Gehau (Waldkappel)
Gehau ist ein Stadtteil von Waldkappel im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Gehau Stadt Waldkappel | |
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Höhe: | 312 m ü. NHN |
Fläche: | 2,09 km²[1] |
Einwohner: | 95 (17. Feb. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 37284 |
Vorwahl: | 05656 |
Geographische Lage
Gehau befindet sich etwa 7 km südwestlich von Waldkappel am Schemmerbach. Etwa 3,5 km ostnordöstlich liegt das Ziegenküppel mit einem Aussichtsturm, nach Süden steigt das Gelände zur Stölzinger Kuppe und nach Westen zum Stolzhäuser Rücken an. Südlich vom Dorf treffen sich die Landesstraßen 3226 (Dankerode–Stölzingen–Gehau–Schemmern) und 3249 (Herlefeld–Stölzingen–Eltmannsee), die dort einen kurzen gemeinsamen Abschnitt haben.
Geschichte
Die Erstbesiedlung ist ungewiss. Bekannt ist aber, dass das Dorf 1376 unter dem Namen Gehauw zum Gericht Schemmern gehörte.[1] 1540 wurde die damalige Wüstung neu besiedelt. Der Ort gehört kirchlich zur Pfarre Schemmern. 1747 hatte Gehau 70 Einwohner, 1939 waren es 124 und im 21. Jahrhundert sind es 115 Einwohner.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gehau zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Waldkappel eingemeindet.[3] Für Gehau, sowie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldkappel und die Kerngemeinde wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Gehau lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- ab 1654: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Spangenberg
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Spangenberg
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Spangenberg[6]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege[7]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Eschwege
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1513: | wüst |
• 1540: | mit 5 Höfen neu besiedelt |
• 1565: | 7 Häuser |
• 1747: | 14 Haushaltungen mit 70 Einwohnern |
Gehau: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 139 | |||
1840 | 141 | |||
1846 | 153 | |||
1852 | 167 | |||
1858 | 152 | |||
1864 | 147 | |||
1871 | 118 | |||
1875 | 130 | |||
1885 | 134 | |||
1895 | 122 | |||
1905 | 112 | |||
1910 | 124 | |||
1925 | 130 | |||
1939 | 124 | |||
1946 | 249 | |||
1950 | 223 | |||
1956 | 158 | |||
1961 | 127 | |||
1967 | 123 | |||
1970 | 117 | |||
1980 | ? | |||
1987 | 111 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 96 | |||
2015 | 65 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Waldkappel[2]; Zensus 2011[8] |
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gehau 96 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 18 Einwohner unter 18 Jahren, 42 zwischen 18 und 49, 21 zwischen 50 und 64 und 24 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 134 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 113 evangelische (= 88,98 %), 11 katholische (= 8,66 %) Einwohner[1] |
Einzelnachweise
- Gehau, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 12. Dezember 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Stadtteil Gehau. In: Webauftritt. Stadt Waldkappel, abgerufen im Januar 2022.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 389.
- Hauptsatzung. (PDF; 607 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Waldkappel, abgerufen im Oktober 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 53 (online bei Google Books).
- Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 72 f. (kurhess GS 1821)
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 57 und 113 .
Weblinks
- Stadtteil Gehau. In: Webauftritt der Stadt Waldkappel.
- Gehau, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Gehau nach Stichwort In: Hessische Bibliographie