St. Johann Nepomuk (Winkl)
Die Kirche St. Johann Nepomuk wurde von 1961 bis 1963 errichtet und ist die Pfarrkirche von Winkl, einem Ortsteil der Gemeinde Bischofswiesen. Sie gehört zur Pfarrei St. Johann Nepomuk Winkl und damit zum römisch-katholischen Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden in der Erzdiözese München und Freising.[1]
Geschichte
Die Gnotschaft Winkl umfasste jahrhundertelang nur wenige bäuerliche Anwesen. Deren Bewohner hatten sich einer benachbarten Kirchengemeinde im österreichischen Großgmain angeschlossen, bis ihnen (erst) 1926 die Fertigstellung der Pfarrkirche Herz Jesu in Strub eine näher liegende Möglichkeit zum Kirchgang ermöglichte. Im Pflanzgarten Winkl hatte während der Kriegsjahre die „Organisation Todt“ Baracken für Arbeitslager erstellt, deren Insassen zum Bau von Stollen und Bunkeranlagen im Berg gegenüber der heutigen Bundesstraße gezwungen wurden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden mehr noch als in Strub Flüchtlinge bzw. Heimatvertriebene in Winkl untergebracht. So ließ die amerikanische Besatzungsmacht ab 1946 den Großteil der ins Berchtesgadener Land verwiesenen Heimatvertriebenen in die Baracken von Winkl umsiedeln, so dass bis 1949 zeitweise über 2000 Vertriebene in dem ehemaligen Arbeitslager wohnten. Kaplan Walther Gruber, der die Heimatvertriebenen zuvor bereits in den Lagern in Dürreck in Schönau am Königssee, Antenberg in Obersalzberg, Anzenbach, Oberau und Strub besucht hatte, hielt, wann und wo immer möglich, Gottesdienste in einer der Winkler Baracken ab. Doch für die selbst noch vergleichsweise junge Pfarrei Herz Jesu Bischofswiesen stellte dieser Zuwachs an zu betreuenden Gemeindemitgliedern eine immer größere Überforderung dar. Somit wurde die Gründung einer eigenen Kirchengemeinde für diesen Seelsorgebereich immer dringlicher.[2]
Nachdem der Regierungsbaurat Clemens Böhm aus Bad Reichenhall die Pläne für den Kirchenbau gefertigt hatte, erfolgte dessen Grundsteinlegung am 23. Juli 1961. Doch schon kurz darauf kam es zu einer Verzögerung des Baus, die mit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils zusammenhing, wonach künftig für einen Kirchenbau kein Hochaltar mehr vorgeschrieben war. Daraufhin veränderte man die Pläne für den Apsisbereich und rückte einen großen Altar von dem Berchtesgadener Künstler Hans Richter in dessen Zentrum. Den Abschluss der Apsis bildete nunmehr ein von Ludwig Demeter aus Bad Reichenhall geschaffenes 13 Meter hohes Fensterbild. Am 14. Juli 1963 weihte Weihbischof Johannes Neuhäusler die Winkler Kirche unter dem Patrozinium von Johannes Nepomuk ein, der wie die meisten Vertriebenen aus Böhmen stammte und als Brückenheiliger eine Brücke von der alten zur neuen Heimat bilden sollte.[1]
Wenig später folgten am 1. März 1964 die Errichtung einer Pfarrkuratie und schließlich am 1. Juni 1967 die Erhebung zur Pfarrei St. Johann Nepomuk Winkl.[2]
Ausstattung
- Blick vom Eingang zum Altarraum
- Empore mit Orgel
- Seitenschiff rechts neben dem Altarraum
- Blick vom Altar zum Ausgang
Kirchengemeinde
Die Pfarrkirche St. Johann Nepomuk in Winkl gehörte ab 2000 zusammen mit der Pfarrkirche Herz Jesu in der Gnotschaft Bischofswiesen, der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Loipl und der Pfarrkirche Sankt Michael in Strub zum römisch-katholischen Pfarrverband Bischofswiesen.[2] Dieser Pfarrverband ging ab dem 1. Juni 2019 über in den Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden,[3][4] der seither nahezu alle römisch-katholischen Kirchengemeinden des Berchtesgadener Landes umfasst.
Einzelnachweise
- St. Johann Nepomuk – Pfarrkirche, online unter erzbistum-muenchen.de
- St. Michael – Pfarrei, online unter erzbistum-muenchen.de
- Stiftsland Berchtesgaden – ehem. Pfarrverband Bischofswiesen, online unter erzbistum-muenchen.de
- Stiftsland Berchtesgaden, Pfarrverbandsstruktur erscheint nach Anklicken von „Pfarrverband“, online unter stiftsland.de.
Weblinks
- St. Johann Nepomuk – Pfarrkirche, online unter erzbistum-muenchen.de