Hainbach (Woogbach)
Der Hainbach, historisch auch Heimbach (siehe Abschnitt Geschichte), am Unterlauf auch Wooggraben[1][2] und Krebsbächel, ist ein gut 33 km langer Bach in Rheinland-Pfalz und ein rechter Zufluss des Woogbachs.
Hainbach am Unterlauf auch Wooggraben und Krebsbächel | ||
Hainbach innerhalb von Walsheim | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2378964 | |
Lage | Dahn-Annweiler-Felsenland
Haardtrand
Vorderpfälzer Tiefland
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Woogbach → Speyerbach → Rhein → Nordsee | |
Quelle | an der Südostflanke des Roßbergs in der Haardt 49° 15′ 31″ N, 8° 2′ 23″ O | |
Quellhöhe | 423 m ü. NHN[1] | |
Mündung | am nordöstlichen Ortsrand von Dudenhofen von rechts in den Woogbach, einen linken Seitenarm des Speyerbachs 49° 19′ 6″ N, 8° 23′ 36″ O | |
Mündungshöhe | ca. 101 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 322 m | |
Sohlgefälle | ca. 9,6 ‰ | |
Länge | 33,6 km[1] | |
Einzugsgebiet | 53,9 km²[1] |
Im Mittelalter lag am Mittellauf des Hainbachs ein befestigter Klosterhof, die Komturei Heimbach, die einer katholischen Ordensgemeinschaft als regionales Verwaltungszentrum diente.
Geographie
Verlauf
Die Hauptquelle des Hainbachs entspringt in 423 m Höhe an der Südostflanke des 637 m hohen Roßbergs in der Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwalds, zwei linke Nebenquellen liegen 100 m entfernt. Anschließend umfließt der Bach den Teufelsberg (597,6 m) zunächst westlich und dann südlich. Nach 4 km verlässt er zwischen Frankweiler und Gleisweiler (hier speist er die einzigartige Walddusche) das Mittelgebirge, passiert die schmale Hügelzone des Grabenbruchs, wo er die Deutsche Weinstraße unterquert, und tritt in die Rheinebene ein. Anfangs in östlicher, später in nordöstlicher Richtung durchfließt der Hainbach nacheinander Böchingen, Walsheim, Knöringen, Essingen und am südlichen Rand des Gäus die Gemeinde Hochstadt, die Gemarkungen von Zeiskam und Lustadt und die Gemeinde Weingarten. In Schwegenheim wendet er sich nach Norden, ab Harthausen wird er Wooggraben genannt und ändert seine Laufrichtung nach Osten. Am südwestlichen Ortsrand von Dudenhofen unterquert er den in Dammlage geführten Speyerbach in einer Dole, die nach den früher für die Unterhaltung des Durchlasses zuständigen zwölf Erbbeständern Zwölfmanndole genannt wurde.[3] Er passiert den Ort als Krebsbächel in einem größtenteils kanalisierten Bett und mündet schließlich am nordöstlichen Ortsrand direkt nördlich der Bundesstraße 39 auf etwa 101 m Höhe von rechts in den Woogbach. Dieser wird auch Nonnenbach[2] genannt und ist ein gut 9 km langer linker Abzweig des Speyerbachs, der kurz vor der Mündung des Speyerbachs wieder in dessen rechten Hauptarm zurückfließt.
Zuflüsse
Der Hainbach besitzt zwei rechte Zuflüsse, die beide aus der Hügelzone des Grabenbruchs kommen. Der etwa 2,5 km lange Ranzgraben hat seine Quelle südlich von Böchingen und seine Mündung oberhalb von Walsheim. Der etwa 4 km lange Schleidgraben entspringt östlich von Landau-Nußdorf und mündet am Südrand von Essingen.
Geschichte
1185 schenkte Kaiser Friedrich Barbarossa dem Johanniterorden umfangreiche Ländereien auf der Gemarkung von Zeiskam nördlich des Dorfes am Hainbach. Der Orden, dessen katholische Nachfolgeorganisation nach der Reformationszeit Malteserorden hieß, gründete dort sein regionales Verwaltungszentrum, die Komturei Heimbach, und benannte sie nach dem Bach, dessen Name damals mit m geschrieben wurde.
1525 im Bauernkrieg wurde die Anlage samt Kirche durch aufrührerische Bauern des Nußdorfer Haufens gebrandschatzt und auf Dauer zerstört. 2011 eröffnete die Gemeinde Zeiskam bei den spärlichen Überbleibseln der Komturei ein Denkmal in der Form eines gotischen Spitzbogens aus Sandstein.
Einzelnachweise
- GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- Wooggraben lautet in der RP-Wasserwirtschaftsverwaltung der offizielle Name für den gesamten Hainbach, während der Woogbach dort als Nonnenbach geführt wird.
- Philipp Fauth: Hydrographisches vom Speyerbache. In: Pfälzische Heimatkunde. Band I. Verlag des Historischen Museums der Pfalz, Speyer 1905, S. 10–11.