Kienfeld
Kienfeld ist ein Gemeindeteil des Marktes Vestenbergsgreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Kienfeld Markt Vestenbergsgreuth | |
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Höhe: | 320 m ü. NHN |
Einwohner: | 95 (31. Dez. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 91487 |
Vorwahl: | 09552 |
Geografie
Durch das Dorf fließt der Sechselbach, der ein rechter Zufluss der Kleinen Weisach ist, und am Rohrschlaggraben, der beim Ort als rechter Zufluss in den Sechselbach mündet. Das aus Acker- und Grünland bestehende Gelände steigt in Nord-, Süd- und Ostrichtung an. Westlich des Ortes gibt das Waldgebiet Deiningerholz. Dort erheben sich der Wallberg (377 m ü. NHN) und der Buchranken. Im Süden liegt das Waldgebiet Brandholz. Dort erheben sich der Stadelmannsberg (380 m ü. NHN) und der Reutberg (378 m ü. NHN).
Die Kreisstraße ERH 21 verläuft nach Kleinweisach (1,2 km nördlich) bzw. nach Vestenbergsgreuth (1,7 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Altershausen zur Kreisstraße NEA 1 (2,5 km südwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde im 14. Jahrhundert als „Kienblat“ bzw. „Kunplat“ erstmals namentlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Zur Platte (=Fläche) wo Kienbäume (=Kiefern) stehen. Ab dem 17. Jahrhundert war auch die heutige Form gebräuchlich, die sich dann im 19. Jahrhundert durchsetzte. 1303 und 1307 wurden das Dorf und Zehnt als würzburgische Lehen an Conrad und Johannes von Paris ausgegeben. Über die Zehnten der Neurodungen war die Burggrafschaft Nürnberg Lehnsherr. 1305 verliehen sie diese an die Herren von Vestenberg. Mitte des 15. Jahrhunderts gingen die burggraflichen Ansprüche an das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach über. Diese umfassten drei Sölden, wovon eine zu dieser Zeit nicht an den Mann gebracht werden konnte und wüst lag. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste der Ort neu aufgebaut werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Markgrafschaft über das Amt Dachsbach die Dorf- und Gemeindeherrschaft inne.[3] Das Hochgericht übte die castellsche Cent Burghaslach aus, das auch Grundherr im Ort war. Ein weiterer Grundherr waren die Grafen von Schönborn.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kienfeld dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Breitenlohe zugewiesen, 1810 dann dem neu gebildeten Steuerdistrikt Kleinweisach. 1818 wurde die Ruralgemeinde Kleinweisach gebildet, zu der der Ort gehörte. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden fünf Anwesen dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848) und zehn Anwesen dem Herrschaftsgericht Burghaslach (bis 1849).[5]
Am 1. Januar 1972 wurde Kienfeld im Zuge der Gebietsreform in die neu gebildete Gemeinde Weisachgrund eingegliedert. Diese wurde am 1. Mai 1978 in den Markt Vestenbergsgreuth eingegliedert.
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Marien (Kleinweisach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Breitenlohe) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Kienblatt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 87 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Kühnblatt oder Kühnfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 214 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 94–95.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 132 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 173.
Weblinks
- Geschichte der Ortsteile von Vestenbergsgreuth auf der Website vestenbergsgreuth.de
- Kienfeld in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. Oktober 2021.
- Kienfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. Oktober 2019.
- Kienfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. Oktober 2019
Einzelnachweise
- Markt Vestenbergsgreuth – Gemeindezahlen (Einwohnerzahl – nur Hauptwohnsitz). In: Markt Vestenbergsgreuth. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
- Kienfeld im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 171 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 94f.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 241.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 132.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 66 (Digitalisat). Dort als Kühnfeld aufgelistet.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).