Rauch Fruchtsäfte
Das Unternehmen Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG (Eigenschreibweise: RAUCH) ist ein international tätiger österreichischer Fruchtsafthersteller mit Sitz in Rankweil in Vorarlberg. Das Unternehmen, das Werke unter anderem in Österreich, Ungarn, der Schweiz, Polen, und Serbien unterhält, beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter.[2]
Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG | |
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Rechtsform | GmbH & Co OG |
Gründung | 1919 |
Sitz | Rankweil, Österreich |
Leitung | Jürgen Rauch |
Mitarbeiterzahl | 2022 (2019) |
Umsatz | 1,019 Milliarden Euro (2019)[1] |
Branche | Getränkeherstellung |
Website | www.Rauch.cc |
Geschichte
Das Familienunternehmen wurde 1919 von Franz Josef Rauch als kleine Mostpresserei für die umliegenden Bauern gegründet. In der Zwischenkriegszeit wurde aber die Fruchtsaftherstellung bereits industriell durchgeführt. Im Jahr 1962 wurde die Firma von der nächsten Generation übernommen und international ausgerichtet.
In den 1970er Jahren wurde Rauch mit den Marken Happy Day und Bravo zum Marktführer in Österreich. Von Glasflaschen wurde auf Tetra-Pak umgestellt. Als in Österreich eine Kampagne gegen das Rauchen mit dem Spruch „Ohne Rauch geht’s auch“ ins Leben gerufen wurde, kreierte die Firma Rauch den Werbeslogan „Ohne Rauch geht’s nicht, wenn man vom Fruchtsaft spricht“ und war damit bis in die 1980er Jahre bekannt. 1998 wurde das Getränkeangebot um Eistee erweitert.
Im Jahr 2000 wurde die Brauerei Fohrenburg in Bludenz übernommen.
Am 8. Juni 2016 gab die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eine Entscheidung des Kartellgerichts vom 3. März 2016 (26 Kt 2/16p) gegen die Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG und die Rauch Fruchtsäfte GmbH bekannt. Wegen vertikalen Preisabstimmungen der Endverkaufspreise mit Abnehmern auf Einzelhandelsebene im Zeitraum September 2003 bis März 2012 wurde eine Geldbuße von 1,7 Millionen Euro verhängt.[3]
2017 wurde der Getränkeproduzent in der Kategorie Fruchthaltige Getränke in Deutschland als «Top-Marke 2017» ausgezeichnet.[4] Dies war das bisher erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte, in welchem der Umsatz von 881 Millionen Euro auf 902 Millionen Euro stieg.[5]
Organisation
Geschäftsfelder
Die Produktion umfasst drei Geschäftsfelder: die eigentliche Fruchtsaftherstellung, Halbwaren und Lohnabfüllungen. Die Produkte werden in über 90 Länder exportiert.[6]
Rauch ist der größte Lohnabfüller für Getränke der Red Bull GmbH. Rauch kooperiert ebenfalls mit der deutschen Bitburger-Braugruppe. Im Zuge dieser Kooperation werden seit Februar 2008 Rauch-Produkte von Bitburger vertrieben.[2] Eine seit dem Jahr 2000 bestehende Beteiligung an der Brauerei Fohrenburg wurde 2019 verkauft.
Niederlassungen
Das Unternehmen unterhält insgesamt 19 Niederlassungen in 13 europäischen Ländern, wobei jede Niederlassung einem entsprechenden nationalen Tochterunternehmen von Rauch zugeordnet ist.[7] Es existieren folgende Niederlassungen:
- Österreich: Rankweil (Unternehmenshauptsitz), Nüziders
- Ungarn: Budapest, Nyírmada
- Schweiz: Widnau
- Serbien: Koceljeva, Belgrad (Verwaltung)
- Polen: Przeworsk
- Bulgarien: Sofia
- Deutschland: Planegg
- Italien: Brianza
- Kroatien: Zagreb
- Polen: Siemiatycze, Płońsk, Kluczkowice-Osiedle, Przeworsk
- Rumänien: Bukarest
- Slowakei: Bratislava
- Tschechien: Prag
Sponsoring
- Im Skirennsport ist Rauch Fruchtsäfte Partner des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) sowie des Slowenischen (Slo.Ski) und es werden die Skirennläuferinnen Anna Veith, Katharina Liensberger und Petra Vlhová (Slowakei) unterstützt.
- Rauch Fruchtsäfte unterstützt die Fußballvereine FC Red Bull Salzburg und in Deutschland seit 2017 den RB Leipzig,[8] sowie den Eishockeyclub EHC Red Bull München.
- In Kooperation mit der Red Bull GmbH ist das Rauch-Logo auch auf den Formel-1-Wagen von Red Bull Racing zu sehen.
- Auch im Beachvolleyball war Rauch Fruchtsäfte bereits Sponsor verschiedener Events, wie z. B. bei der Weltmeisterschaft 2017 in Wien.
Ausfuhrerstattungen
Seit der Verordnung (EG) Nr. 259/2008 der EU-Kommission im März 2008 werden Empfänger des Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Internet veröffentlicht.[9] Im Zuge dessen wurde bekannt, dass Rauch Ausfuhrerstattungen aus diesen Fonds erhält, der die Differenz zwischen den Weltmarktpreisen für Zucker und den hohen EU-Preisen (aufgrund von Schutzzöllen und Produktionsquoten) ausgleichen soll um international wettbewerbsfähig zu bleiben.[10] In den Jahren 2008 bis 2010 war Rauch der mit Abstand am stärksten Begünstigte dieser Gelder in Österreich. 2011 wurde der globale Zuckerpreis als fast equivalent zum Preis des EU-Zuckers festgestellt, weswegen die Erstattungen eingestellt wurden.[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Vorarlberg: Eine Milliarde Umsatz für Rauch Fruchtsäfte (5. Juni 2020)
- Rauch kooperiert ab 2008 mit Bitburger, ORF Vorarlberg, Artikel vom 23. November 2007
- http://www.bwb.gv.at/KartelleUndMarkmachtmissbrauch/Entscheidungen/Seiten/BWB-K-361-Geldbußentscheidung-gegen-RAUCH-Fruchtsäfte-GmbH-Co-OG.aspx
- Rauch Happy Day: Top-Marke 2017 in der Kategorie „Fruchthaltige Getränke“ (5. Juli 2017)
- 902 Millionen Euro Umsatz: Erfolgreichstes Jahr für Rauch Säfte (22. März 2018)
- Rauch: Über uns. Rauch Fruchtsäfte GMBH & Co OG, abgerufen am 8. Juli 2021.
- Niederlassungen von Rauch, abgerufen am 10. März 2021
- Rauch wird offizieller Vitaminpartner von RB Leipzig (8. September 2016)
- Verordnung (EG) Nr. 259/2008 der Kommission vom 18. März 2008. In: Amtsblatt der Europäischen Union. L, Nr. 76, 2008, S. 28–30.
- Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates vom 22. Oktober 2007 über eine gemeinsame Organisation der Agrarmärkte
- Rauch Fruchtsäfte muss ohne EU-Agrarförderung auskommen. Russmedia, 2. Mai 2012, abgerufen am 25. Januar 2015.