Vechelde
Vechelde ist eine Gemeinde mit 17.938 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2020) im niedersächsischen Landkreis Peine.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Peine | |
Höhe: | 77 m ü. NHN | |
Fläche: | 76,24 km2 | |
Einwohner: | 17.938 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 235 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 38159 | |
Vorwahlen: | 05302, 05300 | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 57 007 | |
Gemeindegliederung: | 17 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hildesheimer Straße 85 38159 Vechelde | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Tobias Grünert (CDU) | |
Lage der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine | ||
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde Vechelde liegt im Übergangsbereich zwischen den Ausläufern des nördlichen Harzvorlandes und dem Norddeutschen Tiefland, linksseitig des Flusses Oker. Sie grenzt unmittelbar an die drei Städte Braunschweig, Salzgitter und Peine. Höchster Punkt der Gemeinde ist eine von Vallstedt westlich gelegene namenlose Erhebung mit einer Höhe von 100 m ü. NHN.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen:
- Bodenstedt
- Sierße
- Sonnenberg
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden von Vechelde sind:
Peine | Wendeburg | |
Ilsede | Braunschweig | |
Lengede | Salzgitter |
Klima
Vechelde liegt innerhalb der gemäßigten Breiten im Übergangsbereich zwischen ozeanisch und kontinental geprägten Gebieten.
Geschichte
Bis zur Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, bestand die damalige Gemeinde Vechelde lediglich aus dem heutigen Ortsteil Vechelde. Im Zuge dieser Gebietsreform wurden die 17 Ortschaften Alvesse, Bettmar, Bodenstedt, Denstorf, Fürstenau, Groß Gleidingen, Klein Gleidingen, Köchingen, Liedingen, Sierße, Sonnenberg, Vallstedt, Vechelade, Vechelde, Wahle, Wedtlenstedt und Wierthe zur neugeschaffenen Einheitsgemeinde Vechelde zusammengefasst.[2] Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gemeinde etwa 12.900 Einwohner.[3]
Zuvor bildeten die Orte selbstständige Gemeinden im Landkreis Braunschweig. Seit dessen Auflösung am 1. März 1974 gehören die Gemeinde und ihre Ortschaften zum Landkreis Peine.
Im Juli 2014 war Vechelde Ausrichter des Kulturfestes Tag der Braunschweigischen Landschaft.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1974 und 2020 wuchs die Gemeinde von etwa 12.900 auf 17.938 um 5038 Einwohner (+39 %).
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Jahresdiagramm |
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Politik
Rat
Der Rat der Gemeinde Vechelde besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[5] Die 32 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.[veraltet]
Stimm- und sitzberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die letzten Kommunalwahlen ergaben das folgende Ergebnis:
Kommunalwahl | SPD | CDU | Grüne | FDP | WVS | Gesamt |
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11. September 2016 | 17 | 10 | 4 | 1 | – | 32 Sitze |
11. September 2011 | 17 | 10 | 4 | – | 1 | 32 Sitze |
10. September 2006 | 17 | 12 | 2 | 1 | – | 32 Sitze |
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde Vechelde seit 1974 | ||
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1974–1981 | Werner Kirschner | SPD |
1981–1986 | Carl Lauenstein | CDU |
1989–1996 | Heinz Otto Schoeck | CDU |
1996–1998 | Horst Hartmann | SPD |
1998–2014 | Hartmut Marotz | SPD |
2014–2021 | Ralf Werner | SPD |
2021-Dato | Tobias Grünert | CDU |
Hauptamtlicher Bürgermeister ist Tobias Grünert (CDU). Er wurde bei den Kommunalwahlen im September 2021 gewählt und löste am 1. November 2021 den Amtsinhaber Ralf Werner (SPD) ab.
Bis 1998 blieben die politische Vertretung der Gemeinde und die Verwaltung voneinander getrennt: Ein ehrenamtlicher Bürgermeister als höchster Repräsentant der Gemeinde und ein hauptamtlicher Gemeindedirektor als Leiter der Verwaltung. Nach dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz gibt es seit 1998 einen hauptamtlichen Bürgermeister, der auch Leiter der Verwaltung ist und unmittelbar durch die Einwohner der Gemeinde gewählt wird.
