Schwülper

Schwülper ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Papenteich im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen. Die Gemeinde grenzt im Südwesten direkt an Braunschweig.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Gifhorn
Samtgemeinde: Papenteich
Höhe: 73 m ü. NHN
Fläche: 20,94 km2
Einwohner: 7280 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 348 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38179
Vorwahl: 05303
Kfz-Kennzeichen: GF
Gemeindeschlüssel: 03 1 51 027
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßstr. 8a
38179 Schwülper
Website: www.gemeinde-schwuelper.de
Bürgermeister: Brigitte Brinkmann (SPD)
Lage der Gemeinde Schwülper im Landkreis Gifhorn
Karte
Gemeindeverwaltung

Geografie

Geografische Lage

Durch die Gemeinde verläuft die A 2, zu der die Gemeinde einen Anschluss hat, und die Bundesstraße 214, die hier den Titel „Deutsche Fachwerkstraße“ führt. Durch die Gemeinde fließen die Oker, die Schunter und der Bickgraben. Die letzteren beiden münden hier in die Oker.

Der höchste Punkt mit 87 m ü. NHN liegt im Klosterholz östlich der Ortschaft Lagesbüttel.

Bevölkerung

Am 31. Dezember 2015 wohnten in der Gemeinde Schwülper 7127 Menschen[2], davon fast die Hälfte im Kernort Groß Schwülper. Die Bevölkerungsentwicklung in historischer Zeit ist für alle Ortsteile getrennt belegt.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören die ehemaligen Gemeinden und Wohnplätze Groß Schwülper, Hülperode, Klein Schwülper, Lagesbüttel, Rothemühle und Walle.[3]

Geschichte

  • um 1000: Erste Erwähnung von Groß Schwülper als „Suilbore“
  • 1618: Das Hospital „St. Gerbharde“ wird in Groß Schwülper gebaut
  • 1847: Gründung der Ziegelei Groß Schwülper
  • 1906: Kalibohrungen durch die Gesellschaft „Glückauf“ zwischen Gr. Schwülper und Lagesbüttel
  • 1912: Einrichtung einer zweiklassigen Volksschule
  • 1951: Verkauf der Ziegelei und Umwandlung in eine Gaststätte
  • 1972: Abriss des Schlosses Groß Schwülper
  • 2021: Die Gemeindeverwaltung zog in einen Neubau um

Ur- und Frühgeschichte

Zeichen menschlicher Besiedlung in der Gemarkung von Schwülper reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. So wurden während der Okerregulierung 1878 mehrere Funde aus dieser Zeit sowie aus der Eisen- und Bronzezeit gefunden. Dazu gehörten Mammutknochen, ein Einbaum sowie Bronze- und Eisenwerkzeuge. Die Ufer der Oker gehören vermutlich zu den ältesten Siedlungsplätzen im Papenteich.

Freiherren von Marenholtz

Groß Schwülper gehörte seit dem Mittelalter zum Besitz derer von Marenholtz. Asche von Marenholtz erwarb 1604 das Gut Schwülper von Eberhardt von Marenholz. († 1. November 1633), der sich in Ostfriesland niedergelassen hatte, und begründete die jüngere Linie des Hauses Schwülper:

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Schwülper durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Groß Schwülper, Klein Schwülper, Lagesbüttel und Walle neu gebildet.[4]

Politik

Rat

Die letzte Kommunalwahl fand am 11. September 2016 bei einer Wahlbeteiligung in Schwülper von 63,23 % statt. Seitdem setzt sich der Rat der Gemeinde Schwülper wie folgt zusammen:

Wappen

Wappen von Schwülper
Blasonierung: „Das Wappen der Gemeinde zeigt auf rotem Grund einen stilisierten, silbernen Eichenstamm, von dem zu jeder Seiten jeweils ein Eichenblatt herabhängt.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1981 geschaffen und knüpft an das älteste, mit Groß Schwülper verbundene Wappen an, dem Wappen der Herren von Swilbere. Das Wappen symbolisiert mittels der jungen Eichentriebe Überleben und Wachstum, trotz überstandener schwerer Zeiten, symbolisiert durch den geästeten (fast kahlen) Eichenstamm.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereinswesen

  • Schützenverein
  • SV Groß Schwülper
  • TC Schwülper Tennisverein
  • ASV Groß Schwülper
  • Chorgemeinschaft 1864 Groß Schwülper
  • Medienwerkstatt Schwülper
  • TSV Rothemühle
  • Dorf & Leben Schwülper/Menschen, Märkte, Miteinander e. V.
  • FC Schwülper
  • MTV Walle
  • SG Lagesbüttel

Bildung

1912 wurde eine zweiklassige Volksschule eingerichtet. Das dafür gebaute Gebäude dient heute als Gemeindebüro. Daneben gab es noch die „Höhere Privatschule Gr. Schwülper“, die in den Räumen des Hospitals St. Gebharde untergebracht war. Heute besuchen die Jugendlichen in der Gemeinde Schwülper in der Regel entweder die OBS Papenteich in Groß Schwülper, das Lessinggymnasium in Braunschweig-Wenden oder eine berufsbildende Schule in Gifhorn. Außerdem gibt es noch eine Grundschule.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Ostermarkt in Groß Schwülper zwei Wochen vor Ostersonntag
  • Herbstmarkt in Groß Schwülper am zweiten Sonntag im September
  • Adventsmarkt in Groß Schwülper am ersten Advent
  • Tag des offenen Denkmals in der Stiftsanlage Braunschweiger Str. 10
  • Märchenwald der Chorgemeinschaft (alle zwei Jahre)
  • Adventskonzert
  • Kulturnacht (alle zwei Jahre)
  • Bürgerbrunch für den guten Zweck (jährlich im Sommer auf dem Holste-Hof)
  • Hofbrauhaus Wolters Cup (Fußballturnier des FC Schwülper – jährlich im Sommer – 2019 in der 32. Auflage)
  • Papenteich-Cup (Fußballhallenturnier des FC Schwülper am ersten oder zweiten Samstag im Jahr – 2019 in 6. Auflage)

Sehenswürdigkeiten

  • „Bürgerhaus“ Groß Schwülper (Zweiständerhaus aus dem Jahr 1725)
  • Standbild „Spargelfrauen“ auf dem Schlossplatz
  • Ehemaliges Hospital mit Stiftskapelle in Groß Schwülper. 1618 von Gebhard von Mahrenholtz erbaut, seit 1969 in Besitz der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Schwülper. Von 1946 an wurde die Kapelle von Baptisten sowie Katholiken der Pfarrvikarie Meine gemeinsam genutzt.[5]
  • St.-Nikolaus-Kirche in Groß Schwülper
  • „Rote Mühle“, Wassermühle in Rothemühle
  • St.-Christinen-Kirche in Walle
  • Zusammenfluss von Schunter und Oker

Persönlichkeiten

Literatur

  • Carl Brandt: Schwülper. Ein Stück niedersächsische Heimatgeschichte. Hildesheim 1912.
  • Heinz Klose: Geschichtliches aus dem Kirchspiel Gr. Schwülper. In: Kirchen, Kapellen und Schulen. Gifhorn 1986.
  • Hermann Voges: Zur Geschichte des Dorfes Klein-Schwülper. In: Hannoversche Geschichtsblätter 1902. Jahrgang 5, H. 6, S. 269–271
  • SCHWÜLPER Kr. Gifhorn. Ev. St. Nikolaus-Kirche. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, Seite 1194 f.
Commons: Schwülper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Papenteicher Nachrichten, Ausgabe 465, Gifhorn März 2013, S. 5
  3. Gemeinde Schwülper: Daten/Fakten@1@2Vorlage:Toter Link/www.gemeinde-schwuelper.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 226.
  5. Geschichte der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Schwülper, abgerufen am 13. September 2017.
  6. Klaus Mlynek: Hoppenstedt, (1) Carl Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 178; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
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