Westbahn (Unternehmen)
Das Unternehmen Westbahn (voller Firmenwortlaut WESTbahn Management GmbH) betreibt seit Dezember 2011 als Eisenbahnverkehrsunternehmen einen Fernverkehr zwischen Wien und Salzburg auf der namensähnlichen Westbahn-Strecke.
WESTbahn | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2008 |
Sitz | Wien, Österreich |
Leitung | Erich Forster (Geschäftsführer Westbahn)
Benedikt Weibel (Aufsichtsratsvorsitzender Rail Holding AG) |
Mitarbeiterzahl | ca. 200 |
Branche | Eisenbahnunternehmen |
Website | westbahn.at |
Geschichte
Im Juni 2009 wurde mit der ÖBB Infra eine Rahmenvereinbarung über die Zuweisung von Fahrwegkapazitäten für die Jahre 2011 bis 2016 geschlossen. Damit wurde fahrplantechnisch sichergestellt, dass die Westbahn einen Taktverkehr zwischen Wien und Salzburg anbieten kann.[1]
Nachdem die ÖBB mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 die Direktverbindung zwischen Graz und Linz gestrichen hatten, wurde Anfang Februar 2011 bekannt, dass die Westbahn erwog, auch diese Linie zu bedienen.[2] Als die ÖBB kurz darauf ankündigten, diese Strecke doch wieder selbst mit einer Direktverbindung zu bedienen, wurden diese Pläne verworfen.[3] Seit August 2011 ist die französischen Bahngesellschaft SNCF über ein Joint Venture mit 26 % am Unternehmen beteiligt.[4]
Die Westbus GmbH war ein gemeinsames Tochterunternehmen der Blaguss Reisen GmbH und der Rail Holding AG. 51 % des Unternehmens hielt die Blaguss GmbH, 49 % die Rail Holding AG. 2016 zog sich die Rail Holding aus dem Busgeschäft zurück und verkaufte ihren 49-prozentigen Anteil an Blaguss.[5]
Unternehmen
Gesellschaftsstruktur
Eigentümer der Westbahn ist die Railholding AG. Diese wurde im Oktober 2008 zu jeweils 50 % von Stefan Wehinger und Hans Peter Haselsteiner gegründet. Die Westbahn Management GmbH wurde zeitgleich als 100-prozentige Tochter eingetragen.[6]
- Anteilseigner:
- Bis 22. August 2011: Haselsteiner Familien-Privatstiftung (35 %), Stefan Wehinger Beteiligungs- und Beratungs GmbH (35 %), Oldro AG (30 %)[7]
- Bis 5. Juni 2012: Stefan Wehinger Beteiligungs- und Beratungs GmbH (knapp 26 %), Haselsteiner Familien-Privatstiftung (26 %), SNCF (26 %), Augusta-Holding (Schweiz; 22 %)[4]
- Bis 19. April 2013: Haselsteiner Familien-Privatstiftung (35 %), SNCF (35 %), Augusta-Holding (30 %)[8]
- Seit 19. April 2013: Haselsteiner Familien-Privatstiftung (46,9 %), SNCF (28 %), Augusta-Holding (25,1 %)[9][10]
- Seit 1. April 2015: Haselsteiner Familien-Privatstiftung (49,9 %), SNCF (17,4 %), Augusta-Holding (32,7 %)[11]
- Vorstand: Erich Forster, der im Februar 2014 die Agenden von Clemens Schneider übernahm[12] Die Funktionsperiode von Erich Forster endet am 28. Februar 2022. Neue Vorstände werden Thomas Posch und Florian Kazalek.[13]
- Aufsichtsrat: Benedikt Weibel (Vorsitzender), Hans Peter Haselsteiner (Vorsitzender-Stellvertreter)
Geschäftsergebnisse
