Vilvoorde

Vilvoorde (französisch Vilvorde) ist eine Stadt in Belgien (Provinz Flämisch-Brabant, Arrondissement Halle-Vilvoorde).

Vilvoorde
Vilvoorde (Flämisch-Brabant)
Vilvoorde
Staat: Belgien Belgien
Region: Flandern
Provinz: Flämisch-Brabant
Bezirk: Halle-Vilvoorde
Koordinaten: 50° 56′ N,  25′ O
Fläche: 21,48 km²
Einwohner: 45.495 (1. Jan. 2020)
Bevölkerungsdichte: 2118 Einwohner je km²
Postleitzahl: 1800
Vorwahl: 02-015
Bürgermeister: Hans Bonte (SPA/Groen)
Adresse der
Kommunalverwaltung:
Stad Vilvoorde
Stadhuis Grote Markt
1800 Vilvoorde
Website: www.vilvoorde.be
lblelslh

Die Stadt hat 45.495 Einwohner (Stand 1. Januar 2020) und liegt 10 km nordöstlich von Brüssel an der Senne und am Seekanal Brüssel-Schelde. Etwa 10 % der Bevölkerung sind spanischer und ein etwa gleich großer Teil ist marokkanischer Abstammung, wenngleich vielfach in Belgien geboren.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Vilvoorde siedelten wahrscheinlich schon die Nervier und später die Römer. Erstmals urkundlich bezeugt ist der Ort im Jahr 700. Die Verleihung der Stadtrechte an ihn erfolgte 1192. Im 15. Jahrhundert gab es in Vilvoorde eine rege Tuchindustrie.

Wirtschaft

Vilvoorde ist eine traditionelle Industriestadt. Allerdings wurde 1997 das Renaultwerk Renault Industrie Belgique, bis dahin wichtigster Arbeitgeber, geschlossen. Der Strukturwandel wurde insbesondere durch die Ansiedlung von Medienunternehmen, zum Beispiel des regionalen Fernsehsenders Ring-TV, vorangebracht.

Verkehr

Vilvoorde ist sehr verkehrsgünstig gelegen. Durch die Stadt führt die Eisenbahn von Brüssel nach Antwerpen. Sie liegt am Seekanal Brüssel-Schelde sowie an der Ringautobahn Brüssels und an der Autobahn Brüssel – Antwerpen Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung. Die Ringautobahn überspannt mit einem 2 Kilometer langen Viadukt die Bahn, den Seekanal und das ehemalige Renaultwerk. Der Flughafen Brüssel-Zaventem ist nur wenige Kilometer entfernt. Diese Lage macht die Stadt heute auch für Logistikunternehmen attraktiv. Ein neues Containerterminal verstärkt dies noch.

Stadtteile

Zur Gemeinde Vilvoorde gehören folgende Ortsteile:

  • Houtem
  • Koningslo
  • Peutie

Sehenswürdigkeiten

Die Kapelle des Heiligen Lendrik/Landry in Vilvoorde

Die Stadt besitzt mehrere interessante Kirchen, u. a. die im 14. Jahrhundert erbaute Onze-Lieve-Vrouwe-Kerk, deren Chorgestühl aus dem Jahr 1663 stammt, sowie die Basilika Maria Trost, die im Barockstil des 17. Jahrhunderts erbaut wurde und an ein Karmeliterkloster grenzt.

Im Parkbereich der Domäne Drie Fonteinen auf der linken Seite des Kanals nördlich des Autobahnrings wurde die barocke Lendrikkapelle wieder aufgebaut. Ursprünglich wurde sie in Ransbeek errichtet, ein Weiler knapp südlich des Autobahnrings in der Teilgemeinde Neder-Over-Heembeek in der Region Brüssel-Hauptstadt. Sie wurde 1669 dem Heiligen Saint Landry de Soignies/Landricus van Zinnik geweiht, ein fränkischer Bischof aus Mons (geboren etwa 637, gestorben um 700). Als der Weiler Ransbeek in den 1930er Jahren dem Bau einer großen Kokerei (der Cokeries de Marly) zum Opfer fiel, konnte das Vilvoorder Gemeinderatsmitglied Daniël Campion erreichen, dass die Kapelle abgetragen und 1933-1934 Stein für Stein wieder aufgebaut wurden, in dem damals ihm gehörigen Park der Domäne Drie Fonteinen. Eine Restaurierung erfolgte 1978.[1]

Städtepartnerschaften

Vilvoorde hat internationale Städtepartnerschaften mit:

Söhne und Töchter der Stadt

Andere Persönlichkeiten, die mit Vilvoorde verbunden sind

  • William Tyndale (1484–1536), am 6. Oktober 1536 wurde der englische Protestant und Bibelübersetzer unter dem Vorwurf der Ketzerei in Vilvoorde hingerichtet.
  • Jan van Batenburg (1495–1538), militanter Täuferführer der Batenburger, wurde in Vilvoorde verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
  • Johan Baptista van Helmont (1580–1644), Alchimist, Physiologe und Arzt
  • Jean-Luc Dehaene (1940–2014), ehemaliger belgischer Premierminister (1992–1999) und ehemaliger Bürgermeister von Vilvoorde (2002–2007)

Literatur

Commons: Vilvoorde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jean-Marie Binst: Waar ligt Ransbeek en waarom is het geen fusiegemeente van de stad Brussel? Bruzz vom 30. Mai 2018, S. 28.
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