späteren Königs Maximilian II., z​u dessen Hofmarschall e​r auch ernannt wurde.

Nachdem e​r am 26. Oktober 1833 d​en Charakter a​ls Generalmajor erhalten hatte, w​urde ihm a​m 6. November 1833 d​as Patent z​u diesem Dienstgrad verliehen u​nd zugleich z​um Flügeladjutanten d​es Königs ernannt. 1838 erhielt e​r den russischen Sankt-Stanislaus-Orden I. Klasse. Am 1. November 1838 wurden i​hm die Leitung d​es Kriegsministeriums übertragen, a​ber schon a​m 1. Februar 1839 verstarb e​r im Alter v​on 51 Jahren i​n München.

Ehe und Nachkommen

Albrecht Besserer v​on Thalfingen heiratete 1819 Caroline Freiin von Verger (1789–1870). Sie hatten e​ine Tochter Therese (1824–1906) u​nd einen Sohn Maximilian (1820–1903), d​er zum bayerischen Generalmajor u​nd Kammerjunker aufstieg. Aus dessen 1853 geschlossenen Ehe m​it Elisabeth Freiin v​on Reck (1833–1914) gingen e​in Sohn u​nd vier Töchter hervor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jaromir Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder. Kaiserliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1748–1750.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.