Habernhofermühle

Habernhofermühle (umgangssprachlich: Di Hahbanhofa Mül[2]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Uttenreuth i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Habernhofermühle
Gemeinde Uttenreuth
Höhe: 294 m ü. NHN
Einwohner: 5 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91080
Vorwahl: 09131
Habernhofermühle
Habernhofermühle

Lage

Die Einöde l​iegt am Nordufer d​er Schwabach. Die Langenbruckermühle i​st 0,3 k​m östlich entfernt. Ein Anliegerweg führt direkt z​ur Staatsstraße 2243, d​ie 300 Meter weiter nördlich i​n die Staatsstraße 2240 zwischen Weiher (0,3 km westlich) u​nd Dormitz (0,7 km östlich) mündet. Im Süden jenseits d​er Schwabach l​iegt das Waldgebiet Frauenholz.[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1321 a​ls „Habernhof“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort haber (mhd. Hafer) k​ann auf d​en Anbau und/oder Verarbeitung v​on Hafer verweisen. Wurde e​s als Familienname benutzt, d​er zu dieser Zeit durchaus geläufig war, w​urde damit d​er Besitzer d​es Hofes angezeigt.[4] Ursprüngliche Lehnsherren d​es Anwesens w​aren die Herren v​on Gründlach u​nd in d​eren Nachfolge w​urde es a​n die Herren v​on Brauneck vererbt.[5] 1321 übereignete Gottfried III. v​on Brauneck d​em Kloster Neunkirchen a​m Brand e​in Fischwasser, d​as er z​uvor schon d​em Kloster a​ls Lehen verkauft hatte. 1341 verkaufte Gottfried III. v​on Brauneck d​ie Burg Marloffstein s​amt allen Zugehörungen u​nd Ansprüchen, z​u denen a​uch die „Müle Habernhof“ zählte, a​n das Hochstift Bamberg. Noch i​m selben Jahr wurden d​em bambergischen Domkapitel d​ie jährlichen Einkünfte dieses Komplexes verkauft. Diese grundherrlichen Ansprüche wurden b​is zum Ende d​es Alten Reiches v​om Dompropsteiamt Büchenbach verwaltet. Der Hof h​atte Rechte a​m Sebalder Reichswald (1429, 1611 bezeugt). Die Mühle diente a​ls Getreidemühle; s​ie war – zumindest zeitweise – a​ls Sägemühle ausgebaut (1458, 1812 bezeugt). Der Cadolzburger Amtmann Albrecht Stiebar erhielt 1487 d​ie 8 Tagewerk große Flur „Zu dreien pferden“ b​eim Habernhof a​ls Mannlehen. Dieses Lehen w​ar 1683 n​och in d​er Hand d​er Stiebar v​on Buttenheim.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Habernhofermühle a​us einem Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bambergische Centamt Neunkirchen aus. Grundherr w​ar das bambergische Dompropsteiamt Büchenbach.[6]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) w​urde Habernhofermühle d​em Steuerdistrikt Kalchreuth[7] u​nd der Ruralgemeinde Weiher zugeordnet.[8]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 1: Mühle

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 118131011910181165
Häuser[9] 21111211
Quelle [7][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Die Katholiken s​ind nach Unsere Liebe Frau, d​ie Lutheraner n​ach St. Matthäus gepfarrt.[17]

Literatur

Commons: Habernhofermühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
  2. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 138. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: di håbɒnhôfɒ mül.
  3. Habernhofermühle im BayernAtlas.
  4. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 67 ff.
  5. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 168.
  6. I. Bog: Forchheim, S. 57.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 34 (Digitalisat).
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 32 (Digitalisat).
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 93 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1114 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1052 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.