Custenlohr
Custenlohr (umgangssprachlich: Kusdloa[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Custenlohr Stadt Uffenheim | |
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Höhe: | 386 m ü. NHN |
Einwohner: | 84 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 97215 |
Vorwahl: | 09842 |
Lage
Das Kirchdorf liegt auf einer kleinen Anhöhe, die zu allen Seiten außer dem Süden abfällt, und ist unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben. Es entspringt dort der Schellenbach, ein rechter Zufluss des Hainbachs. Im Norden befindet sich das Hochholz, im Süden das Buchheimer Holz. Die Kreisstraße NEA 49 führt zur Anschlussstelle der Staatsstraße 2252 an die Bundesstraße 13 bei Neuherberg (2,8 km östlich) bzw. zur Staatsstraße 2419 (2,5 km westlich), die etwas weiter westlich zur Anschlussstelle 106 der Bundesautobahn 7 verläuft. Die Kreisstraße NEA 43 führt nach Uffenheim zur St 2419 (3 km nördlich) bzw. nach Mörlbach (4 km südlich).[3]
Geschichte
1103 wurde ein „Sigeloch de Custulare“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste Erwähnung des Ortes. Das Grundwort des Ortsnamens ist „lār“ (mhd. für Hürde, Gatter). Die Bedeutung des Bestimmungswortes ist unklar.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Custenlohr 27 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 26 Anwesen.[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand Custenlohr dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Custenlohr dem Steuerdistrikt Ermetzhofen zugewiesen.[7] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Custenlohr, zu der Hinter- und Vorderpfeinach gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,657 km².[9]
Am 1. Juli 1972 wurde Custenlohr im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Uffenheim eingegliedert.[10]
Baudenkmäler
In Custenlohr gibt es fünf Baudenkmäler, darunter die Kirche St. Jakob
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Custenlohr
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 249 | 281 | 270 | 269 | 283 | 306 | 282 | 269 | 275 | 272 | 278 | 253 | 262 | 253 | 253 | 261 | 246 | 237 | 218 | 311 | 345 | 327 | 223 | 210 |
Häuser[11] | 53 | 53 | 56 | 55 | 56 | 52 | 49 | 52 | ||||||||||||||||
Quelle | [7] | [12] | [13] | [13] | [14] | [13] | [15] | [13] | [13] | [16] | [13] | [13] | [17] | [13] | [13] | [13] | [18] | [13] | [13] | [13] | [19] | [13] | [9] | [20] |
Ort Custenlohr
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 176 | 201 | 218 | 213 | 192 | 187 | 181 | 252 | 170 | 153 | 149 |
Häuser[11] | 36 | 39 | 40 | 41 | 38 | 35 | 37 | 42 | |||
Quelle | [7] | [12] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [9] | [20] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Pfarrei Heiligkreuz (Ermetzhofen).[2][9]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Custenlohr. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 569 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 37–39.
- Georg Paul Hönn: Custenlohr. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 325 (Digitalisat).
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 50.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 71–72.
Weblinks
- Custenlohr auf der Website uffenheim.de
- Custenlohr in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Custenlohr in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Custenlohr im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29. Januar 2021
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 37. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: kʰusdlōɘ.
- Custenlohr im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 38f.
- Johann Bernhard Fischer: Custenlohr. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 356 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 569.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 16 (Digitalisat). Für die Gemeinde Custenlohr zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Pfainach (S. 71).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 69 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 828 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 243–244 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1093, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1259, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1193 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1266–1267 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1131 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).