Wendelhöfen
Wendelhöfen ist ein Stadtteil der Stadt Bayreuth.
Wendelhöfen Stadt Bayreuth | |
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Höhe: | 344 m ü. NN |
Alter Ortskern von Wendelhöfen |
Lage
Der Stadtteil Wendelhöfen liegt im Nordwesten von Bayreuth, auf einer Anhöhe oberhalb des Roten Mains. Er grenzt im Osten an die Gartenstadt, im Süden an das Spinnereiviertel, im Westen an den Roten Main und im Norden an den Weiler Hermannshof.
Hauptstraße ist die Cottenbacher Straße, die bis zum Bau des Nordrings einen Straßenzug mit der Friedrich-von-Schiller-Straße bildete und heute in eine Kreuzung mit dem Nordring, der Meistersingerstraße und der Feustelstraße mündet. Die Straße Wendelhöfen beginnt am westlichen Rand des alten Dorfkerns und führt nach einem Knick in Verlängerung der Cottenbacher Straße nach Cottenbach.[1]
Im Süden Wendelhöfens liegt das Bezirkskrankenhaus Bayreuth, das heute flächenmäßig den größten Teil des Stadtteils einnimmt. Der alte Dorfkern und eine kleine Neubausiedlung befinden sich nördlich des Krankenhausgeländes. Zu Wendelhöfen wird auch ein Teil der östlichen Randbebauung der Cottenbacher Straße gezählt. Gegenüber dem heutigen Schwesternhochhaus existierte bis in die 1950er Jahre mit dem Strangshof ein Bauernhof, auf dessen landwirtschaftlich genutzten Flächen ab 1936 das Viertel Gartenstadt errichtet wurde. Nördlich der Einmündung der Gontardstraße blieb mit der Gaststätte Kolb ein Gastronomiebetrieb als Ausflugsgaststätte erhalten.[2]
Name
Der Name des Dorfs (und des späteren Stadtteils) leitet sich ab vom Ort des „Wandelgerichts“, also der für geringere Delikte zuständigen niederen Gerichtsbarkeit außerhalb der Stadtmauer, die auch für das richtige Einbringen der Wandelstrafen, d. h. der Geldbußen, verantwortlich war.[3]
Geschichte
Im Krähenhölzlein bei Wendelhöfen wurde eine „Jagdstation“ – d. h. ein für kürzere Aufenthalte eingerichteter Siedlungsplatz – aus der Mittelsteinzeit nachgewiesen.[4]
Die erste schriftliche Erwähnung findet sich als Wendelhof im Jahr 1496. Um 1640 wurde der dort ansässige Bauer Hans Schmidt als Huter bzw. Flurvogt bezeichnet; der Flurvogt war für das typisch niedergerichtliche Wandelgericht zuständig. Auch Schmidts Nachfahren wurden bis weit in das 18. Jahrhundert hinein Huter genannt.[3] Nach der Einrichtung der Pfarrei Sankt Georgen (um 1714) wurde Wendelhöfen dieser zugewiesen.[5]
Das bayerische Urkataster zeigt Wendelhöfen in den 1810er Jahren als einen Weiler mit fünf Herdstellen und vier Weiher.[6] 1824 ist ein Appellationsgerichtssekretär namens Örtel als Besitzer des Guts Wendelhöfen erwähnt.[7]
Sonstiges
Rund 160 Meter südwestlich des alten Dorfkerns steht ein freistehender Wildbirnbaum, der als Naturdenkmal geschützt ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wendelhöfen bei GeoNames geonames.org. Abgerufen am 24. April 2021.
- Herbert Popp: Bayreuth – neu entdeckt. Ellwanger, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-60-9, S. 214.
- Stephan Müller: Gerichtsgut Wendelhöfen, bayreuther-tagblatt.de vom 3. Juli 2020, abgerufen am 27. Januar 2021.
- Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 10.
- Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten, S. 89.
- Wendelhöfen auf BayernAtlas Klassik
- Werner Ordnung: Zur Geschichte der Bayreuther Bürgerreuth, abgerufen am 13. Juni 2021