Die Westbahn fuhr im Geschäftsjahr 2012 einen Verlust von 23,45 Millionen Euro ein. Weitere 1,7 Millionen Euro Verlust habe der Betrieb des Westbus erbracht. Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts bezeichnete das Unternehmen den ursprünglichen Businessplan als zu ambitioniert. Nach eigenen Angaben habe die Gesellschaft ab Sommer 2013 operativ ein positives Ergebnis erwirtschaftet.[14]
Am 5. Juni 2012 trat Stefan Wehinger von seinem Posten als Geschäftsführer zurück.[15] Erich Forster übernahm den Posten.[16]
Er geht mit 28. Februar 2022 in den Ruhestand. Neue Geschäftsführer per 1. März 2022 werden Thomas Posch und Florian Kazalek.[17]
Streckennetz
Linie WESTgreen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Linie WESTblue — Dez 2017 bis Dez 2019[18] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Das Unternehmen bietet seit Dezember 2011[4] in Konkurrenz zu den InterCity-Zügen einen Fernverkehr im Einstundentakt auf der 317 Kilometer langen Strecke zwischen Wien Westbahnhof und Salzburg an. Bis zum 1. September 2013 wurden die Züge wegen fehlender Abstellkapazitäten im Salzburger Hauptbahnhof bis Freilassing mit Zwischenhalt in Salzburg Taxham Europark verlängert.[19] Zwischen Wien und Salzburg verkehren dabei dreizehn Zugpaare von Donnerstag bis Freitag, zwischen Wien und Linz sind es bis zu vierzehn Zugpaare. Die Reisezeit beträgt seit Eröffnung eines Hochgeschwindigkeitsabschnittes in Niederösterreich zwei Stunden und 30 Minuten. Zwischenhalte sind Wien-Hütteldorf, St. Pölten Hbf, Amstetten, Linz Hbf, Wels Hbf, Attnang-Puchheim und Salzburg Hbf. Wie auch die ÖBB-Personenverkehr muss das Unternehmen der ÖBB Infrastruktur drei Euro pro Trassenkilometer bezahlen.[4]
Zu. Mai 2012 wurden drei Züge in Tagesrandlage gestrichen und ein zusätzlicher Nachmittagszug von Wien nach Salzburg eingesetzt.[20] Anfang 2013 wurde bekannt, dass die Westbahn kein Geld vom Salzburger Verkehrsverbund für die Bedienung der Linie Salzburg Hauptbahnhof – Freilassing bekommen hatte und daher die Haltestelle Salzburg-Taxham-Europark und den Bahnhof Freilassing nicht mehr bedient. Die Strecke war zu Beginn nur angeboten worden, weil der Salzburger Hauptbahnhof aufgrund des Umbaus keine ausreichenden Abstellplätze zur Verfügung hatte. Nach Einführung des Taktfahrplans und wegen zu geringer Auslastung wurde die Teilstrecke Salzburg–Freilassing ab Anfang September 2013 nicht mehr bedient. Im Dezember 2013 erklärte das Unternehmen seinen De-facto-Ausstieg aus dem Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Anlass war die vom VOR abgelehnte Forderung nach höheren Zahlungen, als dem Unternehmen nach dem Einnahmenaufteilungsschlüssel des VOR gewährt wurden.[21]
Bis ins Jahr 2015 plante das Unternehmen Westbahn eine Verlängerung der Reiseroute von Wien kommend über Salzburg hinaus über die Salzburg-Tiroler-Bahn bis Innsbruck Hbf. Diese Planung wurde jedoch verworfen, da es an der notwendigen Streckeninfrastruktur fehlt.[22][23]
Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2017 verdoppelte die Westbahn ihr Angebot zwischen Wien und Salzburg. Die Anzahl der täglichen Abfahren pro Richtung erhöhte sich damit von 16 auf 31; das Unternehmen investierte dafür 180 Mio. Euro. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg von 250 auf 400.[24][25] Der neue Fahrplan sah vor, dass stündlich ein Zugpaar mit dem Namen WESTgreen weiterhin die Relation Wien Westbahnhof – Hütteldorf – St. Pölten – Amstetten – Linz – Wels – Attnang-Puchheim – Salzburg bedient. Ein weiteres, ebenfalls stündlich verkehrendes Zugpaar mit der Bezeichnung WESTblue begann nun Wien Praterstern und benutzte die Stammstrecke der S-Bahn mit Halten in Wien Praterstern, Wien Mitte, Wien Rennweg, Wien Quartier Belvedere, Wien Hauptbahnhof (Südtiroler Platz), Wien Meidling, fuhr über den Lainzer Tunnel auf die Westbahn und hielt anschließend ebenfalls in St. Pölten, Amstetten, Linz, Wels, Attnang-Puchheim und Salzburg.[26] Diese neue Linie wurden mit Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wieder eingestellt.[18]
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden vom 20. April 2020 bis 7. Juli 2021 zusätzlich die Bahnhöfe Wien Meidling, Tullnerfeld und St. Valentin bedient, der Halt in Wien Hütteldorf entfiel.[27]
Für das Fahrplanjahr 2022 wurde ein Antrag auf einen 2-Stunden-Takt für die Strecke Salzburg-München gestellt[28]. Dafür werden bereits in München Lokführer für KISS 3-Züge gesucht.[29]
Anfang Dezember 2021 gab die Westbahn bekannt, dass sich der Betrieb von und nach München bis April 2022 verzögern wird, weil die Kiss 3-Züge noch über keine Zulassung für das deutsche Bahnnetz verfügen.[30][31]
Die Westbahn plant eine Linie Wien - München - Bregenz, die mit einer Fahrzeit von 6 Stunden eine Alternative zur Arlbergstrecke bieten soll.[32]
Fahrzeuge
Das Unternehmen setzte folgende Triebwagen-Baureihen ein oder wird diese in Zukunft einsetzen:[20][33]
Hersteller | Modell | Baureihe | Fahrzeugnummern | Lieferung | Einsatzende | Anzahl | Teile | Länge | Sitzplätze | Bemerkung |
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Stadler Rail | Kiss 1 | 4010 | 4010 001 - 007 | 2011 | Ende 2021 | 7 | 6 | 150 m | 501 | verkauft an DB Fernverkehr; dort im Einsatz ab Ende 2022 |
Kiss 2 | 4010 | 4010 008 | 2017 | Ende 2021 | 1 | 6 | 150 m | 523 | druckertüchtigt; verkauft an DB Fernverkehr; dort im Einsatz ab Ende 2022 | |
Kiss 2 | 4110 | 4110 009 - 017 | 2017 | 2019 | 9 | 4 | 100 m | 323 | druckertüchtigt; einer nach Unfall außer Betrieb; verkauft an DB Fernverkehr; dort im Einsatz seit März[34] 2020 | |
Kiss 3 | 4010 | 4010 018-032[35] | 2021 | 15 | 6 | 150 m | 526 | baugleich mit 4010 008; Ersatz für ältere Fahrzeuge und für Strecke München – Salzburg – Wien ab 2022 | ||
CRRC | DEMU2 | 2023 | 4 | 6 | 571 | angemietet |
Kiss 1
Die Triebzüge erreichen 200 km/h Höchstgeschwindigkeit bei einer Beschleunigung von 0,85 m/s² (Vierteiler 0,9 m/s²).[36] Diese basieren konstruktiv auf den ebenfalls von Stadler gefertigten Triebzügen RABe 511 der S-Bahn Zürich und werden vom Hersteller als Kiss bezeichnet. Alle Radsätze der Endwagen sind angetrieben, die Mittelwagen sind antriebslos. Nur die 2017 gelieferten Garnituren der Reihe 4110 und Garnitur 4010 008 sind druckertüchtigt.[20]
