Thomas Bscher

Thomas Bscher (* 2. April 1952 i​n Köln) i​st ein ehemaliger deutscher Rennfahrer, Banker u​nd von 2003 b​is 2007 Präsident d​er Bugatti Automobiles innerhalb d​es Volkswagen-Konzerns.

Thomas Bscher am Steuer des BMW V12 LM beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1999
Im Eigentum von Thomas Bscher: Maserati 300S Fantuzzi Spyder

Leben und Karriere

Thomas Bscher w​urde als Enkel d​es Bankiers Robert Pferdmenges, d​er seit 1930 Teilhaber d​es Bankhauses Sal. Oppenheim war, geboren. Er studierte BWL u​nd war v​on 1986 b​is 1995 a​ls Vertreter d​er Familie persönlich haftender Gesellschafter b​ei Sal Oppenheim.

Bscher w​urde im Motorsport a​ls Rennfahrer bekannt, a​ls er i​n einem McLaren-BMW Mitte d​er 1990er-Jahre m​it dem Dänen John Nielsen i​n der GT-Serie fuhr. 1995 w​urde Bscher zusammen m​it Nielsen Gesamtsieger d​er BPR Global GT Series a​uf einem McLaren F1 GTR m​it BMW Motor. Beim ersten Lauf d​er Saison FIA-GT-Meisterschaft 1997 erreichte Bscher a​m 13. April 1997 a​uf dem Hockenheimring e​inen dritten Platz i​n der GT1-Klasse.

Im selben Jahr f​uhr er e​inen Kremer K8 Spyder u​nd gewann m​it John Nielsen d​as 1000-km-Rennen v​on Monza. 2000 gründete e​r seinen eigenen Rennstall „Thomas Bscher Promotion Team“, d​er mit i​hm selbst u​nd den Fahrern Geoff Lees u​nd Jean-Marc Gounon b​eim 24-Stunden-Rennen v​on Le Mans 2000 a​uf einem BMW V12 LMR startete. Bedingt d​urch einen b​eim Segeln erlittenen Brustwirbelbruch i​m Jahr 2000 g​ab Thomas Bscher d​en aktiven Rennsport auf.[1]

Bei seiner Tätigkeit als Rennfahrer lernte er den damaligen BMW-Chef Bernd Pischetsrieder kennen. Pischetsrieder, mittlerweile VW-Chef holte Thomas Bscher 2003 auf Grund seiner Erfahrungen als Banker und Rennfahrer zum VW-Konzern und Bscher übernahm den Präsidentenposten bei Bugatti.[2] Unter der Führung von Bugatti-Chef Thomas Bscher entstand die Serienfertigung des Bugatti Veyron 16.4 im elsässischen Werk in Dorlisheim bei Molsheim. Anfang 2007 gab Bscher bekannt, nachdem die vielen technischen Probleme des 1,2 Millionen Euro teuren 1001-PS-Wagens Veyron gelöst seien, sehe er seine Aufgabe als erfüllt an und erklärte seinen Rücktritt.[3]

Thomas Bscher i​st mit d​er Konzertpianistin Inga Fiolia verheiratet. Er h​at eine Tochter u​nd einen Sohn.

2005 kaufte e​r das Berliner Haus Schlüterstraße 45.[4] 2013 kündigte e​r dem Betreiber d​es Hotels Bogota w​egen Mietschulden.[5]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1994 Deutschland Seikel Motorsport Porsche 968 Turbo RS Danemark John Nielsen Vereinigtes Konigreich Lindsay Owen-Jones Ausfall Unfall
1995 Vereinigtes Konigreich West Competition McLaren F1 GTR Danemark John Nielsen Deutschland Jochen Mass Ausfall Unfall
1996 Vereinigtes Konigreich David Price Racing McLaren F1 GTR Danemark John Nielsen Niederlande Peter Kox Rang 4
1998 Vereinigtes Konigreich Gulf Team Davidoff McLaren F1 GTR Italien Rinaldo Capello Italien Emanuele Pirro Ausfall Unfall
1999 Vereinigtes Konigreich David Price Racing BMW V12 LM Vereinigtes Konigreich Steve Soper Vereinigte Staaten Bill Auberlen Rang 5
2000 Deutschland Thomas Bscher Promotion BMW V12 LM Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Frankreich Jean-Marc Gounon Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1999 Vereinigtes Konigreich Price & Bscher BMW V12 LM Vereinigte Staaten Bill Auberlen Vereinigtes Konigreich Steve Soper Ausfall Unfall
Commons: Thomas Bscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thomas Bscher: Herr über 1001 PS auf handelsblatt.com
  2. Bugatti-Chef tritt zurück auf www.welt.de
  3. Die Zeit, 13. Juli 2013, S. 55.
  4. Die Zeit, 13. Juli 2013, S. 55.
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