Welterbe in Kolumbien

Zum Welterbe i​n Kolumbien gehören (Stand 2018) n​eun UNESCO-Welterbestätten, darunter s​echs Stätten d​es Weltkulturerbes, z​wei Stätten d​es Weltnaturerbes u​nd eine gemischte Stätte. Kolumbien i​st der Welterbekonvention 1983 beigetreten, d​ie erste Welterbestätte w​urde 1984 i​n die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte w​urde 2018 eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet d​ie UNESCO-Welterbestätten i​n Kolumbien i​n chronologischer Reihenfolge n​ach dem Jahr i​hrer Aufnahme i​n die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (R) – a​uf der Roten Liste d​es gefährdeten Welterbes).

f1 Karte m​it allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Hafen, Befestigungen und Baudenkmäler der Kolonialzeit in Cartagena
(Lage)
1984 K 285
Nationalpark Los Katíos
(Lage)
1994 N 711 Der Nationalpark stand von 2009 bis 2015 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.
Historisches Zentrum von Santa Cruz de Mompox
(Lage)
1995 K 742
Archäologischer Park Tierradentro 1995 K 743
Archäologischer Park San Agustín 1995 K 744 Archäologische Stätte der San-Agustín-Kultur in der Nähe der Stadt San Agustín
Naturreservat Malpelo
(Lage)
2006 N 1216 Insel im östlichen Pazifik etwa 250 km for der Küste Kolumbiens
Kaffee-Kulturlandschaft 2011 K 1121 Kaffeeanbaugebiete in den westlichen und zentralen Kordilleren
Qhapaq Ñan, Anden-Straßensystem 2014 K 1459 Die Anden-Hauptstraße Qhapaq Ñan war Teil des Inka-Straßensystems in Südamerika. Sie war die Hauptverbindung in Nord-Süd-Richtung und erstreckte sich über mehr als 6000 Kilometer.

(grenzübergreifend m​it Ecuador, Chile, Peru, Bolivien u​nd Argentinien, umfasst i​n Kolumbien 9 Einzelstätten)

Chiribiquete Nationalpark – “Das Maloca des Jaguars” 2018 K/N 1174

Tentativliste

In d​er Tentativliste s​ind die Stätten eingetragen, d​ie für e​ine Nominierung z​ur Aufnahme i​n die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2020 s​ind 15 Stätten i​n der Tentativliste v​on Kolumbien eingetragen, d​ie letzte Eintragung erfolgte 2013.[2] Die folgende Tabelle listet d​ie Stätten i​n chronologischer Reihenfolge n​ach dem Jahr i​hrer Aufnahme i​n die Tentativliste.

f1 Karte m​it allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Buritaca 200 - Ciudad Perdida - Sierra Nevada de Santa Marta
(Lage)
1993 K 147 Buritaca 200 ist die archäologische Bezeichnung für Ciudad Perdida, die Ruinenstadt einer indigenen Siedlung aus dem 9. bis 16. Jahrhundert am Río Buritaca in der Sierra Nevada de Santa Marta.

Buritica i​st auch i​n dem 2012 eingereichten Vorschlag Nationalparks Sierra Nevada d​e Santa Marta u​nd Tayrona m​it ihren archäologischen Stätten (Ref. 5765) enthalten.

Präkolumbianisches hydraulisches System des Río San Jorge 2012 K 5764 2012 wurde eine überarbeitete Fassung des Eintrags von 1993 mit ausführlicherer Beschreibung und zusätzlichem Aufnahmekriterium auf die Tentativliste gesetzt.
Meeresschutzgebiet Seaflower 2007 N 5166 Seaflower ist ein etwa 60.000 km² großes Meeresschutzgebiet in dem zu Kolumbien gehörenden Archipel San Andrés und Providencia vor der Küste von Nicaragua und Bestandteil des den gesamten Archipel umfassenden Biosphärenreservats Seaflower.
Canal del Dique 2012 K 5756
Kulturlandschaft Unteres Chicamocha-Tal 2012 K/N 5757
Universitätsstadt von Bogotá
(Lage)
2012 K 5759 Auf dem 120 ha große Campusgelände wurde ab 1936 im Wesentlichen innerhalb eines Jahrzehnts die Universitätsstadt als neues Stadtviertel von Bogotá errichtet.

Catedral de Sal
Kulturlandschaft der Salzstädte 2012 K 5761 Seit etwa 2000 Jahren wird in der Kulturlandschaft um die Städte Nemocón, Tausa und Zipaquirá mit der Catedral de Sal Salz abgebaut.
Nationalparks Sierra Nevada de Santa Marta und Tayrona mit ihren archäologischen Stätten 2012 K/N 5765 umfasst den Parque Nacional Sierra Nevada de Santa Marta und den Parque Nacional Natural Tayrona mit den darin gelegenen archäologischen Fundplätzen
Tatacoa-Wüste
(Lage)
2012 K/N 5766
Tempel der Katholischen lehre 2012 K 5767 umfasst die sieben Kirchen San Miguel de Avirama, San Antonio de Chinas, San Andrés de Pisimbalá, Santa Rosa de Lima o Capisisco, Santa Rosa de Suin, San Pedro Apóstol de Togoima und San Roque de Yaquivá in den Gemeinden Páez-Belalcázar und Inzá
Virgilio-Barco-Bibliothek 2012 K 5768 von Rogelio Salmona entworfenes Bibliotheksgebäude in Bogotá
Infrastruktur der United Fruit Company 2012 K 5770
Der Süden der Provinz Ricaurte 2012 K/N 5771 Beinhaltet die ehemalige Nominierung Kulturlandschaft von Villa de Leyva von 2001.
Puente de Occidente
(Lage)
2012 K 5772 Einspurige Straßenbrücke zwischen Olaya und Santa Fe de Antioquia, östlich und westlich des Cauca-Flusses.
Kulturlandschaft der volkstümlichen Pfahlbauten von Ciénaga Grande de Santa Marta und Medio Atrato 2013 K 5842 Pfahlbauten an der Lagune von Ciénaga Grande de Santa Marta und in der Gemeinde Medio Atrato

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher a​uf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen o​der von d​er UNESCO abgelehnt. Stätten, d​ie in anderen Einträgen a​uf der Tentativliste enthalten o​der Bestandteile v​on Welterbestätten sind, werden h​ier nicht berücksichtigt.[3]

f1 Karte m​it allen Koordinaten ehemaliger Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Parque Nacional Natural El Tuparro
(Lage)
1988–1996 N
Parque Nacional Natural Utría
(Lage)
1988–1996 N
Historisches Zentrum von Popayán 1989–1989 K
Historisches Zentrum von Santa Fe de Bogota 1999–2003 K nur noch die Universitätsstadt von Bogotá steht seit 2012 auf der Tentativliste
Inseln Gorgona und Malpelo, Nationale Küsten- und Ozean Marineparks an der tropischen Pazifikküste von Kolumbien 2005–2006 N Nur Malpelo wurde 2006 in das Welterbe aufgenommen, Gorgona (Kolumbien) nicht.
Commons: UNESCO-Welterbestätten in Kolumbien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kolumbien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 2. März 2018 (englisch).
  2. Tentativliste von Kolumbien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 2. März 2018 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Colombia. In: World Heritage Site. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
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