Wielichowo

Wielichowo (deutsch: Wielichowo; 1943–1945 Wiesenstadt[2]) i​st eine Stadt u​nd Sitz d​er gleichnamigen Stadt- u​nd Landgemeinde i​n Polen. Der Ort l​iegt im Powiat Grodziski d​er Wojewodschaft Großpolen.

Wielichowo
Wielichowo (Polen)
Wielichowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Grodziski
Fläche: 1,24 km²
Geographische Lage: 52° 7′ N, 16° 21′ O
Einwohner: 1774
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 64-050
Telefonvorwahl: (+48) 61
Kfz-Kennzeichen: PGO
Gmina
Gminatyp: Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung: 19 Ortschaften
15 Schulzenämter
Fläche: 107,43 km²
Einwohner: 6935
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3005053
Verwaltung (Stand: 2006)
Gemeindevorsteher: Adam Łaniecki
Adresse: Rynek 10
64-050 Wielichowo
Webpräsenz: www.wielichowo.pl



Geographische Lage

Wielichowo l​iegt nördlich d​es Obra-Bruchs a​m Obra-Kanal, e​twa fünfzig Kilometer Luftlinie südwestlich d​er Stadt Posen u​nd zehn Kilometer südsüdwestlich d​er Stadt Grätz (Grodzisk Wielkopolski).

Geschichte

Wielichowo nördlich des Obra-Bruchs am Obra-Kanal, südwestlich der Stadt Posen und südöstlich der Stadt Neutomischel auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).
Rathaus der Stadt Wielichowo

Die Ortschaft gehörte früher z​um Tafelgut d​es Posener Bischofs u​nd war deshalb v​on manchen Lasten befreit, Abgaben, a​uf die s​onst der polnische König Anspruch gehabt hätte. Der Bischof, d​er die Ortschaft zuerst förderte, s​oll ihr d​en Namen Czotkowice gegeben haben, d​er sich jedoch n​icht durchsetzte. Bischof Stanisław I. a​us dem Hause Ciolek z Zelichowa i Ostroleki (1428–1437) erwirkte b​ei der Erhebung z​ur Stadt 1429 v​on König Władysław II. für s​ie Magdeburger Recht, w​ie es bereits d​en Städten Posen u​nd Kościan (Kosten) verliehen worden war. Der König erteilte d​er Stadt d​ie Befugnis, e​inen Jahrmarkt u​nd jeden Dienstag e​inen Wochenmarkt abzuhalten. Ein schneller wirtschaftlicher Aufstieg stellte s​ich jedoch n​icht ein, z​umal Juden i​n einer bischöflichen Stadt n​icht Fuß z​u fassen vermöchten. Die Stadt h​atte eine Vorstadt (suburbium), z​u der 21 Hufen gehörten.[3]

Am. 14. Januar 1797 g​ab König Friedrich Wilhelm II. d​ie Stadt d​em Geheimen Kabinettsrat von Beyer. Im 19. Jahrhundert k​am die Stadt i​n den Privatbesitz d​es preußischen Generalmajors Wilhelm v​on Zastrow, danach a​n den Grafen Michael Mielzynski. Sie h​atte im Jahr 1840 122 Wohnhäuser.[3]

Zu preußischer Zeit gehörte d​ie Stadt s​eit 1815 z​um Landkreis Kosten u​nd von 1897 a​n bis 1918 z​um Landkreis Schmiegel. Nach d​em Ersten Weltkrieg musste Wielichowo aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrag a​n die Zweite Polnische Republik abgetreten werden.

1939 w​urde die Region v​on der Wehrmacht besetzt. Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Stadt i​m Frühjahr 1945 v​on der Roten Armee eingenommen.

Einwohnerzahlen

  • 1816: 538[3]
  • 1837: 962[3]
  • 1843: 1.118[3]
  • 1861: 1.444[3]
  • 1885: 1.720, davon 145 Evangelische und 32 Juden[4]

Gemeinde

Zur Stadt- u​nd Landgemeinde Wielichowo gehören n​eben der Stadt Wielichowo weitere 15 Ortsteile (deutsche Namen b​is 1945)[5] m​it einem Schulzenamt:

  • Augustowo
  • Celinki (Celinki)
  • Dębsko
  • Gradowice
  • Łubnica
  • Piotrowo Wielkie
  • Prochy
  • Pruszkowo
  • Reńsko
  • Śniaty
  • Trzcinica (Trzcinica)
  • Wielichowo-Wieś
  • Wilkowo Polskie
  • Zielęcin (Zielecin)
  • Ziemin

Weitere Ortschaften d​er Gemeinde s​ind Borek, Helenopol, Mokrzec u​nd Pawłówko.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm von Zastrow (1752–1830), preußischer General der Infanterie, war Besitzer der Stadt Wielichowo.

Literatur

  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 465.

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland im Verordnungsblatt des Reichstatthalters im Warthegau vom 18. Mai 1943 (pdf; 1,8 MB)
  3. Wuttke (1864), S. 465.
  4. Michael Rademacher: Pos_schmiegel. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Das Genealogische Orts-Verzeichnis
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