Die Einstiege auf 570 mm Höhe sind barrierefrei.[37] Den Reisenden stehen Ledersitze und Gratis-WLAN zur Verfügung.[4] Fast jeder Wagen wird von einem eigenen Zugbegleiter/Steward betreut.[38] Die Züge werden nicht, wie bei den großen Eisenbahngesellschaften üblich, von einem Zugführer, sondern vom Triebfahrzeugführer abgefertigt. Von den rund 200 Mitarbeitern des Unternehmens sollen rund 85 % in den Zügen unterwegs sein.[4] In den Mittelwagen ist je ein Westcafé mit acht Sitzplätzen eingerichtet, in dem kalte und warme Getränke aus Münzautomaten erworben werden können. Die Zugbegleiter, die bei der Westbahn als Stewards bezeichnet werden, verkaufen Fahrkarten und Cateringprodukte und reinigen den Zug. In einem Wagen der Züge der ersten Serie befindet sich eine Raucherlounge mit 16 Sitzplätzen, aus der mit dem Einsatz einer gesonderten Klimaanlage kein Rauch in andere Bereiche des Zuges ziehen sollte. Aufgrund gerichtlicher Klagen wurde dort das Rauchen zwar Mitte Jänner 2012 verboten,[39] jedoch Mitte September 2012 nach einem Urteil des Unabhängigen Verwaltungssenats wieder erlaubt.[40] Spätestens ab Mai 2018[veraltet] muss das Rauchen allerdings vollständig verboten werden, da das Tabakgesetz dies verlangt. In den Garnituren, welche 2017 gebaut wurden, wurde bereits auf Raucherlounges verzichtet. In den Mittelwagen sind die Sitze hintereinander angeordnet, in den Endwagen gegenüberliegend an Vierertischen. Ein Endwagen (W 600) ist als Westbahn + ausgewiesen und kann für einen Aufpreis von 13,90 Euro (bis 200 km) bzw. 19,90 Euro (über 200 km) genutzt werden. Dort stehen jedem Fahrgast zwei Sitzplätze zur Verfügung, und im Preis sind eine Tageszeitung sowie ein kleines Kaltgetränk inkludiert, die – ebenso wie diverse Snacks vom Steward – am Platz serviert werden. Drei Mittelwagen sind mit getrennten Toiletten für Damen und Herren ausgerüstet, wobei sich in der Herrentoilette ein separates Pissoir befindet; der behindertengerechte Wagen (W 400) hat eine rollstuhlgerechte Toilette auf der unteren Ebene. Im unteren Stockwerk der Mittelwagen befinden sich Gepäckracks, bei denen ein Regalboden heruntergeklappt werden kann, um mitgebrachte Fahrräder unterzubringen. Außerdem können Fahrräder zusätzlich mit Halterungen auf der Einstiegsplattform befestigt werden, sodass bis zu 16 Fahrräder mitgenommen werden können.
Kiss 2
Im Jahr 2015 wurden ein weiterer sechsteiliger und neun vierteilige Zuggarnituren (Reihe 4110) bei Stadler bestellt, die bis 2017 ausgeliefert wurden und mit den bestehenden sechsteiligen Zügen gekuppelt werden können.[11][41][42] Die neuen Züge wurden mit einflügligen Schwenkschiebetüren ausgerüstet, die druckdicht schließen; die Frontscheibe wurde schmaler ausgeführt. Der Westbahn plus-Wagen wurde mit breiteren Sitzen in 2+1-Anordnung ausgestattet.
