Shorttrack-Weltcup 2000/01
Der Shorttrack-Weltcup 2000/01 war eine von der Internationalen Eislaufunion (ISU) veranstaltete Wettkampfserie im Shorttrack. Er begann am 20. Oktober 2000 im kanadischen Calgary und endete am 4. Februar 2001 im österreichischen Graz. Zum Weltcup gehörten sechs Veranstaltungen in sechs Ländern auf drei Kontinenten. Die erfolgreichsten Athleten der Wettkampfreihe waren der US-Amerikaner Apolo Anton Ohno und die Chinesin Yang Yang (A), die jeweils die Mehrkampf-Gesamtwertung gewannen.
Weltcup 2000/01 | ||
Männer | Frauen | |
Sieger | ||
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Mehrkampf-Weltcup | Apolo Anton Ohno | Yang Yang (A) |
500-Meter-Weltcup | Apolo Anton Ohno | Ewgenija Radanowa |
1000-Meter-Weltcup | Apolo Anton Ohno | Yang Yang (A) |
1500-Meter-Weltcup | Apolo Anton Ohno | Yang Yang (A) |
Staffelweltcup | Kanada | Volksrepublik China |
Nationenwertung | Südkorea | Volksrepublik China |
Wettbewerbe | ||
Austragungsorte | 6 | 6 |
Einzelwettbewerbe | 24 | 24 |
Teamwettbewerbe | 6 | 6 |
2001/02 → |
Kein Teil des Weltcups waren die internationalen Meisterschaften: die Europameisterschaft 2001 in Den Haag, die Weltmeisterschaft 2001 in Jeonju und die Teamweltmeisterschaft 2001 in Nobeyama.
Überblick
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Austragungsorte der Saison 2000/01 |
Die Saison 2000/01 war die dritte, in der ein Shorttrack-Weltcup unter diesem Namen ausgetragen wurde. Auf Beschluss des ISU Councils lobte der Weltverband zum ersten Mal Preisgelder aus: Insgesamt wurde pro Weltcupstation und Geschlecht eine Summe von 3200 US-Dollar an die ersten sechs Athleten der Mehrkampfwertung verteilt, wovon die Mehrkampfsieger bei den Frauen und bei den Männern jeweils 1000 US-Dollar erhielten. Für die Erstplatzierten der Gesamtwertung im Mehrkampf wurde am Ende des Winters zusätzlich die vierfache Summe ausgeschüttet.[1]
Ablauf und Wertung eines Weltcups
An jeder Weltcupstation fanden pro Geschlecht fünf Rennen statt: vier Einzelstrecken über 500 Meter, 1000 Meter, 1500 Meter und 3000 Meter sowie ein Staffelwettkampf (3000 Meter bei den Frauen, 5000 Meter bei den Männern). In jedem Einzelrennen wurden für die Finalteilnehmer Punkte entsprechend einer absteigenden Fibonacci-Folge vergeben, beginnend mit 34 Punkten für den ersten Rang, dann weiter mit den Werten 21, 13, 8, 5, 3, 2 und 1. Die Punktbesten der ersten drei Strecken qualifizierten sich für das 3000-Meter-Rennen. Aus den Ergebnissen aller vier Einzeldistanzen wurde das Resultat des Mehrkampfes (Overall) durch Addition der Punkte ermittelt. Zusätzlich gab es für jede Weltcupstation eine eigene Teamwertung, für die die Ergebnisse des 500-Meter-, 1000-Meter- und 1500-Meter-Rennens sowie der Staffel berücksichtigt wurden.[2]
