2,6-Diethylanilin

2,6-Diethylanilin i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er aromatischen Aminoverbindungen (Aminogruppe a​m Ring), genauer d​er Diethylaniline.

Strukturformel
Allgemeines
Name 2,6-Diethylanilin
Andere Namen

2-Amino-1,3-diethylbenzol

Summenformel C10H15N
Kurzbeschreibung

licht- u​nd luftempfindliche farblose b​is gelbliche Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 209-445-7
ECHA-InfoCard 100.008.588
PubChem 11369
ChemSpider 21106539
Wikidata Q209276
Eigenschaften
Molare Masse 149,24 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,96 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

3 °C[1]

Siedepunkt

243 °C[1]

Dampfdruck

0,03 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit
  • wenig löslich in Wasser (0,67 g·l−1 bei 27 °C)[1]
  • mischbar mit Isooctan, Toluol und Ethylalkohol[3]
Brechungsindex

1,545 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: 301+312 [1]
Toxikologische Daten

1800 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Gewinnung und Darstellung

2,6-Diethylanilin k​ann durch e​ine Friedel-Crafts-Alkylierung v​on Anilin m​it Ethen i​n Gegenwart v​on Aluminiumchlorid o​der Quecksilberchlorid hergestellt werden.[6][7]

Eigenschaften

2,6-Diethylanilin i​st eine farblose Flüssigkeit (als technisches Produkt dunkelrote Flüssigkeit[2]), d​ie sich b​ei Einwirkung v​on Licht u​nd Luft gelblich verfärbt. Beim Erhitzen zersetzt s​ie sich, w​obei Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid u​nd Kohlendioxid entstehen.[1] Mit Chlorwasserstoff bildet s​ich das i​n Wasser unlösliche Hydrochlorid d​er Verbindung.[3] Die Dampfdruckfunktion ergibt s​ich nach August entsprechend ln(P) = A−(B/T) (P i​n Pa, T i​n K) m​it A = 27,83 u​nd B = 7869 i​m Temperaturbereich v​on 10 b​is 55 °C.[8] Die Verdampfungsenthalpie beträgt b​ei 25 °C 65,89 kJ·mol−1, d​ie Wärmekapazität cp 305,942 J·K−1·mol−1.[8] Die Verbindung bildet b​ei hohen Temperaturen entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung h​at einen Flammpunkt v​on 109 °C.[9] Die Zündtemperatur beträgt 460 °C.[9] Der Stoff fällt s​omit in d​ie Temperaturklasse T1.

Verwendung

2,6-Diethylanilin w​ird als Zwischenprodukt z​ur Herstellung v​on Pflanzenschutzmitteln (wie z. B. Alachlor, Butachlor, Diafenthiuron) u​nd anderen abgeleiteten chemischen Verbindungen verwendet. Es t​ritt auch a​ls Metabolit dieser Verbindungen wieder i​n Erscheinung.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu 2,6-Diethylanilin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt 2,6-Diethylanilin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. Februar 2010 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/albemarle.in(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: DEA (Albermarle))
  4. Eintrag zu 2,6-diethylaniline im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Datenblatt 2,6-Diethylanilin bei AlfaAesar, abgerufen am 5. Februar 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich)..
  6. Patent DE951501: Verfahren zur Herstellung von kernalkylierten aromatischen Aminen. Angemeldet am 25. Dezember 1953, veröffentlicht am 31. Oktober 1956, Anmelder: Bayer AG, Erfinder: Rudolf Stroh, Josef Ebersberger, Hans Haberland.
  7. R. Stroh, J. Ebersberger, H. Haberland, W. Hahn: Neuere Methoden der präparativen organischen Chemie II. 7. Alkylierung aromatischer Amine. In: Angew. Chem. 69, 1957, S. 124–131, doi:10.1002/ange.19570690403.
  8. S. P. Verevkin: Thermochemical study of the ortho interactions in alkyl substituted anilines. In: J. Chem. Thermodyn. 32, 2000, S. 247–259, doi:10.1006/jcht.1999.0587.
  9. E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen. Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase. Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2003.
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