Im März 2019 wurde bekannt, dass alle 17 Kiss 1 und 2 Garnituren verkauft werden sollten.[43] Im Juli 2019 wurde bekannt, dass die Garnituren durch das Bieterverfahren an die Deutsche Bahn verkauft wurden.[44][45]
Kiss 3
Als Ersatz für die 17 Kiss 1 und 2 wurden 15 neue sechsteilige Züge wiederum bei Stadler Rail bestellt, welche baugleich mit der 2017 gelieferten Garnitur (4010 008) ausgeführt werden und jeweils über 526 Sitzplätze verfügen. Ab Dezember 2021 soll es wieder einen Halbstundentakt zwischen Wien und Salzburg geben.[veraltet][45] Der erste Zug wurde im Februar 2021 übergeben.[46] Im Spätsommer 2021 wurden die 15 Züge in Betrieb genommen.[47] Mit den Kiss 3 wird ein neues Klassensystem bestehend aus der First (1. Klasse, Leitfarbe gelb), der Comfort-Klasse (2+ Klasse, Leitfarbe petrol) und der Standard-Klasse (2. Klasse, Leitfarbe orange) angeboten. In der Comfort-Klasse und in der First ist ein Upgrade zu zahlen, das eine Reservierung beinhaltet. Die Comfort-Klasse steht Inhaberinnen und Inhabern eines Klimatickets ohne Aufpreis zur Verfügung.[48]
CRRC
Bereits im März 2019 wurde über den Kauf von Zügen der China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) nachgedacht.[49] Im Juni 2021 präsentierte CRRC über den staatlichen chinesischen Nachrichtensender CCTV einen 200 km/h schnellen und unter 25 kV 50 Hz, sowie 15 kV 16,7 Hz einsetzbaren Triebwagen im Westbahn-Design. Die Westbahn beabsichtigt vier Fahrzeuge ab Sommer oder Herbst 2023 für den Einsatz in fünf europäischen Ländern, darunter Österreich, Deutschland und Ungarn, zu mieten.[50][51][33]
Fahrkartenverkauf und Tarif
Seit Beginn werden Fahrkarten im Internet sowie von den Zugbegleitern im Zug verkauft. Seit Mai 2012 ist ein Teil des Fahrkartensortiments auch österreichweit in etwa 3000 Trafiken erhältlich.[52] Manche Angebote und Rabatte gibt es nur online. Etwa 80 Prozent der Fahrscheine werden im Zug verkauft (Stand 2012).[20]
Im Fahrkartenangebot finden sich verschiedene Einzel- und Gruppenfahrscheine, Zeitkarten (unter anderem eine Jahresnetzkarte) und eine Kilometerbank in drei Varianten. Zudem gibt es verschiedene Ermäßigungen. Ermäßigungen auf Westbahn-Tickets erhalten ebenso Mitglieder der Verkehrsclubs ÖAMTC und ARBÖ, ebenso gibt es Kooperationen mit dem Wiener Zeitungsverleger Kronen Zeitung. Die Fahrkartenpreise orientierten sich an den Preisen der ÖBB für die 2. Klasse mit Vorteilscard.[53]
Ab September 2013 erhob das Unternehmen von Reisenden mit Fahrausweisen des Verkehrsverbund Ost-Region und der Verkehrsverbünde Niederösterreich-Burgenland zu Hauptlastzeiten einen Aufpreis.[54] Seit dem 13. Dezember 2013 gehört das Unternehmen den Verkehrsverbünden VOR/VVNB nicht mehr an.[55][56]
Im März 2014 hat das Unternehmen die Preise und Tarifkilometer angehoben und löste bei Kilometerbankkunden Verärgerung aus, da die Zuordnung der Strecken zu Kilometerzahlen geändert und der Mindestwert angehoben wurde. Damit wurden Langstreckentarife günstiger, jedoch Kurzstrecken teilweise teurer als der Normaltarif der ÖBB bzw. vom jeweiligen Verkehrsverbund.[57] Von der Schienen-Control und der Arbeiterkammer Oberösterreich kamen Beschwerden, dass man gegen Fahrgastrechte verstoße, und Forderungen nach einer entsprechenden Änderung.[58][59]
