Brackenlohr
Brackenlohr (umgangssprachlich: Brageloa[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Brackenlohr Stadt Uffenheim | |
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Höhe: | 317 m ü. NHN |
Fläche: | 3,28 km²[1] |
Einwohner: | 84 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 97215 |
Vorwahl: | 09848 |
Lage
Das Dorf liegt am Asbach, einem linken Zufluss der Gollach, und ist von Acker- und Grünland umgeben. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gollhofen zur Bundesstraße 13 (2,7 km nordöstlich) bzw. nach Adelhofen zur Kreisstraße NEA 50 (1,8 km südwestlich), eine weitere führt zur Staatsstraße 2256 (0,6 km südöstlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde im Rothenburger Ächtbuch von 1284 als „Brackenlar“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist „bracke“ (mhd. für Bracke), das Grundwort „lār“ (mhd. für Hürde, Gatter). Demnach war ein Platz, wo Spürhunde gehalten wurden, namensgebend.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Brackenlohr 10 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 9 Anwesen.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand Brackenlohr dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.[7]
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Brackenlohr dem Steuerdistrikt Adelhofen zugewiesen.[8] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Brackenlohr, zu der Aspachhof gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,277 km².[1]
Am 1. Januar 1972 wurde Brackenlohr im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Uffenheim eingegliedert.[10]
Baudenkmal
- Haus Nr. 16: Wohnstallhaus mit Scheune
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Brackenlohr
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 113 | 126 | 118 | 127 | 114 | 104 | 109 | 132 | 161 | 160 | 143 | 163 | 155 | 142 | 173 | 170 | 185 | 164 | 156 | 274 | 248 | 201 | 123 | 100 |
Häuser[11] | 24 | 24 | 26 | 27 | 28 | 24 | 28 | 25 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [12] | [13] | [13] | [14] | [13] | [15] | [13] | [13] | [16] | [13] | [13] | [17] | [13] | [13] | [13] | [18] | [13] | [13] | [13] | [19] | [13] | [1] | [20] |
Ort Brackenlohr
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 78 | 97 | 92 | 93 | 118 | 107 | 114 | 172 | 90 | 94 | 84 |
Häuser[11] | 18 | 18 | 23 | 24 | 20 | 24 | 24 | 21 | |||
Quelle | [8] | [12] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] | [20] | [2] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Bartholomäus (Adelhofen).[3][1]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Brackenlohr. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 430 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Prackenlohe. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 390 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 25–26.
- Georg Paul Hönn: Brackenloh. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 319 (Digitalisat).
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 47.
Weblinks
- Brackenlohr in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Brackenlohr in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Januar 2021.
- Brackenlohr im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28. Januar 2021
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 827 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 25. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bragɘlōɘ.
- Brackenlohr im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 26.
- Johann Bernhard Fischer: Brackenlohe. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 356 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 430.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 11 (Digitalisat). Für die Gemeinde Brackenlohr zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Aspachhof (S. 6).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 69 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 243 (Digitalisat). Im Historischen Gemeindeverzeichnis werden 128 Einwohner angegeben.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1093, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1258–1259, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1193 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1265–1266 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1129 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).