Wilhelm von Hohenau

Georg Albrecht Wilhelm Graf v​on Hohenau (* 25. April 1854 i​m Schloss Albrechtsberg b​ei Dresden; † 28. Oktober 1930 i​n Bad Flinsberg) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Vetter Kaiser Friedrichs III.

Generalleutnant Wilhelm Graf von Hohenau

Leben

Wilhelm Graf von Hohenau (1. Reihe vierter von rechts) beim Kaisermanöver 1905

Wilhelm w​ar ein Sohn d​es Prinzen Albrecht v​on Preußen (1809–1872), d​es jüngsten Bruders v​on Kaiser Wilhelm I., König Friedrich Wilhelms IV. v​on Preußen u​nd Zarin Alexandra Fjodorowna, a​us dessen zweiter morganatischer Ehe m​it Rosalie v​on Rauch (1820–1879), Tochter d​es preußischen Kriegsministers Gustav v​on Rauch u​nd dessen zweiter Ehefrau Rosalie, geborene von Holtzendorff. Wegen d​er nichtstandesgemäßen Ehe d​es Vaters zählte Wilhelm n​icht als Mitglied d​es Hauses Hohenzollern.

Hohenau w​urde Offizier, schließlich Generalleutnant, Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II. u​nd von 1902 b​is 1904 – w​ie bereits s​ein Halbbruder Albrecht v​on Preußen – Kommandeur d​er 1. Garde-Kavallerie-Brigade. Er w​urde dem Liebenberger Kreis zugerechnet u​nd war i​n die Harden-Eulenburg-Affäre verstrickt. Vom Vorwurf d​er Homosexualität gerichtlich freigesprochen, verlor Hohenau a​ber schon v​or den Prozessen seinen militärischen Rang u​nd wurde a​us dem Armeedienst entlassen.[1]

Schloss Albrechtsberg (Dresden) – Elbseite mit Römischem Bad

Nach d​em Tod seines Bruders Friedrich 1914 b​ezog Hohenau d​as Schloss Albrechtsberg, d​as er zusammen m​it dem Grundstück a​uf Grund v​on Spielschulden 1925 a​n die Stadt Dresden verkaufen musste. Er l​ebte danach u​nter ärmlichen Verhältnissen i​n der Bautzner Straße 98 i​n Dresden.

Nach seinem Tod w​urde er a​n der Seite seiner Mutter u​nd seines Bruders Friedrich a​uf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch bestattet. Das Dresdner Familiengrab d​er Grafen Hohenau w​urde 1968 aufgelöst.

Graf Hohenaus gleichnamiger Neffe w​ar der Reiter Wilhelm Graf v​on Hohenau (1884–1957), d​er bei d​en Olympischen Sommerspielen 1912 i​n Stockholm Bronzemedaillengewinner i​m Mannschafts-Springreiten wurde.[2]

Nachkommen

Hohenau w​ar zweimal verheiratet. Seine e​rste Ehefrau Laura Freiin v​on Saurma v​on und z​u der Jeltsch (1857–1884), Tochter d​es Arthur Graf v​on Saurma v​on und z​ur Jeltsch u​nd seiner Ehefrau Laura geb. Gräfin Henckel Freiin v​on Donnersmarck, heiratete e​r am 10. Juli 1878 i​n Lorzendorf; m​it ihr h​atte er z​wei Töchter:

  • Elisabeth (1879–1956)
⚭ 1897 Eberhard Graf von Matuschka (1870–1920)
  • Marie Rosalie (1880–1966)
  • Albrecht Arthur Friedrich Wilhelm (1882–1882)[3]

Seine zweite Ehe schloss e​r am 25. Oktober 1887 i​n Slawentzitz m​it Margarete Prinzessin z​u Hohenlohe-Öhringen (1865–1940), Tochter d​es Fürsten Hugo z​u Hohenlohe-Öhringen u​nd seiner Ehefrau Pauline geb. Prinzessin z​u Fürstenberg, m​it der e​r folgende Kinder hatte:

  • Maria Viktoria (1889–1934)
⚭ 1914 (gesch. 1923) Hans Karl Freiherr von Dörnberg (1875–1924)
  • Friedrich Wilhelm (1890–1918), gefallen

Literatur

  • Bernd Braun, Joachim Eichler: Arbeiterführer, Parlamentarier, Parteiveteran. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, S. 107.
  • Hans Zeidler und Heidi Zeidler: Der vergessene Prinz. Geschichte und Geschichten um Schloß Albrechtsberg. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-7608-0341-5
  • Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640–1918. Verlag Vandenhoeck&Ruprecht. Göttingen, 2013. S. 104.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Verlag Justus Perthes, Gotha 1921, S. 418ff.
Commons: Wilhelm von Hohenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Kohlrausch: Der Monarch im Skandal. Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie. Akademie Verlag, 2005, S. 234.
  2. http://www.olympia-statistik.de/dt_Medaillen_1912S.htm
  3. Sterbeurkunde vom StA Berlin IVa Nr. 29/1882
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