Rettenbach am Auerberg

Rettenbach a​m Auerberg (amtlich: Rettenbach a.Auerberg) i​st eine Gemeinde i​m schwäbischen Landkreis Ostallgäu u​nd ein Mitglied d​er Verwaltungsgemeinschaft Stötten a​m Auerberg. Der gleichnamige Hauptort i​st Sitz d​er Gemeindeverwaltung u​nd ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Stötten am Auerberg
Höhe: 832 m ü. NHN
Fläche: 12,88 km2
Einwohner: 922 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87675
Vorwahl: 08860
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 183
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 1
87675 Rettenbach a.Auerberg
Website: www.rettenbach-amauerberg.de
Erster Bürgermeister: Reiner Friedl (Dorfgemeinschaft)
Lage der Gemeinde Rettenbach a.Auerberg im Landkreis Ostallgäu
Karte
Rettenbach am Auerberg mit Weichberg (967 m)
Kapelle und Sender auf dem Weichberg (967 m)
Rettenbach a. A. und Frankau von Norden mit Auerberg und Tannheimer Berge

Geographie

Es g​ibt nur d​ie Gemarkung Rettenbach a.Auerberg. Der Auerberg selbst gehört n​icht zum Gemeindegebiet v​on Rettenbach, sondern z​u Bernbeuren u​nd Stötten a.Auerberg. Die höchste Erhebung i​n Rettenbach i​st mit 967 Metern d​ie Kappelhöhe b​ei Weichberg. Auf d​er Kappelhöhe befindet s​ich neben e​iner Kapelle e​in Fernmeldeturm.

Die Gemeinde h​at sechs Gemeindeteile (in Klammern i​st der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Daneben bestehen d​ie Einödhöfe Höllbauer u​nd Rupprechts, d​ie jedoch b​eide keine amtlich benannten Gemeindeteile sind.

Geschichte

Eingemeindung und erneute Selbständigkeit

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 Rettenbach nach Stötten am Auerberg eingemeindet.[4] Nach zähen Auseinandersetzungen ist Rettenbach seit dem 6. Oktober 1993 wieder selbstständig.[5] Seitdem besteht eine Verwaltungsgemeinschaft mit Stötten. Im Jahre 2007 beauftragte der damalige 2. Bürgermeister Reiner Friedl den Südtiroler Komponisten Gottfried Veit, über diese politische Situation ein Lied zu komponieren. Die verschiedenen dargestellten Themen sind: Motiv der Freiheit – Der ungetrübte Alltag – Die Zwangseingliederung zu Stötten – Depression macht sich im Dorf breit – Erinnerungen an glückliche Tage – Gedanken an die Freiheit – Die russische Zuwanderung – Der Kampf um die Selbständigkeit – Freudenglocken (symbolisieren die Kirchenglocken, die am Tag der wiedergewonnenen Selbstständigkeit, 6. Oktober 1993, stundenlang im Dorf läuteten) – Hymnus der Freiheit (Hauptthema). Das Freiheitsthema wurde auch am Eingang zur Weichberghalle (oberhalb des Weichbergmarktes) an die Wand gemalt, als Symbol der wiedergewonnenen Selbstständigkeit.

Einwohnerentwicklung

Die Gemeinde w​uchs zwischen 1995 u​nd 2015 u​m 52 Einwohner bzw. ca. 7 %.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1995200020052008201020122015 201620182020
Einwohner775732766792810805827 845896922

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister i​st seit 1. Mai 2014 Reiner Friedl (Dorfgemeinschaft); dieser w​urde am 15. März 2020 m​it 88,4 % d​er Stimmen i​m Amt bestätigt.

Gemeinderat

Für d​ie Wahl a​m 15. März 2020 l​ag nur d​er Wahlvorschlag d​er Dorfgemeinschaft Rettenbach m​it 16 Bewerbern vor. Die 8 Bewerber dieser Wählergruppe m​it den höchsten Stimmenzahlen bilden für Mai 2020 b​is April 2026 zusammen m​it dem Ersten Bürgermeister d​en Gemeinderat. Die Wahlbeteiligung l​ag bei 70,10 %.

Wappen

Wappen von Rettenbach am Auerberg
Blasonierung: „Durch eine Wellenlinie schräg geteilt; vorne eine goldene Rosette auf Schwarz; hinten ein roter Wellenbalken auf Silber.“[6]

Baudenkmäler

Wirtschaft

Die Wirtschaft von Rettenbach ist einerseits landwirtschaftlich geprägt; andererseits haben hier auch mehrere mittelständische Gewerbebetriebe (Maschinenbau) ihren Sitz, etwa der Forstmaschinenhersteller Pfanzelt Maschinenbau oder der Kommunalmaschinenhersteller Kugelmann. Rettenbach besitzt die deutschlandweit erste SB-Tankstelle für reines Pflanzenöl. Zur Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe wurde ein neuer Dorfladen, der „Weichbergmarkt“, gebaut und am 14. Juni 2007 feierlich eröffnet. Auch belegte Rettenbach jeweils in der Saison 2003/04, 2004/05, sowie 2006/07 und 2007/08 den ersten Platz in der Solarbundesliga, in der sich Gemeinden in der installierten Photovoltaik- und Solarthermieleistung messen.

Persönlichkeiten

  • Anton Geiß (1858–1944), Politiker (SPD), Staatspräsident des Freistaates Baden 1918–1920
Commons: Rettenbach am Auerberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rettenbach a.Auerberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Rettenbach a.Auerberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1994
  6. Eintrag zum Wappen von Rettenbach am Auerberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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