Rudolzhofen
Rudolzhofen (umgangssprachlich: Rualdshoufa[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Rudolzhofen Stadt Uffenheim | |
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Höhe: | 387 m ü. NHN |
Fläche: | 4,79 km²[1] |
Einwohner: | 153 (2007)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 97215 |
Vorwahl: | 09842 |
Lage
Das Kirchdorf ist von Acker- und Grünland umgeben und liegt an der Bundesstraße 13, die nach Uffenheim (3,7 km nordwestlich) bzw. nach Neuherberg (1,4 km südöstlich) führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Uttenhofen (2,3 km nördlich).[4]
Geschichte
Vermutlich wurde Rudolzhofen um das Jahr 600, spätestens Anfang des 7. Jahrhunderts gegründet.[5] Der in dem Namen Rudolzhofen enthaltene Personenname benennt vermutlich den ersten Hofbesitzer von Rudolzhofen. Die älteste Überlieferung des Ortsnamens findet sich in einem Teilurbar des Benediktinerklosters St. Michael bei Bamberg aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Da die älteste urkundliche Überlieferung auf Rudolfeshofen lautet, wird man diesen Namen als den ursprünglichen annehmen dürfen.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rudolzhofen 30 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über sämtliche Anwesen.[7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand Rudolzhofen dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Rudolzhofen dem Steuerdistrikt Seenheim zugewiesen.[9] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Rudolzhofen. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[10] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,794 km².[1]
Am 1. Januar 1972 wurde Rudolzhofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Uffenheim eingegliedert.[11]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 |
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Einwohner | 184 | 205 | 201 | 210 | 220 | 234 | 224 | 217 | 218 | 221 | 242 | 234 | 213 | 205 | 188 | 204 | 216 | 217 | 214 | 337 | 344 | 276 | 204 | 175 | 167 | 153 |
Häuser[12] | 34 | 42 | 42 | 41 | 44 | 40 | 36 | 38 | 38 | |||||||||||||||||
Quelle | [9] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [20] | [14] | [1] | [21] | [22] | [2] |
Baudenkmäler
Es gibt vier Baudenkmäler:
- Ehemaliges Flachsbrechhaus
- Haus Nr. 20: Wappenrelief
- Haus Nr. 22: Ehemaliges Schulhaus
- Haus Nr. 29: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche. Die 1744 von Johann David Steingruber errichtete Dreifaltigkeitskirche wurde von Johann Christoph Wiegleb mit einer Orgel ausgestattet.[23]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Pfarrei St. Margaretha (Seenheim).[24][1]
Persönlichkeiten
- Johann Weiß, Senatspräsident
- Herbert Ströbel (* 1945), Agrarökonom und Professor der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Rudelshofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 678 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 176–178.
- Georg Paul Hönn: Rudelshofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 366 (Digitalisat).
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 92.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 174–176.
- Gottfried Stieber: Rudelshofen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 688–689 (Digitalisat).
Weblinks
- Rudolzhofen online
- Rudolzhofen auf der Website uffenheim.de
- Rudolzhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Rudolzhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Januar 2021.
- Rudolzhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28. Januar 2021
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 831 (Digitalisat).
- Stadt Uffenheim, verfügbar unter: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 176. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ruɘldshóufɘ.
- Rudolzhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Johann Weiss: Die Geschichte des Gollachgaues, dargestellt an der Geschichte des Dorfes Rudolzhofen (bearbeitet von Christa und Fritz Klaußecker), In: Uffenheimer Geschichte und Geschichten, Band 8, 1987, Wencker-Wildberg-Verlag Uffenheim.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 177f.
- Johann Bernhard Fischer: Rudelshofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 357 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 678.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 78 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 248 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1261, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1195 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1134 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
- Rainer Goede: Die Wiegleb-Orgel in der Dreifaltigkeitskirche Rudolzhofen (Zugriff am 22. April 2014)
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 176.