Für alle Einzelstrecken – mit Ausnahme der 3000 Meter – sowie für den Mehrkampf, die Staffel und die Teamwertung gab es ein eigenes Weltcupklassement, das die vier besten Saisonergebnisse berücksichtigte. Für die Weltcupklassements wurden die Punkte nach einem anderen Muster vergeben als für den Mehrkampf: Hier erhielt der Sieger eines Wettbewerbs 25 Punkte, der Zweitplatzierte 24 Punkte und die weiteren Platzierten jeweils einen Punkt weniger bis zum 25. Rang.[1]
Saisonverlauf
Im vorolympischen Winter verteidigte Yang Yang (A) erfolgreich ihren Titel als Siegerin der Weltcup-Gesamtwertungen im Mehrkampf sowie über 1000 Meter und 1500 Meter. Sie gewann im Lauf der Saison acht Einzelstrecken und drei Mehrkämpfe. Die 15-jährige Weltcupdebütantin Park Hye-rim[3] aus Südkorea feierte im Oktober und Dezember sechs Siege auf Einzelstrecken und zwei in Mehrkämpfen. Den letzten Mehrkampf der Saison in Graz entschied schließlich Ewgenija Radanowa aus Bulgarien für sich. Wie im Vorjahr wurde Radanowa hinter Yang Zweite der Mehrkampf-Gesamtwertung, zudem stand sie am Saisonende an der Spitze des 500-Meter-Klassements. Die kanadische Läuferin Annie Perreault – in den Vorwintern jeweils unter den besten Zehn im Weltcup – zog sich bei einem Sturz beim dritten Weltcup in Nobeyama eine schwere Verletzung am Oberschenkel zu[4] und verpasste den Rest der Saison. Ihre Teamkollegin, die amtierende Juniorenweltmeisterin Marie-Ève Drolet, gewann im Februar 2001 zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Einzelrennen im Weltcup (über 1500 Meter in Graz).
Bei den Männern war der 18-jährige US-Amerikaner Apolo Anton Ohno der erfolgreichste Athlet des Winters. Er siegte auf zwölf Einzelstrecken sowie in drei Mehrkämpfen und stand am Saisonende an erster Stelle der Weltcup-Gesamtwertungen im Mehrkampf und aller drei Einzelstrecken. Einen seiner Weltcupsiege – über 500 Meter bei der Veranstaltung in Graz – teilte sich Ohno mit dem Kanadier Éric Bédard: Beide hatten das Ziel in der auf die Tausendstelsekunde gleichen Zeit von 42,802 Sekunden erreicht.[5] Neben Bédard feierten auch dessen Teamkollegen François-Louis Tremblay und Marc Gagnon mehrere Weltcupsiege und platzierten sich unter den besten sechs Shorttrackern im Mehrkampf-Gesamtklassement. Zudem gewannen die Kanadier vor Südkorea und China den Staffelweltcup. Der Südkoreaner Kim Dong-sung, der die Mehrkampfwertung 1999/2000 angeführt hatte, verpasste das Saisonende wegen einer Knieoperation im Januar mit anschließender Rehabilitation.[6] Li Jiajun aus China zählte wie in den beiden Vorjahren zu den konstantesten Athleten im Weltcup und war am Saisonende in drei der vier Weltcupranglisten Zweiter hinter Ohno.
Frauen
Weltcup-Übersicht
In den Staffelrennen sind jeweils – sofern nachweisbar – die Namen der im Wettkampf eingesetzten Läuferinnen vermerkt.
Weltcupstände
Männer
Weltcup-Übersicht
In den Staffelrennen sind jeweils – sofern nachweisbar – die Namen der im Wettkampf eingesetzten Läufer vermerkt.