Mit der Fahrplanumstellung im Dezember 2014 wurde das ursprüngliche Tarifkonzept gelockert. Nun sind die Preise, mit Ausnahme der Strecken Wien–Attnang-Puchheim und Wien–Salzburg, höher als der ÖBB-Vorteilscardtarif. Auch die Zuschläge für den Wagen „Westbahn Plus“ wurden angehoben. Seit Frühjahr 2015 wird beim Fahrkartenverkauf im Zug sowie in der Trafik für gewisse stark frequentierte Züge an Wochenenden ein Aufpreis von 1 Euro pro Fahrkarte berechnet. Um auch Besitzer eine ÖBB-Vorteilscard zum Umstieg auf die Westbahn zu bewegen, bietet die Westbahn eigene Ermäßigungen für Besitzer einer Vorteilscard an, wodurch die Tickets etwas günstiger als die ÖBB-Vorteilscard-Preise sind.[60][61] Auch die FlixMobility GmbH vermarktet die Strecke über ihre Website, die Westbahn vermarktet im Gegenzug FlixBus- und FlixTrain-Verbindungen. Seit dem 1. Oktober 2021 kann das Klimaticket in den WESTshops gekauft werden. Die Gültigkeit dieses Tickets begann am 26. Oktober 2021.[62]
Zwischenfälle
Im Dezember 2012 kam es zu zwei Zwischenfällen, bei denen sich bei Zugbegegnungen die Türen von Westbahn-Zügen bewegten. Am 9. Dezember 2012 lockerten sich bei einer Begegnung mit einem Railjet-Zug der ÖBB in einem Tunnel im Tullnerfeld zwei Zugtüren. Infolge des Zwischenfalles, der von der Unternehmensleitung nicht an das Verkehrsministerium gemeldet worden war, wurde die Fahrgeschwindigkeit der Züge auf der Neubaustrecke Wien – St. Pölten auf 160 km/h reduziert.[63] Am 13. Dezember kam es erneut zu einem gleichartigen Zwischenfall.[64][65] Im Juli 2013 blieb ein Zug des Unternehmens nach einem Defekt des Antriebssystems drei Stunden im Wienerwaldtunnel hängen.[66] Wenige Tage später wurde bekannt, dass die sommerliche Hitze zu Problemen bei der Stromversorgung der Garnituren führte.[67]
Am 23. August 2017 war eine der fabrikneuen Garnituren bei einer Abnahmefahrt im Verschiebebahnhof Linz mit einem Güterzug der Firma CargoServ kollidiert. Dabei wurde der Triebfahrzeugführer der Westbahn schwer verletzt und zwei weitere Fahrgäste leicht verletzt. Die restlichen fünf Fahrgäste konnten sich unverletzt aus dem Zug befreien. Auslösende Ursache der Kollision war das Überfahren eines Haltesignals durch den Westbahn-Triebfahrzeugführer.[68]
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- Ex-SBB-Chef Weibel fordert ab 2011 Österreichs Staatsbahn heraus. In: Tages-Anzeiger, 19. Juni 2009.
- WESTbahn-Verbindung Linz-Graz angedacht. In: ooe.orf.at, Februar 2011, abgerufen am 2. Februar 2011.
- Westbahn und ÖBB steuern auf harten Konfrontationskurs zu. In: Wirtschaftsblatt, 8. Februar 2011, abgerufen am 27. Mai 2011.
- Frankreich steigt bei Westbahn ein. In: wien.orf.at, 23. August 2011, abgerufen am 23. August 2011.
- Westbahn steigt aus Busgeschäft aus. In: ORF. 6. Dezember 2016, abgerufen am 16. Januar 2017.
- Ex-ÖBB-Vorstand macht Bahn Konkurrenz. In: Format, Oktober 2008.
- Schweizer Investoren für Haselsteiners Westbahn. In: Der Standard, 29. Jänner 2010
- Westbahn-Eigner-Trio übernimmt Wehinger-Anteil aliquot (Memento vom 2. Juli 2012 im Internet Archive) In: Wirtschaftsblatt, 29. Juni 2012. Abgerufen am 8. Juli 2012.
- Haselsteiner wird Haupteigentümer. In: Kurier, 23. April 2013.
- Westbahn: Haselsteiner stockt auf. (Memento vom 15. Mai 2013 im Internet Archive) In: oe24.at, 23. April 2013.
