Rothenberg (Obermichelbach)
Rothenberg (umgangssprachlich: „Rōdnbeʳch“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Obermichelbach im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Rothenberg Gemeinde Obermichelbach | |
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Höhe: | 323 (300–325) m ü. NHN |
Fläche: | 1,92 km² |
Einwohner: | 418 (25. Mai 1987)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 218 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 90587 |
Vorwahl: | 0911 |
Geographie
Das Dorf liegt im Rangau zwischen den Städten Fürth, Herzogenaurach und Erlangen, je etwa zwei Kilometer südöstlich von Obermichelbach und nordwestlich von Atzenhof, einem Stadtteil von Fürth. Es ist weitestgehend von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Norden wird die Flur Weiherfeld genannt, im Nordosten Steinbitze. Im Süden fällt das Gelände ins Zenntal ab.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Ritzmannshof (1 km südöstlich) bzw. nach Obermichelbach zur Kreisstraße FÜ 17 (1,6 km nordwestlich).[3]
Geschichte
Die Pfarrei Herzogenaurach übertrug 1337 22 Orte dem Heilig-Geist-Spital Nürnberg, darunter sehr wahrscheinlich auch Obermichelbach, Untermichelbach und Rothenberg.
1348 wurde der Ort im Urbar des Hochstifts Bamberg als „Rotenberch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab. 1396 erscheint der Ort im Berg’schen Reichslehenbuch.[2] Im Salbuch des Amtes Cadolzburg wurden 1464 „Obermichelbach“, „Nydernmichelbach“ und „Rotperg“ genannt. Im Dreißigjährigen Krieg brannten 1634 Obermichelbach und Rothenberg nieder.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rothenberg 7 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Grundherren waren das brandenburg-ansbachische Kastenamt Cadolzburg (1 Hof, 2 Güter, 1 Hirtenhaus), der Bürger Dr. Linck (1 Halbhof), der Kriegsrat Keerl (1 Halbhof) und der Nürnberger Eigenherr von Imhoff (1 Gut).[4] 1801 gab es im Ort 6 Anwesen, von denen 2 ansbachisch und 4 Fremdherren unterstanden.[5]
1792 kommt der Ort mit dem Fürstentum Ansbach zu Preußen und wird 1806 dem Königreich Bayern einverleibt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rothenberg dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Obermichelbach zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Obermichelbach an.[6]
Am 17. April 1945 endet für den Ort der Zweite Weltkrieg mit der Besetzung durch die Truppen der United States Army.
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach Heilig Geist (Obermichelbach) gepfarrt,[16] die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Heilig Geist (Veitsbronn) gepfarrt.[18]
Verkehr
Die Deutsche Bundesbahn führt 1967 die Bahnbuslinie von Fürth über Obermichelbach und Tuchenbach nach Herzogenaurach ein, auf der im Winter 2007 eine Verbindung von Erlangen über Herzogenaurach nach Fürth verkehrt. Im Rahmen einer Neuordnung des Busverkehrs im nördlichen Landkreis verbindet die Linie 126 des OVF seit dem Fahrplanwechsel im Winter 2007 Fürth mit Tuchenbach über Obermichelbach und Veitsbronn.
Abends und am Wochenende verkehrt ein Anrufsammeltaxi zum Bahnhof in Siegelsdorf.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Rothenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 607 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 167 (Digitalisat). Ebd. S. 232 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Rothenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 366 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 86.
Weblinks
- Rothenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Rothenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Rothenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
- W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 86.
- Rothenberg im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 167.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 607.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 232.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 78 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 68 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1193, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- https://ssb-clw.kirche-bamberg.de/seelsorgebereich/ueber-den-seelsorgebereich/