Gemeindewappen
Der Entwurf des Kommunalwappens der Gemeinde Vechelde stammt von dem Braunschweiger Heraldiker und Autor Wilhelm Krieg.[6][7]
- Das Wappen wurde am 13. Juli 1965 durch den Gemeinderat beschlossen und am 12. Januar 1966 vom braunschweigischen Regierungspräsidenten genehmigt.[7]
- Die Entscheidung der zum 1. Januar 1974 neugeschaffenen Gemeinde, das Wappen fortzuführen, wurde am 6. Mai 1975 durch den Gemeinderat beschlossen und am 31. Oktober 1975 durch den Kreis Peine genehmigt.[7]
Blasonierung: „In Blau ein goldener Schrägbalken, belegt mit drei roten Rosen mit goldenen Butzen.“[7][8] | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen stellt eine farbliche Abwandlung des ehemaligen Wappens der Familie von Vechelde dar. Schon bei diesem Wappen waren auf silbernem Schildgrund drei silberne Rosen auf einem schwarzen Schrägbalken zu sehen. Die Farbgebung Blau-Gold drückt die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Braunschweig aus, zu dem Vechelde zu jener Zeit gehörte. |
Wappen der Samtgemeinde Vechelde (1968–1974)
Neben dem Gemeindewappen gab es von 1968 bis zur Gebietsreform 1974 ein eigenes Wappen für die Samtgemeinde Vechelde, die aus einem Zusammenschluss der Ortschaften Bodenstedt, Denstorf, Fürstenau, Klein Gleidingen, Köchingen, Liedingen, Sophiental, Vechelade, Vechelde und Wedtlenstedt bestand. Der Entwurf dieses Wappens stammt ebenfalls von dem Braunschweiger Heraldiker und Autor Wilhelm Krieg.[6][9] Das Wappen wurde am 6. November 1967 vom Samtgemeinderat beschlossen und am 26. März 1968 vom Verwaltungspräsidenten genehmigt.
Blasonierung: „In Gold ein blauer Wellenschrägbalken zwischen je einer roten Rose mit goldenem Butzen.“[10] | |
Wappenbegründung: Der Wellenschrägbalken stellte eine Abwandlung des Balkens des Gemeindewappens dar und sollte die Lage der Ortschaften zu beiden Seiten der Aue und des Mittellandkanals darstellen. Die Farbgebung wurde zwar anders angeordnet, blieb aber die gleiche. |
Wappen der Ortsteile
- Alvesse
- Bettmar
- Bodenstedt
- Denstorf
- Fürstenau
- Groß Gleidingen
- Klein Gleidingen
- Köchingen
- Liedingen
- Sierße
- Sonnenberg
- Vallstedt
- Vechelade
- Vechelde
- Wahle
- Wedtlenstedt
- Wierthe
Flagge und Dienstsiegel
Flagge: Die Flagge der Gemeinde Vechelde zeigt die Farben Blau und Gelb, in der Mitte das Wappen der Gemeinde Vechelde.[11]
Dienstsiegel: Das Dienstsiegel enthält das Wappen der Gemeinde Vechelde und die Umschrift „Gemeinde Vechelde, Landkreis Peine“.[12]
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde Vechelde unterhält Städtepartnerschaften mit:[13]
- Valkeakoski in Finnland, seit 1976
- Biederitz in Deutschland, seit 1990
- Niemodlin in Polen, seit 2006
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Tor der Ortschaften
Der 5,30 Meter hohe und 4,60 Meter breite Torbogen markiert den westlichen Ortseingang des Zentralortes, am ehemaligen Verlauf der Bundesstraße 1. Das Bauwerk wurde im Jahr 2013 errichtet und im Februar 2014 eingeweiht, zum Anlass des vierzigjährigen Bestehens der Gemeinde Vechelde.
Jutetor
Das Eingangstor der ehemaligen Jutespinnerei ist heute Gedenkstätte für die Opfer des KZ-Außenlagers Vechelde.
Schlosspark
Der 4,8 ha große Schlossgarten des ehemaligen Vechelder Schlosses wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert angelegt. Heute gliedert er sich in ein im barocken Stil angelegtes Parterre mit Rondel und Rosenpflanzungen, einen Rasenteil und einen waldartigen Parkteil.
