Schienenverkehr in Turkmenistan

Der Schienenverkehr in Turkmenistan wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Türkmendemirýollary auf einem 4980 km langen Netzwerk mit einer Spurweite von 1520 mm (russische Breitspur, 4 Fuß 112732 Zoll) betrieben.

Schienenverkehr in Turkmenistan
Diesellokomotive CKD9A
Diesellokomotive CKD9A
Strecke der Schienenverkehr in Turkmenistan
Personenzug von Aşgabat nach Türkmenbaşy
Spurweite:1520 mm (Russische Spur)
Türkmenbaşy
Balkanabat
Grenzübergang nach Kasachstan
Serhetyaka
Gyzylgaýa
Bereket
Etrek
Grenzübergang in den Iran
Serdar
Bamy
Baharly
Abadan
Abzweigung nach Daşoguz
Aşgabat
Artyk
Duşak
Tejen
Gleisdreieck Richtung Sarahs
Sarahs
Grenzübergang in den Iran
Mary
Ýolöten
Sandykgaçy
Çemenebit
Serhetabat
Grenzübergang nach Afghanistan
Zerber
Garabekewül
Halaç
Kerki
Ymamnazar
Grenzübergang nach Afghanistan
Amyderýa
Mukry – Abzweigung nach Magdanly
Köýtendag
Keleft
Grenzübergang nach Turkmenistan
Talimarjon
Grenzübergang nach Usbekistan
Aşgabat
Farap
Grenzübergang nach Usbekistan
Türkmenabat
Galkynyş
Birata
Gazojak
GRENZE
Verlauf durch Usbekistan über Urganch
GRENZE
Daşoguz
Zarpçy
Gubadag
Grenzübergang nach Usbekistan
Lawak
Takýataş
Abzw. nach Saparmyrat Türkmenbaşy
Grenzübergang nach Usbekistan

Geschichte

Die erste Breitspurbahnstrecke in Turkmenistan wurde 1885 zwischen Krasnowodsk (heute Türkmenbaşy) am Kaspischen Meer und Aschgabat eröffnet. Sie wurde 1886 bis nach Tschardschou (heute Türkmenabat) und 1888 bis Samarkand im heutigen Usbekistan verlängert. Sie ist Teil der Transkaspischen Eisenbahn. Die Strecke war anfangs vom übrigen russischen Netz abgetrennt, bis 1905 zwischen Krasnowodsk und Baku (Bakı im heutigen Aserbaidschan) eine Eisenbahnfähre eingeweiht wurde. Ab 1906 gab es eine Strecke ohne Fähren nach Orenburg in Russland, die Fähre blieb jedoch in Betrieb.[1]

Für kurze Zeit gab es in den 1980er Jahren grenzüberschreitenden Verkehr nach Afghanistan, der aber 1989 beim Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan wieder eingestellt wurde. Seit 2007 wurde der grenzüberschreitende Verkehr nach Afghanistan wieder aufgenommen und 2016 eine zweite Strecke über die Grenze verlegt.[1]

Grenzstreitigkeiten mit Usbekistan führten 1991 zur Stilllegung der internationalen Eisenbahnverbindung, so dass die Fähre nach Aserbaidschan vorübergehend wieder die einzige Verbindung zwischen dem turkmenischen Netz und dem Rest der Welt war. Die usbekische Eisenbahnverbindung blieb mehrere Jahre außer Betrieb und wird seitdem nur zeitweise genutzt.[1]

Seit 1996 gibt es bei Sarahs eine Umspurungsanlage für den grenzüberschreitenden Verkehr in den Iran sowie seit 2013 eine weitere Umspurungsanlage bei Etrek. Die kurze grenzüberschreitende Verbindung zur iranischen Grenzstation in Loftabad hat aber keine direkte Verbindung mit dem Rest des iranischen Netzes.[1]

Eine grenzüberschreitende Strecke nach Kasachstan wurde 2012 eröffnet. Ursprünglich noch nicht an den Rest des kasachischen Netzwerks angebunden, ermöglicht sie aber seit 2014 über die kasachische Hauptstrecke Durchgangsverkehr zwischen Kasachstan und dem Iran.[1]

Karakum-Eisenbahn-Transversale

Strecken

Spurweiten

Die meisten Strecken haben eine Spurweite von 1520 mm (russische Breitspur). Nördlich von Gorgan gibt es eine Umspuranlage für eine kurze Normalspurstrecke mit einer Spurweite von 1435 mm bis zur iranischen Grenze.[2]

Brücken und Bahnhöfe

Historisch bedeutsam war 1890 der Bau einer 1911 Meter langen Holzbrücke über den Amudarja (Oxus) auf der Strecke MarySamarkand.[3]

Schienenfahrzeuge

Siehe: Schienenfahrzeuge der Türkmendemirýollary

Einschienenbahn

Die Einschienenbahn Aşgabat liegt im Olympischen Dorf von Aşgabat. Sie wurde ab 2012 von der türkischen Baufirma Polimeks errichtet.[4] Auf ihr werden 25 Meter lange Schienenfahrzeuge von Intamin eingesetzt.[5]

Geplante Metro

Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow besprach am 4. Februar 2014 seine Pläne für eine Metro in Aşgabat mit dem ukrainischen Baumagnat Vladimir Petruk, der über die Idee wohl schon 2005 mit Berdymukhamedovs Vorgänger, Saparmurat Niyazov gesprochen hatte.[6][7]

Einzelnachweise

  1. Glyn Williams: Railways in Turkmenistan.
  2. Iran – Turkmenistan – Kazakhstan rail link inaugurated. Railway Gazette, 4. Dezember 2014.
  3. George Dobson: Russia’s railway advance into Central Asia. W. H. Allen & Co. 1890.
  4. Dovletmurad Orazkuliyew (Довлетмурад ОРАЗКУЛИЕВ): Туркменистан: золотой век. turkmenistan.gov.tm. Abgerufen am 27. April 2016.
  5. Olympic Monorail for 2017 Asian Games. intaminworldwide.com. Archiviert vom Original am 1. Dezember 2017. Abgerufen am 19. November 2017.
  6. Myles G. Smith: Turkmenistan to build another expensive thing it doesn't need. 7. Februar 2014.
  7. Huseyn Hasanov: Subway to be built in Turkmen capital. 5. Februar 2017.
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