- APA-Meldung: Westbahn kauft zehn neue Züge. In: derStandard.at, 11. Mai 2015, abgerufen am 11. Mai 2015
- CV Vorstand. Abgerufen am 12. Dezember 2017.
- WESTbahn: Neue Geschäftsführung zum 1. März 2022. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
- Westbahn fährt mit Verlusten herum. In: Vorarlberger Nachrichten. 5. Oktober 2013.
- Lokfuehrer geht. Stefan Wehinger verlaesst Westbahn. In: Der Standard, 5. Juni 2012.
- Fliegender Wechsel bei der Westbahn. In: Der Standard, 5. Juni 2012.
- WESTbahn: Neue Geschäftsführung zum 1. März 2022. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
- Ab 15. Dezember: Neuer Westbahn-Stundentakt mit Zusatzangebot, Kleine Zeitung, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- Westbahn nicht mehr bis Freilassing. In: Bahn-Report, Heft 5/2013, S. 32, Herausgeber: Interessengemeinschaft Schienenverkehr e.V., Rohr, ISSN 0178-4528.
- Die Westbahn ein halbes Jahr nach dem Start. In: Eisenbahn Österreich, Heft 8–9/2012, S. 400 f.
- Clinch mit Verkehrsverbünden: Westbahn wird teurer. In: Der Standard, 9. Dezember 2013.
- Private Westbahn kämpft um Trassen bis Innsbruck. In: Tiroler Tageszeitung Online. 13. August 2015, abgerufen am 12. März 2020.
- Westbahn will ab 2018 von Wien nach Innsbruck fahren. In: Die Presse. 21. April 2016, abgerufen am 29. Oktober 2017.
- Westbahn investiert 180 Mio. und verdoppelt ihr Angebot. In: Die Presse. 7. September 2017, abgerufen am 7. September 2017.
- Westbahn fährt öfter – und auch vom Praterstern. In: kurier.at. Kurier, 7. September 2017, abgerufen am 10. September 2017.
- Fahrplan 2018 – die neue „WESTmobilität“. WESTbahn, archiviert vom Original am 29. Oktober 2017; abgerufen am 29. Oktober 2017.
- WESTbahn. Abgerufen am 21. April 2020.
- Schienen Control: Formular gemäß Art 4 der Durchführungsverordnung (EU) 2018/1795 zur Festlegung des Verfahrens und der Kriterien für die Durchführung der Prüfung des wirtschaftlichen Gleichgewichts Anmeldung eines geplanten neuen Schienenpersonenverkehrsdienstes. Abgerufen am 10. April 2021.
- WESTbahn Management GmbH Ausgebildete Lokführer / Triebfahrzeugführer (m/w/d) Standort München. Abgerufen am 10. April 2021.
- https://aviation.direct/westbahn-muss-start-der-muenchen-zuege-verschieben
- https://westbahn.at/fragen-antworten/muenchen
- LOK Report - Österreich: WESTbahn spricht über Schnellverbindung Bregenz - München - Wien. Abgerufen am 3. Juni 2021 (deutsch).
- LOK Report - CRRC: Rollout des neuen WESTbahn-Zuges. Abgerufen am 3. Juni 2021 (deutsch).
- https://inside.bahn.de/neuer-intercity/
- https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?106,9667172
- Elektrischer Doppelstocktriebzug – KISS für die WESTbahn Management GmbH, Österreich. Datenblatt (PDF; 231 kB) der Stadler Altenrhein AG.
- Wie barrierefrei ist die WESTbahn? In: bizeps.or.at, 2. Oktober 2011
- Kein großer Bahnhof für den „Neuen“. In: Die Presse, 4. Juni 2011.
- Westbahn schließt Raucherlounge in Zügen. In: Die Presse, 16. Jänner 2012
- Westbahn erlaubt wieder Rauchen in ihren Zügen. In: orf.at. 29. August 2012, abgerufen am 9. Oktober 2015.