Zeiträume Bodenstedt
In einem ehemaligen Bauernhof im Ortsteil Bodenstedt werden begehbare „Zeit-Räume“ im überlieferten Originalzustand präsentiert, mit kulturhistorisch und politisch bedeutsamen Hintergründen der letzten 130 Jahre.[14]
- „Tor der Ortschaften“
- Das „Jutetor“
- Schlosspark
- Zeiträume Bodenstedt
Infrastruktur
Freiwillige Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Vechelde besteht aus 13 Ortsfeuerwehren. Diese gliedern sich zurzeit in eine Schwerpunktfeuerwehr, zwei Stützpunktfeuerwehren und zehn Grundausstattungsfeuerwehren.
Bildung
Im Zentralort befinden sich Schulen der allgemeinbildenden Schulformen der Sekundarstufe I (Hauptschule, Realschule und Gymnasium), eine Grundschule für die Jahrgangsklassen 1 bis 4 und eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Das Schulgebäude der Orientierungsstufe Vechelde wurde 2004 zum Gymnasium umgestaltet.
Weitere Grundschulen und Niederlassungen der Grundschule Vechelde existieren in den Ortsteilen Bettmar, Sierße, Vallstedt und seit 1997 im Ortsteil Wedtlenstedt, dem nach dem Zentralort Vechelde zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde.
Grundschulen
- Albert-Schweitzer-Schule, Grundschule mit Schulkindergarten, Vechelde
- Grundschule Außenstelle Bettmar
- Grundschule Außenstelle Sierße
- Heinrich-Kielhorn-Schule, Vallstedt
- Grundschule Löwenherz, Wedtlenstedt
Hauptschule
- Albert-Schweitzer-Schule, Vechelde
Realschule
- Realschule Vechelde, Vechelde
Gymnasium
- Julius-Spiegelberg-Gymnasium, Vechelde
Förderschule
- Albert-Schweitzer-Schule, Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, Vechelde
Verkehr
Durch einen Halt an der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig besitzt die Gemeinde Anschluss zum Schienenpersonennahverkehr.
Durch den Osten des Gemeindegebietes führt in Nord-Süd-Ausrichtung der Stichkanal Salzgitter, eine Bundeswasserstraße, die den Mittellandkanal mit den Hafenanlagen der Stadt Salzgitter verbindet. Der Yachthafen Heidanger am Stichkanal Salzgitter bei Wedtlenstedt bietet 90 Liegeplätze.[15]
Über die Bundesstraße B 65 ist das Gemeindegebiet mit der Kreisstadt Peine verbunden. Die B 1 führt ostwärts nach Braunschweig, in west-südwestlicher Richtung führt sie nach Hildesheim.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 268.
- Bevölkerungszahlen. In: Webseite Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Abgerufen am 5. Juli 2021.
- Einwohnerzahlen und Flächen im Landkreis Peine. (PDF; 14 kB) In: Webseite Landkreis Peine. Abgerufen am 5. Juli 2021.
- Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 5. Juli 2021.
- Wappenentwürfe von Wilhelm Krieg. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 24. Juli 2019.
- Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch – Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitungsverlag. Johann Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 147–148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hauptsatzung, § 2 Hoheitszeichen/Dienstsiegel, Absatz 1. (PDF; 39 kB) In: Internetseite der Gemeinde Vechelde. 19. Dezember 2011, S. 1, abgerufen am 24. Juli 2019 (Die unheraldische Beifügung, „Der Balken verläuft von links oben nach rechts unten,“ die zur exakten Blasonierung nicht notwendig ist, wird hier fortgelassen).
- Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch – Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitungsverlag. Johann Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wappen der Samtgemeinde Vechelde 1968 bis 1974. In: heraldry-wiki.com. Abgerufen am 5. Juli 2021.
- Hauptsatzung, § 2 Hoheitszeichen/Dienstsiegel, Absatz 2. (PDF; 39 kB) In: Webseite Gemeinde Vechelde. 19. Dezember 2011, S. 1, abgerufen am 5. Juli 2021.
- Hauptsatzung, § 2 Hoheitszeichen/Dienstsiegel, Absatz 3. (PDF; 39 kB) In: Webseite Gemeinde Vechelde. 19. Dezember 2011, S. 1, abgerufen am 5. Juli 2021.
- Partnerstädte. In: Webseite Gemeinde Vechelde. Abgerufen am 5. Juli 2021.
- "ZeitRäume Bodenstedt - Gemeinde Vechelde". In: Webseite Gemeinde Vechelde. Abgerufen am 5. Juli 2021.
- Yachthafen Heidanger. In: Webseite ADAC Skipper-Portal. Abgerufen am 5. Juli 2021.