Datum | Austragungsort | Disziplin | Erster Platz | Zweiter Platz | Dritter Platz |
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20. bis 22. Oktober 2000 | Calgary | 500 m | Apolo Anton Ohno | François-Louis Tremblay | Rusty Smith |
1000 m | Apolo Anton Ohno | Kim Dong-sung | Min Ryoung | ||
1500 m | Apolo Anton Ohno | Marc Gagnon | Bruno Loscos | ||
3000 m | Kim Dong-sung | Min Ryoung | François-Louis Tremblay | ||
Mehrkampf | Apolo Anton Ohno | Kim Dong-sung | Marc Gagnon | ||
5000 m Staffel | Südkorea |
Kanada[14] | Japan | ||
Team | Südkorea | Kanada | Japan | ||
27. bis 29. Oktober 2000 | Provo | 500 m | Apolo Anton Ohno | Li Jiajun | Takafumi Nishitani |
1000 m | Kim Dong-sung | Li Jiajun | Marc Gagnon | ||
1500 m | Li Jiajun | Kim Dong-sung | Marc Gagnon | ||
3000 m | Apolo Anton Ohno | Li Jiajun | Marc Gagnon | ||
Mehrkampf | Li Jiajun | Apolo Anton Ohno | Kim Dong-sung | ||
5000 m Staffel[7] | Südkorea
|
Kanada | Italien
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Team | Südkorea | Volksrepublik China | Kanada | ||
1. bis 3. Dezember 2000 | Nobeyama | 500 m | François-Louis Tremblay | Satoru Terao | Takafumi Nishitani |
1000 m | Marc Gagnon | Kim Dong-sung | Adam Riedy | ||
1500 m | Apolo Anton Ohno | Marc Gagnon | Kim Dong-sung | ||
3000 m | Apolo Anton Ohno | Marc Gagnon | Satoru Terao | ||
Mehrkampf | Marc Gagnon | Apolo Anton Ohno | François-Louis Tremblay | ||
5000 m Staffel | Volksrepublik China |
Kanada[15] | Vereinigte Staaten | ||
Team | Kanada | Südkorea | Vereinigte Staaten | ||
8. bis 10. Dezember 2000 | Changchun | 500 m | François-Louis Tremblay | Feng Kai | An Yulong |
1000 m | Éric Bédard | An Yulong | Rusty Smith | ||
1500 m | Apolo Anton Ohno | Min Ryoung | Éric Bédard | ||
3000 m | Apolo Anton Ohno | Min Ryoung | Rusty Smith | ||
Mehrkampf | Apolo Anton Ohno | Éric Bédard | François-Louis Tremblay | ||
5000 m Staffel | Volksrepublik China |
Vereinigte Staaten |
Kanada | ||
Team | Kanada | Vereinigte Staaten | Volksrepublik China | ||
19. bis 21. Januar 2001 Shorttrack-Europameisterschaften 2001 in Den Haag | |||||
26. bis 28. Januar 2001 | Trnava | 500 m | Éric Bédard | An Yulong | Min Ryoung |
1000 m | Li Jiajun | Fabio Carta | Min Ryoung | ||
1500 m | Li Jiajun | Lee Seung-jae | Cees Juffermans | ||
3000 m | An Jung-hyun | Lee Seung-jae | Min Ryoung | ||
Mehrkampf | Li Jiajun | Lee Seung-jae | An Jung-hyun | ||
5000 m Staffel | Kanada |
Südkorea |
Italien | ||
Team | Südkorea | Volksrepublik China | Kanada | ||
2. bis 4. Februar 2001 | Graz | 500 m | Apolo Anton Ohno Éric Bédard |
Rusty Smith | |
1000 m | Daniel Weinstein | Feng Kai | Rusty Smith | ||
1500 m | Apolo Anton Ohno | Li Jiajun | Bruno Loscos Éric Bédard | ||
3000 m | Apolo Anton Ohno | Li Jiajun | Bruno Loscos | ||
Mehrkampf | Apolo Anton Ohno | Li Jiajun | Daniel Weinstein | ||
5000 m Staffel | Kanada[16] | Volksrepublik China |
Italien | ||
Team | Volksrepublik China | Vereinigte Staaten | Kanada | ||
24. bis 25. März 2001 Shorttrack-Teamweltmeisterschaften 2001 in Den Haag | |||||
30. März bis 1. April 2001 Shorttrack-Weltmeisterschaften 2001 in Jeonju |
Weltcupstände
Mehrkampf[17]
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500 m[18]
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1000 m[19]
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1500 m[20]
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5000 m Staffel[21]
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Team[22]
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Weblinks
- Saisonüberblick 2000/01 auf shorttrackonline.info mit Links zu den archivierten Ergebnissen der einzelnen Weltcups
- Rankings der Saison 2000/01 auf shorttrack.sportresult.com, dem Datenportal der Internationalen Eislaufunion (nur 500 Meter, 1000 Meter, 1500 Meter und Staffel)
- Short Track Speed Skating World Cup (Memento vom 28. Mai 2001 im Internet Archive) auf isu.org – mit Links zu allen Ranglisten der Saison 2000/01
Einzelnachweise
- Short Track Speed Skating World Cup 2000/2001 (Memento vom 31. Dezember 2006 im Internet Archive) auf isu.org.
