Ursula Heinen-Esser
Ursula Heinen-Esser (* 7. Oktober 1965 in Köln) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Seit 2018 ist sie Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.[1]
Leben
Nach dem Abitur 1984 an der Liebfrauenschule Köln absolvierte Ursula Heinen-Esser ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln, welches sie 1990 als Diplom-Volkswirtin beendete. Nachdem sie bereits während ihres Studiums von 1987 bis 1990 als freie Mitarbeiterin für die Wirtschaftsredaktion der Kölnischen Rundschau gearbeitet hatte, begann sie nach Abschluss ihres Studiums als Redakteurin bei der Wirtschaftszeitung Aktiv. Von 1994 bis 1998 leitete sie schließlich die Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik der CDU-Bundesgeschäftsstelle.
Ursula Heinen-Esser ist katholisch, verheiratet und Mutter einer Tochter.[2] Sie ist die Tochter des Historikers Ernst Heinen.
Partei
Heinen-Esser trat als Schülerin 1983 in die CDU und die Junge Union ein. Während ihres Studiums engagierte sie sich im Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und war dessen Vorsitzende an der Universität Köln.
Ursula Heinen-Esser war von 1998 bis 2003 stellvertretende Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Köln und wurde 2003 zur stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden von Nordrhein-Westfalen gewählt. Sie gehört außerdem seit 1998 dem Vorstand der Europäischen Volkspartei (EVP) und seit November 2006 auch dem CDU-Bundesvorstand an.
Abgeordnete
Ursula Heinen-Esser war von 1998 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie bis 2002 Vorsitzende der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Sie gehört seit 2002 dem Fraktionsvorstand an und war von 2002 bis 2005 Beauftragte der Fraktion für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie stellvertretende Vorsitzende der Gruppe der Frauen. Von Dezember 2005 bis zu ihrer Ernennung zur Parlamentarischen Staatssekretärin im September 2007 war sie Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der CDU/CSU-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende der Fraktionsarbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ursula Heinen-Esser ist stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen.
Bei der vorgezogenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai 2012 errang sie ein Mandat als Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages. Sie kandidierte erfolglos im Wahlkreis Köln VI, zog aber über den Listenplatz 3 in den Landtag ein. Am 21. Mai gab sie bekannt, ihr Landtagsmandat nicht anzunehmen, da sie Bundestagsabgeordnete bleiben und ihre bisherigen Aufgaben weiter ausführen möchte.[3]
Aus familiären Gründen kandidierte sie 2013 nicht mehr für den Bundestag.[4]
Öffentliche Ämter
Am 7. September 2007 wurde sie als parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufen. Im Kabinett Merkel II war sie vom 29. Oktober 2009 bis 22. Oktober 2013 parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Anschließend blieb sie geschäftsführend im Amt und leitete die deutsche Delegation bei der UN-Klimakonferenz in Warschau vom 11. bis 22. November 2013.[6] Im April 2014 wurde sie neben Michael Müller als eine der beiden Vorsitzenden der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe berufen.[7] Am 29. Mai 2018 wurde sie vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zur Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz ernannt. Dafür legte sie ihr Amt in der Bundesgesellschaft für Endlagerung nieder. Seit dem 28. Oktober 2021 ist sie in der gleichen Funktion im Kabinett Wüst tätig.[8]
Weitere Tätigkeiten
Heinen-Esser war bis 2014 Vorsitzende des Aufsichtsrates der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH und des von dieser gegründeten Instituts für Sicherheitstechnologie (IsTec) GmbH, ferner war sie Mitglied des Mittelstandsrates bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie war zudem bis 2013 Mitglied des Kuratoriums am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung.[9] Von 2016 bis Mai 2018 war sie vorsitzende Gründungsgeschäftsführerin der Bundesgesellschaft für Endlagerung.[10] Seit November 2021 ist sie Präsidentin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.[11]
Weblinks
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Lebenslauf bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Lebenslauf beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Memento vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive)
- Lebenslauf beim Heimatkreisverband CDU Köln
- Heimatwahlkreis CDU Köln-Innenstadt
- Ursula Heinen-Esser auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
- Umweltministerium NRW: Detail. Abgerufen am 24. Juli 2018.
- http://www.ursula-heinen.de/index.php?mode=person
- Ursula Heinen-Esser: Die Pressemitteilung im Wortlaut auf der Seite des Kölner Stadt-Anzeigers vom 21. Mai 2012
- Heinen-Esser tritt nicht mehr an. rundschau-online.de, 1. Oktober 2012, abgerufen am 8. Oktober 2012.
- Vielfältige Waldfunktionen im Klimawandel erhalten. Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, 11. April 2019, abgerufen am 12. April 2019.
- 19. UN-Klimakonferenz geht zu Ende. tagesschau.de, 22. November 2013, archiviert vom Original am 25. November 2013; abgerufen am 22. November 2013.
- Kommission „Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“. Abgerufen am 15. September 2014.
- Vorstellung und Vereidigung der Mitglieder der Landesregierung. (PDF; 1,3 MB) In: Plenarprotokoll 17/148. Landtag Nordrhein-Westfalen, 3. November 2021, S. 5–8, abgerufen am 29. November 2021.
- Ursula Heinen-Esser, CDU/CSU (Memento vom 26. Juni 2010 im Internet Archive)
- Hendricks gibt wichtige Personalentscheidungen zur Neuorganisation im Endlagerbereich bekannt, BMUB, 3. August 2016
- Stabwechsel bei der SDW • Ursula Heinen-Esser ist neue SDW-Präsidentin. Abgerufen am 18. Dezember 2021.