Schwabach (Regnitz)

Die Schwabach ist ein knapp 33 km langer Fluss in Franken, der in Erlangen von rechts in die Regnitz mündet. Sie ist ein Gewässer 2. Ordnung[3].

Schwabach
Die Schwabach in Erlangen

Die Schwabach in Erlangen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 242382
Lage Fränkische Alb

Fränkisches Keuper-Lias-Land

  • Vorland der Nördlichen Frankenalb[1]

Bayern

Flusssystem Rhein
Abfluss über Regnitz Main Rhein Nordsee
Quelle bei Bremenhof nördlich von Igensdorf-Pommer
49° 39′ 43″ N, 11° 10′ 14″ O
Quellhöhe 445 m ü. NHN[BA 1]
Mündung in Erlangen von rechts und Ostsüdosten in die Regnitz
49° 36′ 31″ N, 10° 59′ 51″ O
Mündungshöhe 270 m ü. NHN[BA 1]
Höhenunterschied 175 m
Sohlgefälle 5,4 
Länge 32,6 km[GV 1]
Einzugsgebiet 192,84 km²[GV 2]
Abfluss am Pegel Erlangen[2](98,9 % des Einzugsgebietes)
AEo: 189 km²
Lage: 2,2 km oberhalb der Mündung
NNQ (09.09.1951)
MNQ 1936–2006
MQ 1936–2006
Mq 1936–2006
MHQ 1936–2006
HHQ (29.07.1941)
20 l/s
214 l/s
1,51 m³/s
8 l/(s km²)
26,8 m³/s
105 m³/s

Geographie

Verlauf

Die Schwabach entspringt auf einer Höhe von 445 m ü. NHN nördlich der Einöde Bremenhof nahe dem Dorf Pommer, einem Gemeindeteil von Igensdorf.

Sie fließt zunächst in südöstlicher, ab Igensdorf kurz in südlicher, ab Eckental am längsten in westlicher Richtung. Im Schwabachtal liegen die Gemeinden Igensdorf, Eckental, Kleinsendelbach, Neunkirchen am Brand, Dormitz, Uttenreuth und Buckenhof.

In Erlangen mündet die Schwabach auf einer Höhe von 270 m ü. NHN von rechts in die Regnitz.

Der etwa 32,6 km lange Lauf der Schwabach endet ungefähr 175 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 5,4 ‰.

Einzugsgebiet

Das 192,84 km² große Einzugsgebiet der Schwabach erstreckt sich von der Nördlichen Frankenalb bis zum Vorland der Nördlichen Frankenalb und wird durch sie über die Regnitz, den Main und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Nordosten an das Einzugsgebiet des Trubachs, der über die Wiesent in die Regnitz entwässert;
  • im Osten an das der Schnaittach, die über die Pegnitz in die Regnitz entwässert;
  • im Südosten an die Einzugsgebiete der beiden Pegnitz-Zuflüsse Röttenbach und Bitterbach
  • im Süden an das Einzugsgebiet der Gründlach, die in die Regnitz mündet;
  • im Südwesten an die Einzugsgebiete der beiden kleinen Regnitz-Zuflüsse Hutgraben und Röthelheimgraben;
  • im Nordwesten an das Einzugsgebiet der Trubbach, die in die Regnitz mündet und
  • im Norden an das des Ehrenbachs, der in die Wiesent mündet.

Das Einzugsgebiet wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt. Die höchste Erhebung ist der Hetzleser Berg mit einer Höhe von 549,3 m ü. NHN im Nordosten des Einzugsgebiets.

Zuflüsse

Von der Quelle zur Mündung. Längenangaben nach Eigenmessung auf dem BayernAtlas. Auswahl.

  • Vordere Schwabach (rechts), ca. 2,6 km, östlich von Pommer auf 370 m ü. NHN
  • Brühlbach (links), ca. 2,1 km, südwestlich von Walkersbrunn auf 355 m ü. NHN
  • Thüsserbach (links), ca. 1,4 km, nördlich von Letten auf 347 m ü. NHN
  • Rödlaserbach (rechts), ca. 3,3 km, nördlich von Letten auf 346 m ü. NHN
  • Lindelbach (rechts), ca. 3,2 km, nördlich von Stöckach auf 330 m ü. NHN
Der Aubach
  • Aubach, zuletzt Mühlbach (links) ca. 3,2 km (mit Kalkach 6,42 km), südlich von Igensdorf auf 324 m ü. NHN
  • Mühlbach (links), ca. 5,9 km (mit Hainbüchachgraben), westlich von Ebach auf 318 m ü. NHN
  • Egelseebach (rechts), ca. 3,4 km, nordwestlich von Forth auf 314 m ü. NHN
  • Eckenbach (links), ca. 4,9 km (mit Dorfbach ca. 7,0 km), zwischen Forth und Brand auf 312 m ü. NHN
  • Steppbach (links in den linken Teilungslauf), 3,9 km, südlich von Steinbach auf 306 m ü. NHN
  • Steingraben (rechts in den rechten Teilungslauf), 1,5 km, südlich von Steinbach auf 307 m ü. NHN
  • Geroldsbach (links), 1,1 km (mit Kübelsbach 3,4 km), südlich von Kleinsendelbach auf 305 m ü. NHN
  • Sendelbach (rechts), 5,4 km, bei Kleinsendelbach auf 306 m ü. NHN
  • Brannbach (rechts), 3,5 km, nördlich von Gabermühle auf 299 m ü. NHN
  • Kugelgraben (links), 2,3 km, westlich von Gabermühle auf 298 m ü. NHN
  • Brandbach (rechts in die Schwabach selbst), 6,7 km (mit Schlierbach 8,8 km), südlich von Dormitz auf 296 m ü. NHN
  • Kreuzweihergraben (links in den Teilungslauf Alte Schwabach)
  • Sandbuckgraben (links)
  • Weiherbach (Weihergraben)[4], (rechts)
  • Weihergraben[5] (Uttenreuther Graben)[6], (rechts)
  • Muckenbach (links)
  • Tennenbach (rechts)
  • Wolfsäckergraben (rechts)

Orte

Reihenfolge von der Quelle zur Mündung nach Erstberührung.

