Rhena Schweitzer-Miller

Rhena Schweitzer-Miller (* 14. Januar 1919 in Straßburg; † 22. Februar 2009 in Los Angeles, Kalifornien, USA), war die Tochter von Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer und Helene Bresslau.

Leben und Werk

Rhena Schweitzer-Miller wuchs in Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf.

1939 heiratete sie Jean Eckert, einen Orgelbauer, den sie in Paris kennengelernt hatte, wurde später aber wieder von ihm geschieden. Bis Ende der 1950er absolvierte sie eine medizinische Ausbildung.

Arbeit in Lambarene

Ab 1960 arbeitete sie im Krankenhaus ihres Vaters in Lambaréné in Gabun und übernahm nach dessen Tod im September 1965 bis 1970 die administrative Leitung des Spitals. Im Religionsunterricht wird noch heute der von ihr gedrehte Dokumentarfilm über die Hospitalarbeit in Lambaréné empfohlen.[1]

Ihren zweiten Mann, den amerikanischen Arzt David C. Miller, lernte sie bei ihrer Arbeit in Lambaréné kennen, dieser arbeitete dort mit ihrem Vater zusammen.

Humanitäre Arbeit

Mit ihrem zweiten Mann verrichtete sie in mehreren Ländern humanitäre Arbeit im Geist ihres Vaters. Sie arbeiteten u. a. in Indien, Vietnam, Bangladesch, Nigeria, Jemen und Ägypten in medizinischen Projekten.[2] In Pakistan hatte ihr Mann die Verantwortung für 80.000 Flüchtlinge.[3]

In den späten 60er Jahren, während des Biafra-Krieges in Nigeria, nahm sie etwa 20 Igbo-Kinder in ihrem Haus auf, wie sie der New York Times im Jahr 1968 mitteilte.[2]

Zusammen mit Harold Robles gründete Schweitzer-Miller 1984 das Albert Schweitzer Institute for the Humanities, das später seine Zentrale an die Quinnipiac University in Hamden, Connecticut verlegte.[4] Robles und Miller kreierten 1990 die „Reverence for Life Commendation“ um humanitäre Anstrengungen im Geiste Albert Schweitzers auszuzeichnen.[5]

Botschafterin für die Albert-Schweitzer-Gesellschaften

Neben diesem Engagement war sie aber auch später noch für das Werk ihres Vaters tätig als Botschafterin für viele seinen Namen tragenden Organisationen.[3] U.a. besuchte sie 2001 die Fobung Foundation[6] in Kamerun. Außerdem informierte sie sich auch über die Österreichische Albert Schweitzer Gesellschaft.[7]

Privatleben

Rhena Schweitzer-Miller ist aus erster Ehe Mutter von Philippe, Monique Egli, Christiane Engel und Catherine Eckert und hatte bei ihrem Tod acht Enkel und fünf Urenkel.[2]

Literatur/Medien

  • Literatur von und über Rhena Schweitzer-Miller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Die Jahre vor Lambarene – Briefe 1902–1912. Hrsg. von Rhena Schweitzer-Miller und Gustav Woytt, 1992, C.H.Beck, ISBN 978-3-406-36788-5[8][9]
  • Albert Schweitzer in seinem Urwaldhospital in Afrika (Kurzfassung) von Rhena Eckert-Schweitzer, BRD 1965, 25 Min, f, Dokumentarfilm[1]
  • Rhena über ihre Mutter[10]
  • My father, Albert Schweitzer. Publiziert von Miriam Devine, Saturday Evening Post, 1994[11]
  • Grußwort zum Jubiläumsjahr 2007 der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer[12]

Einzelnachweise

  1. Menschen werden von Gemeinschaften getragen – Gemeinschaften leben vom Beitrag der einzelnen (Diakonie) Unterrichtshilfen Religion/Gemeinschaftskunde
  2. Rhena Schweitzer Miller, 90, Dies; Aided Father’s Work
  3. Albert Schweitzer Familienwerk: Unser Namensgeber Albert Schweitzer (Memento des Originals vom 16. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web6.sol-computer.com
  4. Hamilton, Robert A. „Connecticut Q&A: Harold E. Robles; Honoring Albert Schweitzer's Philosophy“, The New York Times, 11. Juli 1993. abgerufen am 2. März 2009.
  5. Harold Robles joins Board of Advisors (Memento des Originals vom 15. Dezember 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.legacyintl.org, Legacy International. Abgerufen am 2. März 2009.
  6. Fobang Foundation (Memento des Originals vom 9. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fobangfoundation.5u.com
  7. Österreichische Albert Schweitzer Gesellschaft
  8. Die Jahre vor Lambarene bei C.H.Beck@1@2Vorlage:Toter Link/www.chbeck.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Die Jahre vor Lambarene bei Google books
  10. Helene Schweitzer-Bresslau (Memento des Originals vom 18. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schweitzer.org
  11. engl.
  12. Grußwort zum Jubiläumsjahr 2007 der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer@1@2Vorlage:Toter Link/www.kinderdorffreunde.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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