- Westbahn kauft neue Züge. In: derStandard.at. Abgerufen am 11. Mai 2015.
- Westbahn to order more trains. In: Railway Gazette International. 12. Mai 2015, abgerufen am 15. Mai 2015.
- ÖBB haben Interesse an Zügen der Westbahn. In: OÖ-Nachrichten. 26. März 2019, abgerufen am 30. März 2019.
- Deutsche Bahn baut Intercity-Flotte aus | Deutsche Bahn AG. Abgerufen am 7. Februar 2020.
- Westbahn verkauft alle Züge an Deutsche Bahn. In: OÖ-Nachrichten. 22. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019.
- WESTbahn receives first new KISS. In: Today's railways Europe. Nr. 302, 2021, ISSN 1354-2753, S. 51.
- Neue WESTbahn-Flotte: Mobilität nachhaltig gestalten! Entgeltliche Einschaltung. In: heute.at. WESTBAHN, 15. Dezember 2021, abgerufen am 21. Februar 2022.
- WESTbahn: Mit der neuen KISS 3 Flotte in die Klima- und Verkehrszukunft Presseaussendung der WESTbahn Management GmbH, 6. September 2021. Abgerufen am 21. Februar 2022.
- Luise Ungerboeck: Westbahn wird zur Trägerrakete für Zugbauer aus China. In: Der Standard. 25. März 2019, abgerufen am 25. März 2019.
- 傅冰妍🚞【😋Bot】: 中车株洲出口奥地利电动车组今日发布. In: Twitter. 1. Juni 2021, abgerufen am 1. Juni 2021 (chinesisch).
- Miguel Bustos: CRRC presenta los trenes de dos pisos para la austriaca Westbahn. In: Trenvista. 1. Juni 2021, abgerufen am 1. Juni 2021 (spanisch).
- WESTbahn-Tickets gibt es ab sofort auch in Ihrer Trafik. (Memento vom 15. Oktober 2012 im Internet Archive) Presseaussendung des Unternehmens vom Mai 2012 (PDF)
- Westbahn gegen ÖBB: Kein „Preiskampf“. In: oesterreich.orf.at, 3. April 2011, abgerufen am 23. August 2011
- Westbahn erhöht Preise für Pendler. ORF Wien, 2. September 2013
- Aktuell im VOR: Verkehrsverbund Ost-Region. Archiviert vom Original am 27. November 2012; abgerufen am 12. Dezember 2017.
- Verkehrsverbund Ostregion stellt Zahlungen an die WESTbahn ein! Archiviert vom Original am 6. Januar 2014; abgerufen am 12. Dezember 2017.
- westbahn.at, vgl. ÖBB Ticketshop (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) für die Strecke Wien Westbahnhof – Wien-Hütteldorf
- Die Westbahn „verlängert“ Strecken für höhere Tarife. In: orf.at, 29. März 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014
- Westbahn-Kilometerbank: Preiserhöhung ist gesetzwidrig. (Memento vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive) 24. April 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014
- WESTbahn. Abgerufen am 25. März 2019.
- WESTbahn Website. Abgerufen am 24. Juni 2015
- https://westbahn.at/fragen-antworten/klimaticket/
- Gefährliches Treffen auf der Westbahn. In: Kurier.at, 11. Dezember 2012.
- Erneut Probleme mit den Türen. In: Kurier vom 13. Dezember 2012
- Stadler-Rail-Züge müssen langsamer kreuzen. In: Tages-Anzeiger, 12. Dezember 2012
- Dutzende Passagiere saßen im Wienerwald-Tunnel fest. In: Kurier, 24. Juli 2013
- Nach Stillstand im Tunnel sorgt „Bremsproblem“ für Aufregung. In: Kurier, 26. Juli 2013
- Überfahrenes Halt-Signal führte zu Zugunfall in Linz. In: diepresse.com. Abgerufen am 24. August 2017.