Hochwasser

Winterhochwasser an der Schwabach

Gelegentlich führt die Schwabach Hochwasser (zuletzt im Januar 2021[7]), in der Regel im Winter nach der Schneeschmelze sowie nach extremen Regenfällen. Der Wasserstand wird an mehreren Messstellen überwacht, in Hetzles an verschiedenen Quellen[8], in Büg bei Forth und in Erlangen am Bürgermeistersteg. Bei Hochwasser werden bestimmte Wege in Ufernähe gesperrt. Größere Schäden sind aufgrund der weitgehend naturbelassenen oder zumindest unverbauten Überschwemmungsflächen selten. Dazu trägt auch bei, dass die Schwabach 2001 an einigen Stellen im Stadtgebiet von Erlangen renaturiert wurde.[9]

In der Gemeinde Uttenreuth hat man allerdings festgestellt, dass bei einem hundertjährlichen Hochwasser ca. 60 Gebäude betroffen wären. Aus diesem Grund wurde über den Bau eines Deiches oder auch andere Schutzmaßnahmen beraten.[10][11] In Erlangen gab es 2012 Schutzmaßnahmen im Bereich der Schleifmühle.[12] Zudem wurden 2014 weitere Schutzmaßnahmen im Bereich der Essenbacher Brücke zur Vorsorge für den Fall eines hundertjährlichen Hochwassers geplant.[13]

Mühlen

Die Habernhofermühle

Die Schwabach trieb eine Reihe von Mühlen an[14] (aufgeführt in Fließrichtung): die Lettenmühle bei Dachstadt, die Lindenmühle bei Frohnhof, die Brandermühle bei Brand, die Steinbacher Mühle, die Sendel- und die Minderleinsmühle bei Kleinsendelbach, die Gaber- und die Langenbruckermühle südlich von Dormitz, die Habernhofermühle bei Weiher, die Uttenreuther Mühle, die Buckenhofer Mühle, die Schleifmühle und die Essenbacher Mühle[15] in Erlangen.

Im Energie-Atlas Bayern sind zur Zeit (Stand Juli 2019) zwölf Standorte von Wasserkraftanlagen an der Schwabach verzeichnet, sowie einer an einem Zufluss in Gräfenberg.[16]

Wehre

"Fünf Schützen bei Uttenreuth

Südlich von Uttenreuth befinden sich die Reste der ehemaligen Wehranlage "Fünf Schützen". Mit dem Wehr wurde früher mit Hilfe von fünf Schützen die Schwabach aufgestaut. Das aufgestaute Wasser wurde dann in Kanäle auf die Talwiesen geleitet. Die ehemaligen Wässerwiesen werden heute nicht mehr bewirtschaftet und die Schütze wurden abgebaut.[17]

Literatur

Commons: Schwabach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

BayernAtlas („BA“)

Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt: Lauf der Schwabach
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)

  1. Höhe abgefragt auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte (Rechtsklick).

Gewässerverzeichnis Bayern („GV“)

  1. Länge nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 47 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  2. Einzugsgebiet nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 47 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)

Andere

  1. Karl Albert Habbe: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 153 Bamberg – Ein Problembündel und ein Gliederungsvorschlag. In: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft 2003/2004, S. 55–102 (PDF-Download)
  2. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 99, abgerufen am 7. März 2021, Auf: regierung.unterfranken.bayern.de (PDF, deutsch, 23,6 MB).
  3. Auf Verkündungsplattform Bayern
  4. Weihergraben bei BayernAtlas
  5. Weihergraben bei der Parzellarkarte
  6. Konzept gegen Hochwasser. Abgerufen am 26. September 2021.
  7. Abfluss: Gesamtzeitraum Erlangen / Schwabach. Abgerufen am 13. August 2021.
  8. Station Hetzlesquellen 1-5. Abgerufen am 26. Juli 2019. im Teileinzugsgebiet des rechten Zuflusses Brandbach
  9. Umweltreport Wirtschaftsraum Erlangen, Ausgabe 2007 (PDF; 104 kB)
  10. Online-Ausgabe der Erlanger Nachrichten vom 27. September 2013
  11. Eigener Bericht zur Sitzung des Gemeinderats (21.4.2015) « Unabhängige Uttenreuth. Abgerufen am 11. November 2018 (deutsch).
  12. Grüner Seitenarm für künftiges Hochwasser. Abgerufen am 21. Juni 2021.
  13. Online-Ausgabe der Erlanger Nachrichten vom 11. Dezember 2014
  14. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung
  15. nordbayern.de, Nürnberg, Germany: 8. Februar 1964: Wasser auf die Mühlen durch Gesetz geregelt. (nordbayern.de [abgerufen am 26. September 2017]).
  16. Karten und Daten zur Energiewende | Energie-Atlas Bayern. Abgerufen am 26. Juli 2019.
  17. Infotafel "Fünf Schützen"
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.