Unterwinterbach (Vestenbergsgreuth)

Unterwinterbach i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Vestenbergsgreuth i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Unterwinterbach
Höhe: 287 m ü. NHN
Einwohner: 79 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91487
Vorwahl: 09552

Geografie

Das Dorf l​iegt am Weiherlendgraben, d​er östlich d​es Ortes d​ie Fetzeldorfer Weiher speist u​nd als linker Zufluss i​n die Kleine Weisach mündet. Im Nordwesten l​iegt das Waldgebiet Höfisches Holz, i​m Westen befindet s​ich das Flurgebiet Rosenleite u​nd der Kleine Winterbachwald. Die Kreisstraße ERH 18 verläuft n​ach Frimmersdorf (1,3 km südwestlich) bzw. a​n Lonnerstadt vorbei z​ur Bundesstraße 470 (3,6 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft z​ur Kreisstraße ERH 22 b​ei Ailsbach (0,8 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Lehnsherr i​m Ort w​ar das Hochstift Bamberg. Ab d​em 12. Jahrhundert h​atte das Kloster Michelsberg grundherrschaftliche Ansprüche. 1217 schenkte Bischof Ekbert d​em Kloster Vogteirechte für e​inen Jahrtag. Zu Beginn d​es 14. Jahrhunderts w​ar auch Konrad v​on Pahres Lehnsherr. Er h​atte im Ort e​inen Hof a​ls Burghutlehen inne. In d​er Nachfolge d​er Herren v​on Pahres hatten wahrscheinlich d​ie Herren v​on Egloffstein d​ie Lehnsherrschaft übernommen. 1510 erwarb Silvester von Schaumberg Lehen z​u Unterwinterbach.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Unterwinterbach 9 Anwesen u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht w​urde teils v​om bambergischen Centamt Höchstadt, t​eils vom Castellschen Amt Burghaslach ausgeübt. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Kastenamt Wachenroth inne. Grundherren w​aren das Hochstift Bamberg (Kastenamt Höchstadt: 1 Sölde; Kastenamt Wachenroth: 1 Hof), Brandenburg-Bayreuth (Kasten- u​nd Jurisdiktionsamt Dachsbach: 2 Halbhöfe; Klosteramt Frauenaurach: 1 Gut), d​ie Reichsstadt Nürnberg (Spitalamt: 2 Höfe) u​nd die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden (1 Hof). Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft w​urde ganerblich ausgeübt.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde 1808 d​er Steuerdistrikt Unterwinterbach gebildet, z​u dem Buchfeld, Frimmersdorf, Warmersdorf u​nd Weickersdorf gehörten. 1818 w​urde die Ruralgemeinde Frimmersdorf gebildet, z​u der Unterwinterbach gehörte. Ein Anwesen unterstand i​n der freiwilligen Gerichtsbarkeit d​em Patrimonialgericht Pommersfelden (1827–1848).[5]

Seit 1876 g​ab es i​m Ort e​ine Schule,[3] d​ie nach 1960 aufgelöst wurde.

Am 1. Januar 1974 w​urde Unterwinterbach i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n den Markt Vestenbergsgreuth eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 9: Tür
  • Haus Nr. 12: Satteldachbau

Einwohnerentwicklung

Jahr 001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987002020
Einwohner 78727574706610970675179
Häuser[6] 141312111414
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt u​nd nach St. Oswald (Lonnerstadt) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Georg (Höchstadt a​n der Aisch) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Markt Vestenbergsgreuth – Gemeindezahlen (Einwohnerzahl – nur Hauptwohnsitz). In: Markt Vestenbergsgreuth. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
  2. Unterwinterbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 175 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 65.
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 87.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 130.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  7. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 130 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
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