Seenheim

Seenheim (umgangssprachlich: Sähni[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ergersheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Seenheim
Gemeinde Ergersheim
Höhe: 366 m ü. NHN
Fläche: 6,27 km²[1]
Einwohner: 117 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Eingemeindet nach: Ermetzhofen
Postleitzahl: 91465
Vorwahl: 09847

Lage

Das Pfarrdorf liegt am Seenheimer Mühlbach, einem linken Zufluss der Rannach, und ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Norden gibt es auf dem Flurgebiet Bei der Linde zwei Bäume, die als Naturdenkmäler geschützt sind. Im Nordosten befinden sich Ausläufer des Steigerwaldes. Dort befinden sich die Naturschutzgebiete Hutung am Gigert und Rammelsee und Kleiner Schimmelsteig.

Die Kreisstraße NEA 31 führt nach Neuherberg zur Staatsstraße 2252 (1,7 km südwestlich) bzw. nach Ulsenheim zur Staatsstraße 2256 (3,7 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Ergersheim (2,3 km südöstlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde in einem Urbar des Klosters Lorsch, das zwischen 830 und 850 entstanden ist, als „Seheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist eine Lagebezeichnung.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Seenheim 27 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 13 Anwesen.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand Seenheim dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.

1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Seenheim gebildet, zu der Dorfmühle und Rudolzhofen gehörten.[8] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Seenheim, zu der Dorfmühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,268 km².[1] Am 1. Januar 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Ermetzhofen eingegliedert,[10] die wiederum am 1. Januar 1974 nach Ergersheim eingegliedert wurde.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 194193194219218223218210206208210202189188190185186175156253268246168160117
Häuser[12] 393537414035343225
Quelle [8][13][14][14][15][14][16][14][14][17][14][14][18][14][14][14][19][14][14][14][20][14][1][21][2]

Baudenkmäler

Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Margaretha
  • Haus Nr. 10: Wohnhaus
  • Haus Nr. 12: Pfarrhaus
  • Haus Nr. 14: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Margaretha
  • Haus Nr. 19: Wohnstallhaus
Abgegangene Baudenkmäler
  • Haus Nr. 4: Zugehörig eingeschossiges, dreizoniges Fachwerkwohnstallhaus des frühen 19. Jahrhunderts mit Reliefstein im Giebel. Gefährdeter Bauzustand.[22]
  • Haus Nr. 5: Von 1821. Erdgeschossiges Wohnstallhaus mit giebelseitigem Kellergeschoss (Schmiedewerkstatt) und hoher, hofseitiger Freitreppe. Wohnteil von 4 zu 5 Achsen. Giebel in verputztem Fachwerk, Traufseiten in verputztem Bruchsteinmauerwerk. Giebelabwalmung über Hahnengebälk. Am Giebel Reliefstein mit Schmiedeemblemen und Inschrift „Joh. Georg Breit/Schwerdt 1821“.[22]
  • Haus Nr. 6: Zugehöriges Hofhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hoher Hausteinkellersockel mit Freitreppe an den Traufseiten und am Ostgiebel Fachwerk, Westgiebel in verputztem Mauerwerk mit Hausteinecklisenen und Gurtgesims. Mansarddach mit drei Giebeldachgauben. Gefährdeter Bauzustand.[22]

Religion

Seenheim ist Sitz einer Pfarrei und seit der Reformation überwiegend evangelisch.[23][1]

Literatur

Commons: Seenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 831 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 186. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: sęni.
  4. Seenheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  5. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 186f.
  6. Johann Bernhard Fischer: Senheim. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 357 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 286.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 85 (Digitalisat). Für die Gemeinde Seenheim zuzüglich der Einwohner und Feuerstellen von Dorfmühl (S. 19; 4 E., 1 F.).
  9. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 722.
  12. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 248 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1261, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1196 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1134 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  22. H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 180. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  23. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 186.
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