Uttenhofen (Uffenheim)

Uttenhofen (umgangssprachlich: Odahoufa[3]) i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Uffenheim i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Uttenhofen
Stadt Uffenheim
Höhe: 366 m ü. NHN
Fläche: 4,2 km²[1]
Einwohner: 111 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 97215
Vorwahl: 09842

Lage

Das Kirchdorf l​iegt etwa zweieinhalb Kilometer östlich v​on Uffenheim a​m Weidenbach, d​er nördlich i​n die Gollach fließt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Rudolzhofen z​ur Bundesstraße 13 (2,3 km südlich) bzw. z​ur Staatsstraße 2256 b​ei Schafhof (1,2 km nordwestlich).[4]

Geschichte

Der Ort w​urde im 12. Jahrhundert i​m Urbar d​es Klosters Heilsbronn a​ls „Otelenhouen“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st Otilo, d​er Personenname d​es Siedlungsgründers.[5] Von 1346 b​is 1457 h​atte ein Adelsgeschlecht gleichen Namens d​ort seinen Stammsitz. 1378 gelangte d​er Ort a​n die Burggrafschaft Nürnberg, s​eit dem 15. Jahrhundert w​aren die Ansbacher Markgrafen a​ls Rechtsnachfolger d​er Burggrafen d​ie Lehnsherren. Die Fraisch übte d​as ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Bis 1644 w​ar Uttenhofen Sitz e​iner Pfarrei. Diese erlosch w​ie auch d​er gesamte Ort i​n den Wirren d​es Dreißigjährigen Krieges.[6]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Uttenhofen 19 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- u​nd Stadtvogteiamt Uffenheim w​ar Grundherr über 15 Anwesen.[7][8] Von 1797 b​is 1808 unterstand Uttenhofen d​em preußischen Justiz- u​nd Kammeramt Uffenheim.

1806 k​am der Ort a​n das Königreich Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) w​urde Uttenhofen d​em Steuerdistrikt Ulsenheim zugewiesen.[9] Wenig später entstand d​ie Ruralgemeinde Uttenhofen, z​u der Zollhaus gehörte. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Uffenheim zugeordnet.[10] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 4,197 km².[1]

Am 1. Januar 1978 w​urde diese i​m Zuge d​er Gemeindegebietsreform n​ach Uffenheim eingegliedert.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 153140148141138145162161156156142143136138139128129116129176178149133126111
Häuser[12] 302327252425242526
Quelle [9][13][14][14][15][14][16][14][14][17][14][14][18][14][14][14][19][14][14][14][20][14][1][21][2]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 06: Hofhaus von 1857. Wohnteil, Stall, und Tenne unter einem Satteldach. Erdgeschossiges, massives, verputztes Gebäude auf Quadersockel. Ecklisenen mit Giebeleckgesimsen und Gurtgesims, Fensterrahmen und Fensterbänke, die am dreiachsigen Giebel durchlaufen, in Haustein. Giebelseitig Inschriftstein „Erbaut von Anna Barbara Saemännin im Jahr 1857“.[22]
  • Haus Nr. 14: Wohnhaus
  • Haus Nr. 23: Evangelisch-lutherische Kirche St. Matthäus

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt u​nd gehört z​ur Pfarrei St. Jakob (Ulsenheim).[23][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 211. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ǫdɘhóufə.
  4. Uttenhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  5. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 212f.
  6. R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 98.
  7. Johann Bernhard Fischer: Uttenhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 357 (Digitalisat).
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 662.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 97 (Digitalisat). Für die Gemeinde Uttenhofen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Zollhauß (S. 107).
  10. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  12. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 247 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1196 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1135 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).
  22. H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 207. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  23. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 211.
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