Lagesbüttel

Lagesbüttel ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwülper in Niedersachsen. Die Ortschaft hat etwa 1500 Einwohner und ist Teil der Samtgemeinde Papenteich im Landkreis Gifhorn.

Lagesbüttel
Gemeinde Schwülper
Höhe: 74 m ü. NN
Fläche: 6,7 km²
Einwohner: 1381 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38179
Vorwahl: 05303
Karte
Lage von Lagesbüttel in der Samtgemeinde Papenteich

Geografie

Geografische Lage

Lagesbüttel grenzt nordöstlich an die Stadt Braunschweig (Ortsteil Harxbüttel), gehört aber seit 1974 zur Gemeinde Schwülper und damit zum Landkreis Gifhorn. Lagesbüttel befindet sich etwa einen Kilometer nordöstlich des Hauptortes Groß Schwülper. Nächstgelegene Städte sind Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Wolfenbüttel, Gifhorn, Peine und Celle. Der Bickgraben fließt durch Lagesbüttel hindurch, bevor er bei Groß Schwülper in die Oker mündet.

Nachbarorte

* Entfernungsangaben beziehen sich jeweils auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.

Stadt Gifhorn (18 km)
Ortsteil Groß Schwülper (1 km) Gemeinde Adenbüttel (5 km) Vordorf-Rethen (4 km)
Vordorf-Eickhorst (4 km) Stadt Wolfsburg (26 km)
Ortsteil Walle (1 km) Braunschweig-Harxbüttel (1 km)
Braunschweig Stadtzentrum (15 km)

Bevölkerung

Jahr Einwohner[1][2] Jahr Einwohner[3]
18211501950478
18711631961467
19122421970935
192524919801168
193324119901174
193925620001365

Die Bevölkerungsentwicklung in historischer Zeit ist für Lagesbüttel unabhängig von der Gemeinde Schwülper belegt. Seit der Eingemeindung und der Gründung der Samtgemeinde 1974 wurde die Einwohnerentwicklung für den Ortsteil Lagesbüttel von der Samtgemeinde Papenteich dokumentiert. Zum 31. Dezember 2008 hatte Lagesbüttel 1404 Einwohner.[4]

Geschichte

Jahr Ortsnamen
~1250Lewardesbutle
~1250Lauwerdesbutle
1330Lauredesbutle
~1400Lauerdesputelden
1413Lauersbuttel
1436Lawersbuttle
1467Lagesbutell

Die erste urkundliche Erwähnung Lagesbüttels ist für das Jahr 1191 unter dem Namen „Lewardesbutle“ nachgewiesen. Siedlungshistorisch gehört Lagesbüttel damit zu den Büttel-Ortschaften. Nahm man zunächst an, dass „Lewardesbutle“ eine Wüstung bezeichnete, konnte man später über die verschiedenen Ortsnamen die Verbindung zum heutigen Lagesbüttel nachweisen.

Der Welfe Otto das Kind, der Neffe Ottos IV., erhielt Lagesbüttel 1235 als Reichslehen des Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Später gab es Streitigkeiten zwischen den Lüneburg-Cellern und den Braunschweig-Wolfenbüttelern über das Gebiet. 1318 schenkte Balduin von Wenden dem Kloster Riddagshausen das halbe Dorf Querum im Tausch gegen das frühere Lauredesbutle.

Daraufhin wurde 1380 das Dorf geplündert und 1387 im so genannten „Großen Brand“ fast vollständig zerstört. Laut Lehnsregister des Bischofs Gottfried v. Minden (um 1300) hatten Mönche in Lauwerdesbuttle vier Höfe in Besitz. Nach dem Wiederaufbau sind für 1583 fünf Ackerhöfe und zwei Kothöfe dokumentiert. 1713 kamen auch ein Krüger und ein Schneider nach Lagesbüttel. Um 1800 wurde das alte Schulhaus gebaut, welches sich jetzt im Unterdorf befindet. Die Angliederung an den Landkreis Gifhorn erfolgte im Jahr 1885.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereinswesen

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftliche Entwicklung

Bis zum Zweiten Weltkrieg war Lagesbüttel rein landwirtschaftlich geprägt. Erst in den 1960er Jahren wurde es insbesondere durch die Nähe zum VW-Werk und die allgemeine Wirtschaftslage zu einer Wohngemeinde, aus der die meisten auspendeln.

1990 standen in der kleinen Ortschaft ein Supermarkt, eine Bank, eine Post, ein Getränkehandel, ein Gasthaus und zwei Kfz-Firmen. In den folgenden Jahren allerdings wurde rationalisiert und Supermarkt, Bank und Post zogen in größere Nachbarortschaften. Nachdem das Gewerbegebiet "Innovationspark Lagesbüttel" im Nordosten eingerichtet wurde lassen sich zunehmend Firmen am Ortsrand nieder.

Öffentliche Einrichtungen

  • Schulwesen: Im Ort gibt es im Rahmen der Daseinsfürsorge einen Kindergarten und seit 2003 ein Sportzentrum mit einer Sporthalle. Die ehemalige Grundschule wurde 2014 zur Kinderkrippe umgebaut.
  • Feuerwehr und Zivilschutz: Freiwillige Feuerwehr.

Quellen

  1. Brand, Renate: Papenteich in alten Ansichten, Eschenbach 1995, ISBN 3-89570-057-6
  2. Verwaltungsgeschichte Gifhorn bis 1939
  3. Papenteicher Nachrichten, Ausgabe 395 - Mai 2007, Seite.5
  4. Nahverkehrsplan 2008 für den Großraum Braunschweig - 2008, Seite.2 (PDF-Datei; 884 kB)
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