Welterbe in Argentinien

Zum Welterbe i​n Argentinien gehören (Stand 2017) e​lf UNESCO-Welterbestätten, darunter s​echs Stätten d​es Weltkulturerbes u​nd fünf Stätten d​es Weltnaturerbes. Argentinien i​st der Welterbekonvention 1978 beigetreten, d​ie erste Welterbestätte w​urde 1981 i​n die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte w​urde 2017 eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet d​ie UNESCO-Welterbestätten i​n Argentinien i​n chronologischer Reihenfolge n​ach dem Jahr i​hrer Aufnahme i​n die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (R) – a​uf der Roten Liste d​es gefährdeten Welterbes).

f1 Karte m​it allen Koordinaten der Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Nationalpark Los Glaciares
(Lage)
1981 N 145 Der Nationalpark besteht im Wesentlichen aus den drei großen Gletschern Perito-Moreno-Gletscher, Upsala-Gletscher und Viedma-Gletscher. Los Glaciares-Nationalpark umfasst ein Gebiet von außergewöhnlicher natürlicher Schönheit, mit robusten, hoch aufragende Berge und zahlreiche Gletscherseen. Außerdem umfasst er das patagonischen Eisfeld, welches etwa die Hälfte des Parks einnimmt.
Jesuitenmissionen der Guaraní: San Ignacio Mini, Santa Ana, Nuestra Señora de Loreto, Santa Maria Mayor, Ruinen von Sao Miguel das Missoes 1984 K 275 Die Jesuitenreduktionen der Guaraní sind ein transnationales Welterbe Argentiniens und Brasiliens. Bei den Welterbestätten handelt es sich um von den Jesuiten geschaffene Siedlungen für das Volk der Guaraní: San Ignacio Mini, Nuestra Señora de Santa Ana, Nuestra Señora de Loreto und Santa Maria la Mayor in Argentinien sowie die Ruinen von São Miguel das Missões in Brasilien. Ziel dieser Siedlungen war vor allem die christliche Missionierung der Guarani. Die Ruinen von São Miguel das Missões, in Brasilien, wurden bereits 1983 zum Welterbe erklärt und diese Welterbestätte dann 1984 um die argentinischen Stätten ergänzt.
Nationalpark Iguazú
(Lage)
1984 N 303 Der Nationalpark umfasst die Iguazú-Wasserfälle mit etwa 80 m Höhe, welche als die spektakulärsten Wasserfälle der Welt gelten.
Cueva de las Manos (Höhlenmalereien), Rio Pinturas
(Lage)
1999 K 936 Die Cueva de las Manos (span. „Höhle der Hände“) ist eine Höhle, welche ihren Namen daher erhielt, da ein Großteil der Höhlenmalereien aus Handnegativen besteht.
Halbinsel Valdés
(Lage)
1999 N 937 Die Halbinsel Valdés in Patagonien ist ein Gebiet von herausragender globaler Bedeutung für die Erhaltung verschiedener Arten von Meeressäuger wie Südkapern, Schwertwalen oder südlichen See-Elefanten.
Naturparks Ischigualasto und Talampaya
(Lage)
2000 N 966 Die beiden aneinandergrenzenden Parks Ischigualasto und Talampaya enthalten in ihren sechs geologischen Formationen eine breite Palette an Fossilien von Säugetieren, Dinosauriern und Pflanzen aus dem Trias.
Jesuitenblock und Estanzias von Córdoba
(Lage)
2000 K 995 Der Häuserblock und die fünf bäuerlichen Landwirtschaften und Fertigungseinrichtungen in der Provinz Córdoba sind ein Beispiel für die territoriale Organisation, die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen städtischen und ländlichen Siedlungen, mit welcher die Jesuiten ihre Bildungs- und Missionierungsziele verfolgen.
Quebrada de Humahuaca
(Lage)
2003 K 1116 Die Quebrada de Humahuaca ist eine Schlucht nahe der Hauptstadt der argentinischen Provinz Jujuy. Sie ist ein repräsentatives Beispiel für die südlichen Andentälern, mit ihrem System der Verkehrswege sowie den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verbindungen.
Qhapaq Ñan – Anden-Straßensystem
(Lage)
2014 K 1459 Die Anden-Hauptstraße Qhapaq Ñan war Teil des Inka-Straßensystems in Südamerika. Sie war die Hauptverbindung in Nord-Süd-Richtung und erstreckte sich über mehr als 6000 Kilometer. (grenzübergreifend mit Kolumbien, Ecuador, Peru, Chile und Bolivien, umfasst in Argentinien 13 Einzelstätten)
Das architektonische Werk von Le Corbusier – ein herausragender Beitrag zur „Modernen Bewegung“
(Lage)
2016 K 1321 17 Bauten des Architekten Le Corbusier wurden in die Liste aufgenommen. Mit dem Casa Curutchet in La Plata liegt eines der Bauwerke in Argentinien, die übrigen in der Schweiz Schweiz, Belgien Belgien, Frankreich Frankreich, Deutschland Deutschland, Indien Indien und Japan Japan. Die Gebäude zeigen die Lösungen, welche die Moderne im 20. Jahrhundert für die Herausforderungen des Erfindens neuer architektonischen Techniken bereithielt, um auf die Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen.
Nationalpark Los Alerces
(Lage)
2017 N 1526

