Ursula Nonnemacher
Ursula Nonnemacher (* 29. Juni 1957 in Wiesbaden) ist eine deutsche Ärztin und Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Sie ist seit dem 20. November 2019 Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg sowie zweite stellvertretende Ministerpräsidentin im Kabinett Woidke III.[1] Von 2009 bis 2019 war sie Abgeordnete im Landtag von Brandenburg. Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2019 war sie wie bereits bei der Wahl 2014 die Spitzenkandidatin ihrer Partei.
Leben
1976 legte Ursula Nonnemacher ihr Abitur am Oberstufengymnasium am Moltkering in Wiesbaden ab.[2] Nonnemacher studierte von 1976 bis 1983 Humanmedizin, zunächst in Mainz und ab 1980 in Berlin. Sie war von 1983 bis 2009 als Klinikärztin in Berlin-Spandau im Klinikum Spandau (heute zu Vivantes gehörig) tätig. Im Februar 1993 erwarb sie die Anerkennung als Fachärztin für Innere Medizin. Sie ist Sprecherin des Vorstandes der Grün-Bürgerbewegten Kommunalpolitik Brandenburg e. V.
Nonnemacher ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie lebt seit 1996 in Falkensee.
Politik
Die Sozial- und Gesundheitsexpertin Nonnemacher ist seit 1997 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und begann 1999 ihre kommunalpolitische Arbeit. Seit 2003 gehört sie der Stadtverordnetenversammlung von Falkensee im Landkreis Havelland an und war dort bis 2008 Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Ab 2008 wurde unter ihrem Vorsitz eine Fraktion der GRÜNEN mit dem Alternativen Bündnis Falkensee gebildet.
Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2009 wurde sie am 27. September 2009 gewählt und trat im Oktober ihr Amt als Mitglied des Brandenburger Landtags an. Dort gehört Nonnemacher dem Innenausschuss, der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) und dem Ausschuss für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie an. Außerdem war sie Mitglied im Petitionsausschuss. Am 5. Dezember 2017 erfolgte ihre Wahl zur Fraktionsvorsitzenden neben Axel Vogel.[3] Bei einer Urwahl wurde Nonnemacher durch 79 Prozent der abstimmenden Mitglieder des Landesverbands auf den ersten Listenplatz der Grünen für die Landtagswahl in Brandenburg 2019 gewählt und somit, zusammen mit Benjamin Raschke, als Spitzenkandidatin nominiert.[4] Nach der Landtagswahl 2019 wurde sie mit Axel Vogel als gleichberechtigte Fraktionsvorsitzende wiedergewählt.[5]
Darüber hinaus ist Nonnemacher zweite stellvertretende Ministerpräsidentin von Brandenburg. Sie hat deutschlandweit das erste Paritätsgesetz für eine Landtagswahl initiiert. Es wurde am 23. Oktober 2020 vom Verfassungsgericht des Landes Brandenburg für nichtig erklärt.[6] In seiner Urteilsverkündung erklärte das Gericht, dass das Gesetz verfassungswidrig sei und „gegen die Organisationsfreiheit, Wahlvorschlagsfreiheit und Chancengleichheit der Parteien“ verstoße.[7]
Ende 2019 legte Nonnemacher ihr Landtagsmandat nieder. Für sie rückte Carla Kniestedt nach.[8]
Literatur
- Rebecca Beerheide: Ursula Nonnemacher: Ärztin an Ministeriumsspitze. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 116, Heft 49, 6. Dezember 2019, S. B 1899.
Weblinks
- Biografieseite für die 7. Wahlperiode beim Landtag Brandenburg
- Ursula Nonnemacher bei den Brandenburger Grünen
- Stefan Alberti: „Man muss es Menschen leicht machen“. In: Die Tageszeitung. 15. Februar 2020 (Ursula Nonnemacher im Interview).
Einzelnachweise
- https://www.rbb24.de/politik/wahl/Landtagswahl/beitraege/gruene-brandenburg-ministerien-nonnemacher-vogel-vorschlag.html
- Lebenslauf. In: ursulanonnemacher.de. Abgerufen am 17. März 2021.
- Brandenburger Grünenfraktion hat jetzt eine Doppelspitze. rbb24.de, 5. Dezember 2017, abgerufen am 8. März 2018.
- Ursula Nonnemacher und Benjamin Raschke sind das Spitzenduo für die Landtagswahl 2019 Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg 15. Februar 2019
- Ursula Nonnemacher mit Axel Vogel als Fraktionsvorsitzende wiedergewählt Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg, abgerufen 27. Oktober 2019
- VfGBbg 55/19 | Verfassungsgericht des Landes Brandenburg. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
- Brandenburger Verfassungsgericht kippt Paritätsgesetz. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
- Neue Nachrücker im Brandenburger Landtag