Klein Gleidingen
Klein Gleidingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Vechelde im Landkreis Peine in Niedersachsen.
Klein Gleidingen Gemeinde Vechelde | ||
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Höhe: | ca. 80 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,4 km² | |
Einwohner: | 438 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 38159 | |
Vorwahl: | 05302 | |
Lage von Klein Gleidingen in Niedersachsen | ||
Die Heinrichshöhe als Neubaugebiet in der Ortschaft Klein Gleidingen |
Lage und Nachbarorte
Klein Gleidingen liegt an der Bundesstraße 1 zwischen Braunschweig und Vechelde.
Vechelade | Wedtlenstedt | Lamme (Braunschweig) |
Denstorf | Lehndorf (Braunschweig) | |
Sonnenberg | Groß Gleidingen | Timmerlah (Braunschweig) |
Geschichte
Erste namentliche Nennung findet Klein Gleidingen in einem Güterverzeichnis des Klosters Fulda aus dem 9. Jahrhundert. Erwähnt wird darin die Schenkung eines gewissen Odiltag und seiner Gattin Wentelsuvint an das Kloster Fulda um das Jahr 780. Dort werden 20 Güter des Liergaus genannt, darunter Gledingen, wahrscheinlich Klein Gleidingen.[2][3]
Um 1440 wurde Klein Gleidingen mit weiteren zehn Dörfern des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel zum Verwaltungs- und Gerichtsbezirk „Amt Eich“ oder auch „Zur Eiche“ zusammengefasst. Das Amt umfasste das Gebiet westlich der Stadt Braunschweig, von der Braunschweiger Landwehr bis etwa zum Flüsschen Aue. Im Jahr 1501 verpfändete Herzog Heinrich I., genannt der Ältere, die Dörfer des Amts an die Stadt Braunschweig, unter deren Verwaltung sie bis 1671 blieben, als die Epoche der unabhängigen Stadt Braunschweig durch Rückeroberung der Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel beendet wurde.
Im Jahr 1802 hatte Klein Gleidingen 110 Einwohner in 13 Feuerstellen.[4] Mit dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde der Ort 1807 in das von Napoleon geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert. Nach dessen Auflösung im Jahr 1813, gehörte der Ort bis 1918 zum Herzogtum Braunschweig.[5]
Klein Gleidingens Zuordnung zum Landkreis Braunschweig endete am 1. März 1974 im Zuge der Gebietsreform Niedersachsens. Seitdem gehört der Ort zur Gemeinde Vechelde.[6]
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Die erste kartografische Darstellung Klein Gleidingens im Ämteratlas des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von Gottfried Mascop, 1574. |
Dorfbild und Ortsentwicklung
Klein Gleidingen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Das alte Dorfbild wird vorwiegend von mitteldeutschen Dreiseithöfen bestimmt. In der Erwerbsstruktur hat die Landwirtschaft heute nur noch eine geringe Bedeutung. Viele Bewohner des Dorfes gehen ihrem Erwerb hauptsächlich im Oberzentrum Braunschweig oder dem nahe gelegenen Industriegebiet im Raum Salzgitter nach.
Ursprünglich war der Ort ein Straßendorf. Im Verlauf seiner Entwicklungsgeschichte wuchs der Ort zum heutigen Haufendorf heran. In den vergangenen Jahrzehnten erweiterte sich der Ort nach Norden und Westen durch Eigenheime und Siedlungshäuser und schließt damit an die Nachbarortschaft Denstorf an, ohne erkennbare Ortsgrenzen.
Am südöstlichen Dorfrand entsteht seit 2007 das Neubaugebiet Heinrichshöhe. Durch die Form eines Rundlingsdorfs – die Grundstücke sind um einen zentralen Dorfplatz gruppiert – entsteht eine parkähnliche Wohnlandschaft.[7]
Landschaftsschutzgebiete
Das Gleidinger Holz ist seit 1974 Landschaftsschutzgebiet, gemeinsam mit dem angrenzenden Timmerlaher Busch.
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat Denstorf/Klein Gleidingen setzt sich aus neun Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
SPD | CDU | Grüne | Gesamt | Stand | |
2016 | 3 | 4 | 2 | 9 Sitze | Kommunalwahl am 11. September 2016[8] |
2011 | 5 | 4 | - | 9 Sitze | Kommunalwahl am 11. September 2011 |
2006 | 4 | 5 | - | 9 Sitze | Kommunalwahl am 10. September 2006 |
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist Enrico Jahn (CDU).
Wappen
Das Wappen zeigt auf einem blauen Schild in der oberen linken Ecke die Farben des Wappens des Klosters Fulda (schwarzes Kreuz auf silbernem Grund), zu dessen Besitz die Ortschaft in den Jahren 780 bis 820 gehörte. Im Zentrum des Wappens befindet sich der goldene Kopf eines Steinbocks. Dieser entstammt dem Wappen der Familie von Wallmoden, die neben anderen Adelsfamilien im Ort einen Edelhof, als gräflich schaumburgisches Lehen besaßen. Die Farbgebung Blau-Gold erinnert an die Zugehörigkeit zum ehemaligen Landkreis Braunschweig.
Das Wappen wurde am 9. September 1981 vom Ortsrat angenommen, der Entwurf stammt von Arnold Rabbow.[9]
Einzelnachweise
- Einwohnerzahlen. In: Internetseite der Gemeinde Vechelde. 31. Dezember 2018, abgerufen am 11. März 2019.
- Historischer Verein für Niedersachsen (Hrsg.): Hannoversche Geschichtsblätter. Band 5, 1902, S. 262.
- August von Wersebe: Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra. Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1829, S. 193.
- Georg Hassel: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg. Friedrich Bernhard Culemann, Braunschweig 1802 (Digitalisat).
- Matthias Blazek: Das Kurfürstentum Hannover und die Jahre der Fremdherrschaft 1803–1813. ibidem, Stuttgart 2007, S. 27 ff, ISBN 978-3-89821-777-4.
- Matthias Blazek: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen. Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
- Bianca Aust: Der Park verbindet alle Bewohner. In: Braunschweiger Zeitung vom 4. August 2007.
- Der Ortsrat von Bodenstedt-Liedingen-Köchingen (Memento des Originals vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: www.vechelde.rat-online.eu. Abgerufen am 22. Dezember 2016.
- Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, S. 151, ISBN 3-926701-59-5.