Stechow-Ferchesar

Stechow-Ferchesar ist eine Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Havelland. Sie gehört zum Amt Nennhausen mit Sitz in Nennhausen.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Havelland
Amt: Nennhausen
Höhe: 35 m ü. NHN
Fläche: 51,22 km2
Einwohner: 878 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner je km2
Postleitzahl: 14715
Vorwahl: 033874
Kfz-Kennzeichen: HVL, NAU, RN
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 293
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Fouqué-Platz 3
14715 Nennhausen
Website: www.stechow-ferchesar.info
Bürgermeister: Michael Spieck
Lage der Gemeinde Stechow-Ferchesar im Landkreis Havelland
Karte

Geografie

Stechow-Ferchesar liegt ca. 10 km nordöstlich von Rathenow, ca. 62 km westlich von Berlin-Spandau und südlich des Großen Havelländischen Hauptkanales. Der Ortsteil Ferchesar liegt am Havelsee Hohennauener-Ferchesarer See, an dem sich der Yachthafen Ferchesar befindet. Die Region um Ferchesar-Stechow ist sehr wald- und seenreich. Der Ortsteil Ferchesar selbst liegt am Ende des Hohennauener-Ferchesarer Sees. Zu weiteren Seen in unmittelbarer Nähe gehören der Fennsee, der Trintsee und der Lochower See.

Ortseingang von Ferchesar

Nachbarorte

An Stechow-Ferchesar grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Kleßen-Görne, Kotzen, Nennhausen, Rathenow und Seeblick.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören laut ihrer Hauptsatzung[2] die Ortsteile

und der Gemeindeteil

  • Lochow.

Hinzu kommet der Wohnplatz[3]

  • Tegeland

Geschichte

Der Ortsteil Ferchesar wurde im Jahr 1438 und der Ortsteil Stechow im Jahr 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name von Ferchesar leitet sich von Ferch am See ab. Er war Sitz der Gräfin von Bredow. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war Ferchsar Erholungsort und wurde die Perle des Havellandes genannt.

Stechow und Ferchesar gehörten seit 1817 zum Kreis Westhavelland in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Rathenow im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Havelland. Die jetzige Gemeinde entstand am 31. Dezember 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Ferchesar und Stechow.[4]

Bevölkerungsentwicklung

JahrStechowFerchesarJahrStechow-
Ferchesar
JahrStechow-
Ferchesar
187546440620029112015895
191048535720059392016911
193954235820109162017905
194680147620119042018898
195075044720128942019894
197152031420138772020878
19904653252014883
1995463326
2000545348
2001557335

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[5][6][7]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Stechow-Ferchesar besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[8]

Wählergruppe Sitze
Unabhängige parteilose Wählergruppe Stechow 6
Freie Wähler Ferchesar 4

Bürgermeister

  • 2003–2014: Wolfgang Wergwerth[9]
  • seit 2014: Michael Spieck (Unabhängige parteilose Wählergruppe Stechow)[10]

Spieck wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 82,9 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Sehenswürdigkeiten

Protestantische Dorfkirche in Ferchesar
Dorfstraße in Ferchesar mit uralten Bäumen und Kirche
Fachwerkhäuser und Touristisches

In der Liste der Baudenkmale in Stechow-Ferchesar stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

  • Hohennauener-Ferchesarer See
  • Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert
  • Fachwerkdorfkirche in Ferchesar von 1735, spätgotischer Flügelaltar aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, Kanzelaltar von 1788 und spätgotischer Fünte, Kirchenschiff 1906 westwärts erweitert und Zwiebelturm mit Laterne in diesem Zuge ergänzt
  • Uralte Linden und Kastanien an der Dorfstraße und Kirche
  • Dorfkirche in Stechow als gotischer Saalbau aus dem 13. Jahrhundert, erneuert 1731 mit Turm aus Fachwerk unter barocker Haube, Altaraufbau mit Kreuzigungsgemälde und als plastische Figuren Jesus mit zwei Engeln als Symbol der Auferstehung von 1736.

Die Naturdenkmale sind in der Liste der Naturdenkmale in Stechow-Ferchesar erfasst.

Verkehr

Durch den Ortsteil Stechow führen die B 188 zwischen Rathenow und Friesack und die Landesstraße L 982 nach Nennhausen.

Der nächstgelegene Bahnhof ist Nennhausen an der Bahnstrecke Berlin–Lehrte. Er wird vom Regionalexpress RE 4 (RathenowBerlinJüterbog) bedient. Vom 2. April 1900 bis 1945 führte die Kleinbahn von Rathenow nach Paulinenaue, die „Stille Pauline“, durch den Ortsteil Stechow und hatte hier einen Haltepunkt.

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der Flugplatz Stechow-Ferchesar, ein Sonderlandeplatz der Kategorie III.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Stechow-Ferchesar
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Stechow-Ferchesar
  4. siehe StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002 und ABl. Brandenburg Nr. 38/2002 (PDF; 153 kB) S. 838
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 22–25
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 25
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
  11. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
Commons: Stechow-Ferchesar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Die Herrenhäuser des Havellandes. Eine Dokumentation ihrer Geschichte bis in die Gegenwart. Hrsg. Almut Andreae, Udo Geiseler, Lukas-Verlag, Berlin, 2001, S. 92–288. ISBN 978-3-931836-59-7. Mit Beiträgen zu Stechow, Ferchesar und Lochow.
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