Rechtebach
Rechtebach ist ein Stadtteil von Waldkappel im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Rechtebach Stadt Waldkappel | |
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Höhe: | 320 m ü. NHN |
Fläche: | 2,29 km²[1] |
Einwohner: | 86 (17. Feb. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 37284 |
Vorwahl: | 05656 |
Geographische Lage
Rechtebach liegt im Stölzinger Gebirge etwa 3 km (Luftlinie) südlich der Waldkappeler Kernstadt am Rechtebach, einem kleinen Zufluss es nahen Schemmerbachs. Etwas südwestlich erhebt sich das Ziegenküppel und nordnordöstlich der Mäuseberg, auf denen jeweils ein Aussichtsturm steht. Durch das Dorf führt die Kreisstraße 29 (Waldkappel/Friemen–Thurnhosbach).
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rechtebach erfolgte unter dem Namen Rettebach im Jahr 1320..[1] Zu dieser Zeit war der Ort Lehen der Grafschaft Ziegenhain im Besitz der Herren von Boyneburg war. Nach 1440 war eine Hälfte des Orts hessisches Lehen der Herren von Boyneburg-Stedtfeld, die andere Hälfte war Lehen der Freiherren von Bemmelberg, einer Linie der Boyneburger, und wurde 1660 an Hessen abgetreten. Als "Mengedorf", in dem die Landgrafen von Hessen-Kassel und die Herren von Boyneburg Besitzungen hatten, gehörte der Ort seit 1654 zum landgräflichen Amt Bischhausen.[1] Seit 1821 gehörte Rechtebach zum Kreis Eschwege. Im Jahr 1974 wechselte der Ort mit Waldkappel in den Werra-Meißner-Kreis. Die Kirche in der heutigen Gestalt wurde 1820 errichtet.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rechtebach zum 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Waldkappel eingemeindet.[3][4] Für Rechtebach, sowie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldkappel und die Kerngemeinde, wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Rechtebach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Niederhessen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen
- ab 1654: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Eschwege
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1585: | 12 Hausgesesse |
• 1745: | 18 Häuser mit 93 Bewohnern |
• 1747: | 18 Haushaltungen |
Rechtebach: Einwohnerzahlen von 1745 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1745 | 93 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 129 | |||
1840 | 130 | |||
1846 | 132 | |||
1852 | 134 | |||
1858 | 132 | |||
1864 | 137 | |||
1871 | 126 | |||
1875 | 134 | |||
1885 | 142 | |||
1895 | 145 | |||
1905 | 138 | |||
1910 | 128 | |||
1925 | 125 | |||
1939 | 105 | |||
1946 | 208 | |||
1950 | 200 | |||
1956 | 174 | |||
1961 | 151 | |||
1967 | 142 | |||
1970 | 127 | |||
1980 | ? | |||
1987 | 108 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 81 | |||
2015 | 86 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Waldkappel[2]; Zensus 2011[7] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rechtebach 81 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 12 Einwohner unter 18 Jahren, 30 zwischen 18 und 49, 21 zwischen 50 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 18 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 934 evangelische (= 94,73 %), vier katholische (= 0,41 %), 48 jüdische (= 4,87 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 1006 evangelische (= 91,12 %), 98 katholische (= 0,98 %) Einwohner[1] |
Einzelnachweise
- Rechtebach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Stadtteil Rechtebach. In: Webauftritt. Stadt Waldkappel, abgerufen im Oktober 2020.
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1603, Punkt 1425; Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388.
- Hauptsatzung. (PDF; 607 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Waldkappel, abgerufen im Oktober 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 57 und 113 .
Weblinks
- Stadtteil Rechtebach. In: Webauftritt der Stadt Waldkappel.
- Rechtebach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Rechtebach nach Stichwort In: Hessische Bibliographie