- Special Regulations for Short Track Speed Skating (Memento vom 30. April 2006 im Internet Archive) auf isu.org. Die 2004 auf dem ISU-Kongress in Scheveningen beschlossenen Regeln sind die ältesten vollständig im Internet archivierten. Für weitere Erläuterungen zu den Weltcupregeln der Saison 2000/01 vgl. Short Track Speed Skating World Cup 2000/2001 (Memento vom 31. Dezember 2006 im Internet Archive) auf isu.org.
- Janet Rae Brooks: China's Li Warms Up Ice for Run at Gold in 2002. In: The Salt Lake Tribune [Salt Lake City, Utah], 28. Oktober 2000, S. C1. Abgerufen am 23. Dezember 2021 via ProQuest.
- Perreault has surgery. In: The Globe and Mail [Toronto, Ontario], 2. Dezember 2000, S. 7. Abgerufen am 23. Dezember 2021 via ProQuest
- Dead-heat finish marks the end of short track. In: Toronto Star [Toronto, Ontario], 4. Februar 2001, S. E06. Abgerufen am 23. Dezember 2021 via ProQuest.
- 세계선수권대회 / 쇼트트랙 월드스타 전주서 대격돌 auf news.kmib.co.kr. 28. März 2001, abgerufen am 23. Dezember 2021.
- SCOREBOARD (10/31/2000). In: China Daily [New York, New York], 31. Oktober 2000, S. 10. Abgerufen am 23. Dezember 2021 via ProQuest.
- Short Track World Ranking Ladies Overall (Memento vom 7. Juli 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Ladies 500 m (Memento vom 7. Juli 2001 im Internet Archive).
- Short Track World Ranking Ladies 1000 m (Memento vom 4. Juni 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Ladies 1500 m (Memento vom 4. Juni 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Ladies Relay (Memento vom 10. Juli 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Ladies Teams (Memento vom 11. Juli 2001 im Internet Archive)
- Canadians win two more medals at World Cup event. In: Standard - Freeholder [Cornwall, Ontario], 23. Oktober 2000, S. 12. Abgerufen am 23. Dezember 2021 via ProQuest.
- Gagnon golden at skate meet ; Montrealer takes gold, two silver as he continues comeback. In: Toronto Star [Toronto, Ontario], 4. Dezember 2001, S. SP10. Abgerufen am 23. Dezember 2021 via ProQuest.
- Canada wins short-track title. In: The Globe and Mail [Toronto, Ontario], 5. Februar 2001, S. 7. Abgerufen am 23. Dezember 2001 via ProQuest.
- Short Track World Ranking Mens Overall (Memento vom 7. Juli 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Mens 500 m (Memento vom 2. Juli 2001 im Internet Archive).
- Short Track World Ranking Mens 1000 m (Memento vom 4. Juni 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Mens 1500 m (Memento vom 1. Juni 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Mens Relay (Memento vom 10. Juli 2001 im Internet Archive)
- Short Track World Ranking Mens Teams (Memento vom 9. Juli 2001 im Internet Archive)