Schloss Schenna
Das Schloss Schenna in Schenna bei Meran ist eines der bedeutendsten Schlösser in Südtirol. Heute kann man das Schloss und die ehemals von der gräflichen Familie bewohnten Prunkräume in persönlichen Führungen des Grafen von Spiegelfeld, Schwager des Eigentümers, besichtigen.
Geschichte
Die Herren von Schenna treten als Ministerialen der Grafen von Tirol im Lauf des 12. Jahrhunderts in Erscheinung.[1] Das Schloss wurde um das Jahr 1350 anstelle der alten Burg Schenna,[2] welche noch 1346 in einer Urkunde erwähnt wurde, von Petermann von Schenna, 1352–1369 Landeshauptmann von Tirol und Burggraf zu Tyrol, erbaut. Um diese Zeit war Margarete die letzte Görzer Gräfin von Tirol. Eine ganze Reihe namhafter Tiroler Adelsfamilien waren Besitzer des Schlosses, so die Herren von Starkenberg, die es 1423 an Herzog Friedrich mit der leeren Tasche verloren, oder ab 1496 die Liechtenstein-Kastelkorn.
1845 kaufte Erzherzog Johann das Schloss, der es nach seinem Tod seinen Nachkommen, den Grafen von Meran, überließ. Es ist noch heute in ihrem Besitz (Eigentümer ist Franz Graf von Meran aus Schloss Stainz), wird von Mitgliedern der Familie bewohnt und bewirtschaftet. Zum Besitz gehören heute nicht nur das Schloss, sondern auch das Mausoleum am Kirchhügel von Schenna, wo Erzherzog Johann und seine Familie ihre letzte Ruhestätte fanden, sowie der Thurnerhof als landwirtschaftlicher Betrieb und traditionelles Wirtshaus.
Die Sammlung
Zu den Sammlungen Erzherzog Johanns, welche in vielen Räumen des Schlosses ausgestellt sind, zählen Gemälde und zahlreiche Porträts seiner habsburgischen Ahnen, die seine tiefe Verwurzelung zu seiner österreichischen Heimat zeigen. Außerdem befindet sich in dem Schloss die größte private Andreas-Hofer-Sammlung, weiterhin Gemälde von Johanns Kammermalern (Eduard Gurk und Matthäus Loder), die eindrucksvolle Landschaftsbilder geschaffen haben, Gebrauchsgegenstände aus Johanns Privatbesitz, sowie eine Sammlung verschiedenster Waffen aus dem 12. bis 19. Jahrhundert.
Veranstaltungen
Auf Schloss Schenna fand 2011 erstmals die Gourmet-Veranstaltung "Sterne, Schlösser, Almen" statt.[3] Beteiligt waren u. a. die Köche Gerhard Wieser und Alois Haller.
Literatur
- David von Schönherr: Das Schloß Schenna, seine Geschichte und seine Besitzer. Pötzelberger, Meran 1886 (Digitalisat).
- Franz Spiegelfeld: Schloss Schenna. Lebendige Vergangenheit entdecken (= Burgen. Band 2). Schnell und Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2040-6.
- Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 155–169.
Weblinks
- www.schloss-schenna.com
- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- Schloss Schenna auf burgenwelt.org (Historie)
Einzelnachweise
- Geschichte (Memento des Originals vom 2. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , schenna.com
- Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 152–154.
- Feinschmeckerfestival in Südtirol: Jause deluxe. auf: Spiegel online. 13. Juli 2011.