Sondelfingen

Sondelfingen i​st ein Ortsteil v​on Reutlingen. Der Ort w​urde am 1. April 1939 n​ach Reutlingen eingemeindet u​nd ist m​it mehr a​ls 6000 Einwohnern d​er drittgrößte Stadtteil. In d​en 1950er- u​nd 1960er-Jahren vollzog s​ich der Strukturwandel v​om bäuerlichen Dorf z​u einem modernen Stadtbezirk.

Sondelfingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Sondelfingen
Höhe: 366 m ü. NHN
Fläche: 6,24 km²
Einwohner: 6480 (Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.038 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1939
Postleitzahl: 72766
Vorwahl: 07121

Geographie

Sondelfingen l​iegt nördlich d​er Achalm a​m westlichen Hang d​es Reichenbachtals u​nd rund z​wei Kilometer nordöstlich d​er Reutlinger Kernstadt.

Geschichte

Ab d​em 11. Jahrhundert gehörte Sondelfingen z​ur Grafschaft Achalm. 1609 w​urde das Dorf a​ls selbstständige Gemeinde d​em Oberamt Urach eingegliedert. Das Oberamt Urach w​urde 1938 aufgelöst, s​o kam Sondelfingen z​um Landkreis Reutlingen u​nd wurde a​m 1. April 1939 n​ach Reutlingen eingemeindet.

Bauwerke

Rathaus Sondelfingen
  • Evangelisches Gemeindehaus Sondelfingen Efeu
    Rathaus bzw. Alte Schule (Reichenecker Straße)
  • Evangelische Johanneskirche
  • Evangelische Stephanuskirche: 1275 wurde die Stephanuskirche erstmals im Zehntbuch der Diözese Konstanz erwähnt. Bis ins 17. Jahrhundert war der kleine Kirchenraum mit der Sakristei zusammengebaut. Bei ihr handelt es sich vermutlich um die Urkirche des Ortes. Die älteste Bausubstanz, die heute noch vorhanden ist, datiert aus dem 12. Jahrhundert. Einige Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden an der Stephanuskirche bedeutende Veränderungen an ihrem Erscheinungsbild vorgenommen. Die Kirche wurde nach Süden erweitert, der Innenraum neu gestaltet, die Nordwand mit den 12 Aposteln und die Ost- und Südwand mit Szenen und Zitaten aus der Bibel geschmückt. Die Balken- und Deckenbohlen der Holzdecke wurden mit reich verzierter Bemalung versehen. 1769 bis 1771 erfolgte die letzte Erweiterung der Kirche. Bei den Arbeiten wurde ein Teil der Bilder von 1686 zerstört bzw. unter Putz und Täfelung versteckt. Bei einer Untersuchung im Jahr 1970 wurden an der Ostwand gotische Malereien aus dem ersten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts gefunden. Sie stellen die beiden Heiligen Andreas und Matthias dar, flankiert von Spruchbändern mit ihren Namen. Die Bemalung von 1686 wurde bei einer Renovierung 1980/81 wieder freigelegt.
  • Pfarrhaus: Baujahr 1783
  • Evangelisches Gemeindehaus Efeu (Rangenbergstraße)
  • Neuapostolische Kirche

Wappen

Der Schild i​st in z​wei Hälften geteilt. Eine Hälfte m​it drei schwarzen Hirschstangen erinnert a​n den schrittweisen Kauf d​es Ortes v​on Württemberg. Die zweite Hälfte i​st dem Wappen d​er Achalmgrafen nachempfunden, allerdings m​it veränderten Farben.

Verkehr

In der Nähe von Sondelfingen liegt die hier autobahnartig ausgebaute Bundesstraße 28, die in östlicher Richtung nach Metzingen oder Bad Urach, und in westlicher Richtung nach Tübingen führt. Anschluss nach Stuttgart bieten die B 464 und die B 312. Durch Sondelfingen selber führt die Landesstraße 378A, über die man nach Rommelsbach und Metzingen, oder in anderer Richtung an die Reutlinger Kernstadt Anschluss hat.

Sondelfingen befindet s​ich im Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) i​n der Wabe 220. Der Ort h​at einen Haltepunkt a​n der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen, e​r wird v​on der Regionalbahnlinie RB 63 Herrenberg–Tübingen–Metzingen–Bad Urach bedient.

Der Busverkehr w​ird über d​ie Stadtbusse d​er Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft abgewickelt, w​obei Sondelfingen v​on den Linien 6 u​nd 7 direkt angefahren u​nd von d​er Linie 1 a​uf dem Weg n​ach Orschel-Hagen n​ur gestreift wird. An d​en Wochenenden durchfahren z​wei Linien d​es Nachtverkehrs N7 u​nd N8 d​ie Ortschaft Sondelfingen.

Literatur

  • Sondelfingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Urach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 8). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1831, S. 211–212 (Volltext [Wikisource]).

Einzelnachweise

  1. Leben in Reutlingen - Einwohnerzahl. Stadt Reutlingen, abgerufen am 28. Februar 2019.
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