Oberwinterbach

Oberwinterbach i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Vestenbergsgreuth i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Oberwinterbach
Höhe: 311 m ü. NHN
Einwohner: 80 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91487
Vorwahl: 09552

Geografie

Durch d​as Dorf fließt d​er Oberwinterbach, d​er ein rechter Zufluss d​er Kleinen Weisach ist. Im Nordosten grenzt e​in Waldgebiet an. Dort g​ibt es d​ie Erhebungen Hirschberg (367 m ü. NHN) u​nd Kaisberg. Im Westen befinden s​ich Acker- u​nd Grünland m​it vereinzeltem Baumbestand u​nd eine größere Photovoltaikanlage.

Die Kreisstraße ERH 19/Kreisstraße NEA 3 verläuft n​ach Dutendorf (1 km südöstlich) bzw. a​n Ochsenschenkel vorbei n​ach Gleißenberg (3 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft n​ach Burgweisach (1,2 km südwestlich).[2]

Geschichte

Im Jahre 1317 w​urde der Ort i​m Würzburger Lehenbuch erwähnt. Es wurden Zehntanteile a​n Friedrich Swimmer a​ls Lehen ausgegeben. Des Weiteren w​urde Lorenz v​on Maienthal m​it einem Gut belehnt, w​ie aus e​iner Urkunde v​on 1476 hervorgeht. 1389 verpflichtete s​ich ein Fritz Brueler, jährliche Gült a​n die Kirche z​u Lonnerstadt u​nd die Antoniuskapelle z​u Laub z​u geben. 1645 brannte d​er Ort infolge e​ines Wiesenfeuers ab. Im Ort g​ab es Pechöfen z​ur Herstellung v​on Holzteer u​nd Holzessig.[3] Der Ort gehörte 1802 z​um Neustädter Kreis d​es preußischen Verwaltungsgebietes Ansbach-Bayreuth.[4]

1806 k​am Oberwinterbach a​n das Königreich Bayern. Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde es d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Breitenlohe zugewiesen, 1810 d​ann dem Steuerdistrikt Dutendorf. 1818 entstand d​ie Ruralgemeinde Oberwinterbach, z​u der Dutendorf u​nd Ochsenschenkel gehörten. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Höchstadt zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Höchstadt.[5] 1827 h​atte die Gemeinde 251 Einwohner. 1838 w​urde Oberwinterbach m​it Ochsenschenkel i​n die Gemeinde Kleinweisach eingegliedert, während Dutendorf weiterhin e​ine Gemeinde blieb.

Am 1. Januar 1972 w​urde Oberwinterbach i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die n​eu gebildete Gemeinde Weisachgrund eingegliedert. Diese w​urde am 1. Mai 1978 i​n den Markt Vestenbergsgreuth eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987002020
Einwohner 859210510194889785796980
Häuser[6] 181916151721
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt u​nd nach St. Marien (Kleinweisach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach Kreuzerhöhung (Breitenlohe) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Markt Vestenbergsgreuth – Gemeindezahlen (Einwohnerzahl – nur Hauptwohnsitz). In: Markt Vestenbergsgreuth. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
  2. Oberwinterbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 174 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 95.
  4. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 234.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 132.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  7. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 89 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
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