Tentativliste

In d​er Tentativliste s​ind die Stätten eingetragen, d​ie für e​ine Nominierung z​ur Aufnahme i​n die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Derzeit (2019) sind zehn Stätten in der Tentativliste von Argentinien eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2019.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

f1 Karte m​it allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Valles Calchaquíes 2001 K 1582 Kette zusammenhängender Täler am Ostabhang der Anden
Nationalpark Sierra de las Quijadas
(Lage)
2005 N 2021 bekannt für Fossilien und Dinosaurierspuren aus dem Aptium von vor ungefähr 120 Millionen Jahren und wegen seiner bizarren Felsformationen.
La Payunia, Campos Volcánicos Llancanelo y Payún Matrú 2011 N 5615
Geologisches, paläontologisches und archäologisches Provinzialreservat Pehuen-Có - Monte Hermoso 2014 K/N 5851
Moisés Ville 2015 K 6066 Jüdische Kolonie
ESMA Museum - Ehemaliges geheimes Zentrum für Inhaftierung, Folter und Hinrichtung
(Lage)
2017 K 6248 Ort der Schreckensherrschaft der Argentinischen Militärdiktatur.
Die Stadt Tigre und ihre Ruderclubs 2017 K 6288 Die Stadt Tigre, etwa 30 km nordwestlich von Buenos Aires gelegen, ist geprägt durch die sie umgebenden Flüsse und Ströme. Die Ende des 19. Anfangs des 20. Jahrhunderts durch Einwanderer gegründeten Ruderclubs sind ein Zeugnis des kosmopolitischen Geistes der das Argentinien jener Zeit formte.
Buenos Aires – La Plata: Zwei kulturelle Hauptorte der Moderne, des Eklektizismus und der Immigration 2018 K 6296 Umfangreiche Architektur­ensembles der Moderne und des Eklektizismus, die während der Einwanderungs­welle Ende des 19. Anfangs des 20. Jahr­hunderts entstanden, prägen bis heute die Städte Buenos Aires und La Plata.
Cueva de las Manos und zugehörige Stätten im Flussbecken des Río Pinturas 2018 K 6297 Der Vorschlag umfasst weitere bedeutende archäologische Stätten in Canyon und Einzugsgebiet des Río Pinturas, die die Funde in der bereits als Kulturerbe anerkannten Cueva de las Manos (Ref. 936) ergänzen.
Die Sanmartinian Routen 2019 K 6384

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher a​uf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen o​der von d​er UNESCO abgelehnt. Stätten, d​ie in anderen Einträgen a​uf der Tentativliste enthalten o​der Bestandteile v​on Welterbestätten sind, werden h​ier nicht berücksichtigt.[3]

f1 Karte m​it allen Koordinaten ehemaliger Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Cerro Colorado 1987–1987 K
Reserva faunística provincial Cabo Dos Bahías 1995–2003 N Reserva Natural Turistica de Objetivo Integral
La Plata, Urbane Gründungszone
(Lage)
1998–2012 K 1085 Von Argentinien zurückgezogen
Las Parinas 2001–2012 K/N 1584 Von Argentinien zurückgezogen
Stadt Buenos Aires: Kulturlandschaft
(Lage)
2005–2012 K 2022 Von der ICOMOS 2008 als nicht einzigartig genug angesehen.
Commons: UNESCO-Welterbestätten in Argentinien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Argentinien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
  2. Tentativliste von Argentinien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 1. Mai 2019 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Argentina. In: World Heritage Site. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
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